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Chuitianxiao
   2005-10-12 16:37:58    cri
In alten Zeiten lebte am Fuß des Wuzhishan (Berg der fünf Finger) ein Mann, der sehr gut Xiao (Langflöte aus Bambus) spielte. Die Melodien, die er blies, waren wunderbar und noch schöner als die, die Pirole, Drosseln und Lerchen sangen. Wenn er Xiao spielte, flogen die Vögel nicht mehr, die Bauern legten die Hacken nieder, die Alten fühlten sich wieder jung, und die Kinder begannen zu tanzen ... Die Leute sagten, dass er vom Himmel herabgestiegen sei, und nannten ihn Chuitianxiao (der die himmlische Xiao spielt).

Eines Tages lud der Drachenkönig im Südmeer alle Götter zu einem Bankett ein. Das Bankett fand an der Küste des Meeres statt. Achttausend Götter, unterschiedlich gewandet, versammelten sich und umkreisten den mit Drachengewand und Jadegürtel bekleideten Drachenkönig; sie aßen und tranken und waren guter Dinge. Chuitianxiao kam gerade an diesem Tag zum Fischen ans Ufer des Südmeeres, nachdem er zehn Tage und zehn Nächte unterwegs gewesen war. Er warf sein Fangnetz in das ruhige Meer hinaus, setzte sich auf einen glatten Uferstein und hob die Xiao an die Lippen. Der Drachenkönig wollte eben mit den Göttern anstoßen, als er plötzlich die bezaubernde Xiao-Melodie hörte. Alle Anwesenden wurden von der Melodie so gerührt, dass die Jadebecher zu Boden fielen. Chuitianxiao wusste nicht, dass so viele Götter ihm heimlich zuhörten. Die Götter aber glaubten, dass der Xiao-Spieler vom Himmel zu ihnen gesandt sei.

Der Drachenkönig hörte gerne Xiao-Melodien und er wünschte, Chuitianxiao in seinen Palast einzuladen, damit er seinen Sohn die Xiao spielen lehre. Der Drachenkönig verließ das Bankett, ging der Melodie nach und fand Chuitianxiao. Chuitianxiao erfüllte den Wunsch des Drachenkönigs, zog das Fischernetz ein, steckte die Xiao in den Gürtel und folgte dem Drachenkönig zum Drachenpalast.

Nachdem Chuitianxiao drei Jahre im Drachenpalast gelebt hatte, sehnte er sich nach seiner Heimat. Der Sohn des Drachenkönigs war bereits ein guter Xiao-Spieler geworden. Chuitianxiao bat den Drachenkönig, ihm die Heimkehr zu gestatten. Der Drachenkönig wollte ihm zum Abschied ein Geschenk machen und schickte seinen Sohn mit Chuitianxiao ins Schatzhaus. Chuitianxiao sollte sich zwei der dort aufgehäuften Kostbarkeiten auswählen.

Der Sohn des Drachenkönigs führte Chuitianxiao in die Schatzkammer, die sehr hoch und sehr breit war. Hier wurden die hunderttausend Schätze des Drachenkönigs aufbewahrt. Auf der einen Seite waren rote, grüne, gelbe, blaue und purpurne Edelsteine, die alle je zehn Pfund wogen, aufgehäuft. Eine solche Farbenpracht hatte Chuitianxiao noch niemals gesehen. Auf der anderen Seite waren Goldbarren gestapelt, jeder mit einem Gewicht von fünf Pfund. An der Wand hingen Bambuskörbe, in den Schränken lagen lange und kurze Regenumhänge.

Chuitianxiao kam bei seinen Rundgang durch die Schatzkammer zu den Bambuskörbchen. "Beim Fischfang kann ich die gefangene Fische und Krabben in einen dieser Bambuskörbe legen", dachte er und nahm von der Wand einen Korb mittlerer Größe und hängte ihn an seinen Gürtel.

Dann stand Chuitianxiao vor einem Schrank mit Regenumhängen. "Wenn ich einen Regen-Umhang habe, kann ich auch bei Regen fischen gehen", dachte er und nahm aus dem Schrank einen Regenumhang mittlerer Größe und hängte ihn sich um.

Der Sohn des Drachenkönigs geleitete Chui-tianxiao mit den beiden Kostbarkeiten aus dem Schatzhaus und fragte: "Warum hast du diese beiden einfachen Dinge gewählt? Es gibt doch so viele Goldbarren und so viel Edelsteine." Chuitianxiao erwiderte lächelnd: "Goldbarren und Edelsteine sind nicht beständig, sie können verbraucht werden. Wenn ich aber diesen Bambuskorb und diesen Regenumhang habe, kann ich täglich fischen gehen und werde nie verhungern."

Chuitianxiao kehrte in die Heimat zurück. Zuerst glaubte er, dass der Bambuskorb nur die gefangenen Fische und Krabben enthalten und dass der Regenumhang ihn nur vor dem Regen schützen werde, später aber stellte er fest, dass beide Gegenstände wertvolle Kostbarkeiten waren: Wenn Chuitianxiao vom Fischfang zurückkam und Hunger verspürte, bescherte ihm der Bambuskorb jedes Mal die köstlichsten Speisen; und wenn er am Südmeer fischen wollte, brachte ihn der Regenumhang in Windesschnelle an jeden gewünschten Ort.

Chuitianxiao hängte sich den Regenumhang um, nahm den Bambuskorb und ließ sich auf dem Wuzhishan nieder. Er spielte die Xiao und brachte den Menschen Wärme und Freude.

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