Der Affe spielte im Wald an einem Fluss. Da sah er einen Mann beim Angeln.

Von Zeit zu Zeit hob der Angler die Angelrute hoch, und jedes Mal hing ein zappelnder Fisch am Haken. Innerhalb kurzer Zeit hatte er eine ganze Menge Fische aus dem Wasser gezogen.

Der Affe schaute aufmerksam zu und fand großen Gefallen daran. Er prägte sich genau ein, wie der Mann Fische angelte. "Fisch ist eine leckere Mahlzeit! Ich hätte nie gedacht, dass man Fische auf diese Art und Weise aus dem Wasser ziehen kann. Na gut, morgen werde ich es mal versuchen und einige köstliche Fische verspeisen."

Am nächsten Tag ging der Affe an den Fluss. Er nahm die Angelrute, band eine Schnur daran und machte es genauso, wie er es beim Angler tags zuvor gesehen hatte. Genau wie der hob er die Angelrute von Zeit zu Zeit hoch. Aber den ganzen Tag fing er keinen einzigen Fisch. Schließlich brach er die Angelrute voller Wut entzwei, warf sie fort und zog murrend von dannen.

Die "Übereinkunft" zwischen Krähe und Schwein

Eine Krähe saß auf einem Ast und sah ein schwarzes Schwein unter dem Baum.

"Oh je, wie hässlich ist dieser schwarze Kerl da unten!" sagte die Krähe.

Das Schwein schaute nach oben und sah, dass es die Krähe war, die so gesprochen hatte. "Dieses bedauernswerte schwarze Dinglein hat also diese Worte von sich gegeben", grunzte das Schwein.

"Von wem redest du? Schau dich lieber selbst an!" gab die Krähe zornig zurück.

"Das solltest du tun!" wütete das Schwein.

So stritten sie eine Weile miteinander. Dann gingen sie zu einem Teich, um festzustellen, wer von beiden schwärzer und hässlicher aussah. Sie betrachteten zuerst ihr eigenes Spiegelbild, musterten sich dann gegenseitig, aber keiner sagte ein Wort. Plötzlich rief die Krähe voller Freude: "Wieso soll schwarz denn eigentlich hässlich sein?"

"Ich finde schwarz auch sehr schön!" freute sich gleichfalls das Schwein.

Warum der Rabe nur krächzen kann

Ursprünglich konnten weder der Rabe noch die Drossel noch der Star singen. Gemeinsam flogen sie zum Pirol, um bei ihm in die Lehre zu gehen. Der Pirol war damit einverstanden.

Der Pirol sang vor, und sie sangen nach. Natürlich hörte sich das zu Anfang gar nicht schön an! Einer sang hoch, der andere tief, dieser schnell, jener langsam. Es war ein einziges Durcheinander, das ihnen selbst lächerlich vorkam. Als dann auch noch die anderen Vögel diesen merkwürdigen Gesang hörten und herbeigeflogen kamen, fühlten sich Drossel, Star und Rabe in einer sehr peinlichen Lage.

Der Pirol spornte sie an, weiter zu üben. Die Drossel und der Star folgten seinem Rat, der Rabe jedoch stand abseits und blieb stumm. Er dachte: "Ich mache mich doch nicht lächerlich vor den anderen!"

Wenig später konnten die Drossel und der Star gut singen. Wenn der Rabe den Schnabel öffnete, kam jedoch nur ein jämmerliches "krakra" hervor. So war er nirgendwo ein gern gesehener Gast.