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Der Specht und der Baum / Das Los des Birnbaumes / Die hohle Weide
   2005-10-12 16:22:48    cri
Der Specht und der Baum

Ein Specht pickte auf einem Baum nach Würmern.

"Rühr mich nicht an! Rühr mich nicht an! Das tut mir schrecklich weh!" schrie der Baum laut.

"Du bist krank, Herr Baum! Ich fange die Würmer für dich!" erwiderte der Specht.

"Das ist ja eine unglaubliche Beleidigung! Ich bin so jung und stark, wie kann ich denn Würmer haben...Ich weiß, dass das nur ein Vorwand ist, um mich anzugreifen und zu verletzen. Ich warne dich, mach keine faulen Tricks! Scher dich fort!" schrie der Baum zornig.

Der Specht flog gekränkt davon. Von nun an kam niemals mehr ein Specht zu diesem Baum, um Würmer auszupicken.

Die Würmer vermehrten sich, und dieser "junge und starke" Baum war einige Jahre später eine hohle Baumrinne.

Das Los des Birnbaumes

Es war Winter. Der Birnbaum hatte alle Blätter abgeworfen.

Ein alter Mann, der sich gerade anschickte, Brennholz zu sammeln, sah den Baum und dachte bei sich: Wozu soll ich in die Berge gehen und frieren, wenn das Brennholz vor der Tür wächst? Es wird so einem großen Baum keinen Schaden antun, wenn ich einen oder zwei Zweige abhacke. Und er hackte zwei Äste ab.

Im nächsten Jahr trug der Birnbaum weniger Früchte. Der Alte sagte sich: Von nun an darf ich kein Brennholz mehr vom Baum abhacken!

Und wieder wurde es Winter. Es war wirklich zu kalt, um zum Brennholzsammeln ins Gebirge zu gehen. Da dachte der Alte wieder an den Birnbaum: Wenn ich ein, zwei Äste abschlage, werde ich ihn dafür im kommenden FrühJahr reichlich düngen! So hackte er abermals zwei Äste ab.

Im dritten Jahr trug der Birnbaum noch weniger Früchte. Der Alte ermahnte sich wiederum: In diesem Winter werde ich ihn auf keinen Fall antasten!

Aber er tat es doch wieder, im dritten Jahr, im vierten Jahr, im... immer war es dasselbe. Schließlich war der Birnbaum tot.

Wahrscheinlich würde der alte Mann sagen: Der Birnbaum hatte auch Schuld daran - warum hat er denn im Winter keine Birnen getragen?

Die hohle Weide

Am Flussufer wuchsen zwei Trauerweiden. Die alte Weide war bescheiden, hielt stets den Kopf gesenkt und ihre Ruten geordnet. Die jüngere jedoch meinte, sie sei ebenmäßig gewachsen und sehr schön. Deswegen trug sie ihre Nase hoch. Sie gab sich die größte Mühe, dass ihre Zweige und Ruten schöner als die der alten Weide aussahen. Eines Tages prahlte die junge Weide:

"Warum lässt du immer den Kopf hängen? Schau mich an! Ich stehe stets erhobenen Hauptes. Ich schaue auf die Häuser, die Menschen, auf alles herab. Sie alle leben in meinem Schatten und bewundern meinen schönen, hohen Wuchs!" Für die alte Weide hatte sie nur Verachtung übrig.

"Ich weiß, dass du schön und groß bist. Aber du musst achtgeben, dass du nicht hohl wirst."

Aber die junge Weide schenkte diesem Ratschlag keinerlei Beachtung, sondern war nach wie vor hochmütig und brüstete sich.

So verging ein Tag nach dem anderen. Die junge Weide wurde innen hohl, weil sie ihre Nahrung stets für die äußere Aufmachung verwendet hatte. Eines Tages fällte der Besitzer seine zwei Weidenbäume. Da sah er, dass die junge Weide innen hohl war, und sagte enttäuscht:

"Wie schade! Eigentlich wollte ich dich als Balken benutzen, aber jetzt bist du nur noch als Brennholz zu gebrauchen."

Dann schaute er sich die alte Weide an und sagte: "Dein Holz ist von größerem Nutzen!"

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