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Die Geschichte der Lusheng (1)
   2005-10-12 16:37:51    cri
In einem Miao-Dorf lebte ein altes Ehepaar. Der Mann hieß Gaoque, seine Frau trug den Namen Weiniao. Als Weiniao schon über vierzig Jahre alt war, schenkte sie ihrem ersten Kind, einer Tochter, das Leben. Die beiden Alten liebten ihre Tochter sehr und nannten sie Banggao. Während Banggao langsam erwachsen wurde, zeigte sich, dass sie sehr klug und äußerst geschickt war. Sie konnte über die Maßen gut spinnen und sticken. Banggao wurde auch sehr schön, hatte fein geschwungene Augenbrauen, glänzende Augen, und ihre Wangen zeigten ein Rosa, das an die Pfirsichblüten im Frühling erinnerte. Wenn sie sich festlich kleidete und schmückte, sagten alle Leute im Dorf, dass sie noch schöner als ein Pfau sei. Wenn sie sang, schwiegen die Vögel. Alle jungen Männer des Dorfes hofften, Banggaos Gunst zu erlangen. Aber keiner gefiel dem Mädchen.

Wen also liebte Banggao? Ihr Herz hatte sich schon einem tapferen jungen Jäger namens Maosha zugewendet.

Maosha war groß, stark, gewandt und von anziehendem Aussehen. Er hatte einmal allein einen Tiger erschlagen. Einst, als er mit seinem Vater im Wald auf Jagd ging, sprang unversehens ein gewaltiger Tiger aus dem kniehohen Gras. Der Tiger stürzte sich auf Maoshas Vater und schlug ihn nieder. Maosha zog sein Messer und stach auf den Tiger ein. Der Tiger ließ vom Vater ab und wandte sich mit erhobenen Pranken Maosha zu. Maosha wich dem Tiger aus und stieß ihm das Messer in den Kopf. Der Tiger taumelte und stürzte sich erneut auf Maosha. Aber da das Tier bereits zahlreiche Wunden davongetragen hatte, reichten seine Kräfte nicht mehr. Maosha wich rasch zur Seite aus und stieß das Messer mehrmals mit schnellen, kräftigen Stößen in den Kopf und den Körper des Tigers, bis er tot war. Maoshas Vater aber war so schwer verletzt, dass er kurz darauf starb. Seitdem zog Maosha allein mit seinem Hund von Gebirge zu Gebirge, lebte von der Jagd und hatte kein Haus.

Eines Tages kam Maosha in ein Dorf, in dem nur wenige Familien ansässig waren. Maosha wunderte sich sehr, dass man hier zwar Rinder und Ziegen, aber kein Federvieh, weder Hühner noch Enten sehen konnte. Maosha erkundigte sich nach dem Grund, und ihm wurde berichtet, dass in der Gegend zwei große Habichte hausten und dass kein Federvieh ihren Klauen entkommen könne. Die Habichte, so erzählten die Leute weiter, seien schon so alt, dass sie bereits zu Geistern geworden seien, die niemand bezwingen könne. Maosha sagte: "Gibt es wirklich keinen, der sie besiegen kann? Ich werde es versuchen." Maosha nahm seinen Bogen und Pfeile mit sich und folgte den Leuten aus dem Dorf zu dem Berg, auf dem die Habichtgeister nisteten. Kreischend schwangen sich die Habichte in die Luft; ihre ausgebreiteten Flügel waren so groß wie eine Schlafmatte. Dennoch konnten sie Maoshas Pfeilen nicht entkommen. Er stand kerzengerade und unbeweglich auf dem Berg und tötete die beiden Geister mit je einem Pfeil. Die Dorfbewohner waren hoch erfreut und dankten dem kühnen und tüchtigen Jäger überschwänglich.

In diesem Dorf lebte Banggao mit ihren Eltern. Banggao verliebte sich in den jungen hübschen Jäger auf den ersten Blick. Aber Maosha war ein Jäger, der überall und nirgends zu Hause war. Er blieb in Banggaos Dorf nur zwei Tage und zog dann weiter, Er wusste nicht, dass das schönste Mädchen des Ortes ihn heimlich liebte. Er ging, ehe Banggao ihm ihre Liebe zum Ausdruck bringen konnte, und ihr Herz ging mit ihm.

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