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Kunstvermittlerin Zeng Xin
   2005-10-13 10:03:46    cri
Die jahrtausendealte Geschichte der chinesischen Kultur wurde von vielen berühmten Persönlichkeiten mitgeschrieben. Aber auch heute finden sich viele Persönlichkeiten, die mit Leidenschaft und vielseitigen Erfahrungen die Entwicklung der chinesischen Kultur vorantreiben. Die Kunstvermittlerin Zeng Xin ist eine davon.

Zeng Xin ist Inhaberin von Hart Center of Arts im Beijinger Künstlerviertel Dashanzi. Sie sieht ihr Kunstzentrum als eine Plattform für den Austausch zwischen den verschiedenen Kunstformen. In diesem Rahmen fördert sie den unabhängigen Film, das experimentale Sprechtheater, improvisierende Darstellung und andere Ausdrucksformen. Wie Zeng Xin selbst sagte, sprudeln jeden Abend neue Ideen aus ihrem Kunstzentrum und wird die Kunst um neue Ausformungen bereichert. Bühne und Leinwand bilden bereits einen unentbehrlichen Teil in ihrem Leben.

Angefangen hatte Zeng Xin in der nüchternen Welt der Wirtschaft. Sie hatte Außenhandel studiert und danach als Zollbeamtin gearbeitet. Dieses Leben aber war Zeng Xin zu phantasielos und routiniert. Jeden Tag konnte sie bereits vorhersagen, was sie wohl am nächsten Tag oder im nächsten Monat oder sogar im nächsten Jahr tun würde. In diesem Leben lag keine Spannung, keine Neugier auf etwas Neues und Aufregendes. Im Jahre 1993 wechselte sie in die damals noch junge Werbebranche. Bei einer Taiwaner Werbefirma begann sie eine Ausbildung. Danach begann sie eine Karriere als Werbestrategin, die allerdings nur kurz weilte. Schon bald sah sie sich erneut an einem Scheideweg.

Dies bahnte sich bereits im Jahre 2002 an, als Zeng Xin für eine chinesische Malereiausstellung in Frankreich Übersetzungs- und Kontakthilfe leistete. Das dreimonatige Leben in Frankreich hatte großen Einfluss auf Zeng Xin. Ihr Freund nahm sie abends in verschiedene Theater und Kunsthäuser mit. Dort erlebte Zeng Xin Sprechtheater, improvisierendes Theater und zahlreiche Lesungen. Bei ihrem Aufenthalt in Frankreich lernte sie auch, dass sich die Lebensart in Europa von der in China deutlich unterscheidet:  

"Die Lebensart der Franzosen hat mich sehr beeinflußt. Ihr kulturelles Leben ist vielleicht so, wie es Chinesen auch gern hätten. Ich habe viele Improvisationen und kleine Theaterstücke in Frankreich gesehen. Ich denke, solche Kunstformen brauchen auch wir Chinesen. Aber in China gibt es niemanden, der Künstler dieser Bereiche anleitet und vermittelt. Es war jemand erforderlich, der ihnen den rechten Weg wies."

Nach dem Rückkehr nach Beijing kam Zeng Xin auf die Idee, ein Kunstzentrum zu gründen. Sie wollte Chinesen und Ausländern Wege und Gelegenheiten aufzeigen, damit sie neue und innovative Ausprägungen von Musik, bildender Kunst und Film kennen lernen konnten.

Im Jahr 2003 gründete Zeng Xin in der Sanlitun-Straße mit ihren vielen Bars und Cafes ein Kunstzentrum, das sich zu einem lebendigen Schauplatz vieler Kunstformen entwickelte, und das in Bereichen wie Essen, Mode, Wohnen, Gebrauchsartikel und Luxusgüter. Dabei sind visuelle wie akustische Kunstformen vertreten. Das Angebot ist umfassend und nach verschiedenen Fokusthemen sortiert, zum Beispiel chinesische Landschaftsmalereien aller Dynastien, Outdoor-Aktivitäten oder selbst gedrehte Videofilme. Später zog Zeng Xin mit ihrem Kunstzentrum in das Beijinger Kunstviertel Dashanzi um. In Dashanzi haben sich bereits viele Kunstzentren, Galerien und Ateliers angesiedelt. Auch die Büros von Kulturorganisationen aus dem Ausland findet man dort. Zeng Xin reizt das kulturelle Milieus in Dashanzi. Hier findet sie Raum für kulturelle Aktivitäten in großer Dimension. Inzwischen fördert sie nicht nur neue Kunstformen wie Filme unabhängiger Künstler, das experimentale Sprechtheater und improvisierendes Theater, sondern gestaltet auch Veranstaltungen mit kulturellen Schwerpunkten, wie beispielsweise den Monat des chinesisch-mexikanischen Kulturaustauschs, eine internationale Kurzfilmausstellung "Fokus auf Asien", eine Filmwoche mit Werken freier Filmkünstler aus Frankreich und eine Sprechtheaterveranstaltung im Rahmen des französischen Kulturjahres.

Zeng Xin plant unterdessen, mindestens zwei bis drei mal im Monat Filme unabhängiger chinesischer Künstler in ihrem Kunstzentrum zu zeigen. Damit hofft sie, noch mehr Ausländern die Arbeit der unabhängigen Filmemacher in China vorzustellen. Zeng Xin pflegt bereits gute Kooperationsbeziehungen mit über 100 unabhängigen Regisseuren aus China. Diese werden in dem Kunstzentrum ein Podium für ihre Arbeit finden.

In den Anfangsjahren des Kunstzentrums von Zeng Xin erhielten vor allem studentische Filmemacher die Gelegenheit, ihre Werke vor Publikum vorzustellen. Später zeigte das Kulturzentrum hauptsächlich Werke von reifen Regisseuren. Sogar viele berühmte Filmemacher haben das Kunstzentrum von Zeng Xin für die Premiere ihrer neuen Filme gewählt.

Das Kunstzentrum von Zeng Xin entwickelt sich zu einer Austauschplattform für unabhängige Filme in China. Zeng Xin hat dafür enge Kontakte mit den Kulturabteilungen einiger ausländischer Botschaften in China aufgebaut. Zeng Xin sagte:

"Ein geringer Teil der unabhängigen Regisseure in China ist relativ gut versorgt, der Rest jedoch lebt in großer Sorge um die Finanzierung und den Vertrieb ihrer Filme. Diesen Filmemachern möchte ich eine größere Chance geben, beispielsweise indem ich Kontakte zu ausländischen Fondsverbänden knüpfe und die Zulassung dieser Filme zu Filmfestivals unterstütze. Ich möchte einfach noch mehr Leuten die guten Werke unabhängiger Regisseure vorstellen."

Zeng Xin mag auch verschiedene Kunstformen auf einzigartige Weise miteinander verknüpfen, zum Beispiel eine Verbindung des Jazz mit indischen und chinesischen Trommeln, eine Verbindung der Tuschemalerei mit dem Tanz. Zeng Xin ist eine unruhige Persönlichkeit, die mit offenen Augen und Ohren nach innovativen künstlerischen Ausdrucksformen sucht. Auf künftige Projekte darf man wirklich gespannt sein.

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