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Die Legende vom Reis (1)
   2005-10-12 16:37:51    cri
Vor langer Zeit ernährte man sich am Kaiserhof nur von Reiskleie. Man wusste nicht, dass man die Reiskörner essen konnte, da man glaubte, die Körner seien die Knochen des Getreides, die Kleie hingegen stelle das Fleisch der Reispflanzen dar. Deshalb wurden die Reiskörner als nutzlos weggeworfen. Die Reiskleie dagegen wurde gesammelt und gekocht.

Einst lebte ein König, der eine große Schar von Dienerinnen und Dienern unterhielt. Unter den Dienerinnen war Miniya zur besonderen Verfügung der Königin zugeteilt. Die Königin war grausam wie eine böse Hexe zu ihrer Dienerin. Schon beim kleinsten Anlass wurde Miniya beschimpft und geschlagen. Häufig erhielt sie nichts zu essen und musste hungern. Eines Tages schien es der Königin, als bewege sich Miniya ein wenig zu langsam, während sie der Königin das Badewasser brachte. Die Königin war erzürnt und schrie: "Du lebst von mir, aber du bist in allem zu langsam und schlampig. Von jetzt an bekommst du von mir nichts mehr zu essen." Seitdem musste Miniya dieser Hexe aufwarten, ohne einen Bissen zu erhalten. Miniya siechte dahin, ihre Wangen färbten sich gelb wie dürre Blätter. Schließlich konnte sich Miniya nicht mehr aufrecht halten. Sie dachte: "So muss ich also verhungern? Nein! Ich kann doch die Knochen des Getreides auflesen und meinen Hunger befriedigen." Miniya ging die Knochen auflesen und kochte sie. Anfangs war sie sehr überrascht und sprach zu sich: "Die Knochen schmecken viel besser als das Fleisch." Von da an sammelte Miniya die Knochen des Getreides und lebte davon. Tage und Jahre vergingen, Miniya wurde immer schöner. Ihr Gesicht war wie eine blühende Rose. Die anderen Dienerinnen und Diener wunderten sich sehr darüber. Besonders die jungen Diener wurden durch ihr sanftes und anrührendes Lächeln angezogen. Sie kamen heimlich in ihre Kammer und fragten sie: "Wie kannst du so feenhaft schön werden, wenn du den ganzen Tag nichts isst? Sage uns doch, wie das zugeht." Miniya erzählte ihnen von den Knochen des Reisgetreides und ermahnte sie: "Lasst es aber die anderen nicht wissen, schon gar nicht die Königin." Seitdem traf sich die gesamte Dienerschaft abends heimlich in Miniyas Kammer und verließ sie erst wieder, nachdem man sich satt gegessen hatte.

Die Königin bemerkte Miniyas Schönheit und die Zuneigung, die sie unter der Dienerschaft genoss, und befürchtete, der König könnte sie verlassen und Miniya zur Königin machen. Sie wurde eifersüchtig und sann auf ein Mittel, Miniya zu überlisten. Mit honigsüßen Worten zog die Königin Miniya zu sich heran und sagte: "Meine liebe Miniya, sage mir doch, welches Zaubermittel dich so schön gemacht hat. Wenn du es mir verrätst, werde ich dir jeden Wunsch erfüllen. Liebste Miniya, du bist wirklich schön wie eine Fee. Und da ich weiß, dass du sehr gütig bist und es nicht übers Herz bringst, mich zu quälen, wirst du mir das Geheimnis anvertrauen. Wenn du es mir nicht sagst, werde ich mich zu Tode grämen." Die Königin glaubte, dass sie mit solchen Worten ihr Ziel bestimmt erreichen werde, aber Miniya wusste, dass sie von der Königin nichts Gutes zu erwarten hatte. So stand sie schweigend und mit verächtlichem Blick vor der Königin.

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