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Der tibetische Sänger Tenzin
   2005-10-13 10:03:43    cri
"Weißer Schnee sammelt sich auf den Bergspitzen, der schmelzende Schnee gibt der Erde Feuchtigkeit, die Hirten freuen sich sehr... ". Seit Jahren ist dieses Volkslied zugleich das wohl populärste Lied des berühmten tibetischen Sängers Tenzin. Vielleicht hat Tenzin, Kind einer Bauernfamilie in Xigaze, gar nicht daran gedacht, dass er mit Volksliedern seiner Heimat weltweite Anerkennung finden würde.

Tenzin stammt aus eher armen Verhältnissen. Seine Eltern hatten ein niedriges Bildungsniveau, legten aber Wert darauf, dass Tenzin die Schule besuchte. Nachdem Tenzin die Mittelschule verlassen hatte, begann er an der Kunstfakultät der Pädagogischen Hochschule Tibet zu studieren. Dies war der Anfang seiner künstlerischen Ausbildung. Tenzin lernte dabei nicht nur die Vielfalt der traditionellen Musik Tibets kennen, sondern auch die Entwicklungsgeschichte der westlichen Musik.

Wegen seines ausgezeichneten Studiumsabschlusses wurde er im Jahr 1981 vom tibetischen Gesangs- und Tanzensemble aufgenommen und begann so seine Laufbahn als Sänger. Ein halbes Jahr später wechselte er zum bekannten Shanghaier Konservatorium. Vom fernen Westen Chinas reiste er in die Tausende Kilometer entfernte ostchinesische Metropole Shanghai und absolvierte dort vier Jahre lang fachliche Vokalmusikübungen.

Tenzin erinnert sich, dass er damals der einzige Student aus Tibet in seiner Klasse war. Er hatte kaum fachliche Vorbildung in Vokalmusik, und sein Niveau im Gesang war zu Beginn das niedrigste seiner Klasse.

"Beim Studium im Shanghaier Konservatorium spürten wir tibetische Studenten eine umfassende Fürsorge, vor allem vom Shanghaier Komitee für Nationalitäten-Angelegenheiten. Unsere Ausgangslage war schlecht, deshalb gab die Hochschule spezielle Kurse für uns."

Tenzin fand mit Hilfe seiner Lehrer die beste Verbindung zwischen der tibetischen Singweise und der Schallerzeugungsmethode der modernen Vokalmusik. Vier Jahre später beendete er sein Studium mit dem zweitbesten Zeugnis der Klasse, und wurde ein neuer Star auf der tibetischen Kunstbühne. Im Jahr 1985 gewann Tenzin den höchsten Preis, den "Goldenen Phönix", im ersten Vokalmusikwettbewerb der nationalen Minderheiten. In den folgenden 15 Jahren erhielt Tenzin mehr als 10 verschiedene Preise in regionalen und nationalen Vokalmusikwettbewerben. Mit der Zeit verschmolz sein nationaler Gesangsstil mit der Gesangsmethode des westlichen Belcanto. Tenzin hat seinen eigenen Kunststil gefunden.

Seit den 90er Jahren haben Tenzin und andere hervorragende tibetische Künstler als Botschafter der tibetischen Kultur mehr als 20 Länder und Regionen in Asien, Europa und Amerika besucht. Bei ihren Aufführungen hatten viele ausländische Zuschauer den ersten Kontakt zur vielseitigen tibetischen Kultur.

Tenzin sagte, "Tibet ist seit langem als "Ozean von Gesang und Tanz" bekannt. Das Tibeter leben seit Generationen auf dem "Dach der Welt" und haben eine großartige Kultur geschaffen. Unsere Aufführungen im Ausland sind immer sehr erfolgreich, obwohl die Zuschauer Tibet niemals besucht haben und die tibetische Kultur nicht kennen. Sobald unsere Künstler auf der Bühne stehen, bricht donnernder Applaus aus. Nach der Aufführung stehen die Zuschauer auf und spenden begeisterten Beifall."

Weiter erzählt der tibetische Sänger, daß manche tibetische Landsleute, die im Ausland leben und die gegenwärtige Lage in Tibet nicht kennen, nach Bewunderung seiner Aufführungen ihre Ansicht über das Tibet von heute geändert hätten:

"Seit der friedlichen Befreiung Tibets im Jahr 1951 hat Tibet einen umwälzenden Wandel erlebt. Aber nicht wenige tibetische Landsleute im Ausland haben früher nur negative Berichte westlicher Journalisten über Tibet gehört oder gelesen, dadurch haben sie ein entstelltes Bild von der gegenwärtigen Lage in Tibet bekommen. Anfänglich waren sie daher nicht nett zu uns. Durch unsere Aufführung haben sie aber erfahren, dass die tibetische Kultur in Wirklichkeit nicht zerstört worden ist. Deswegen wollen sie jetzt auch nach Tibet kommen und die Heimat wiedersehen."

Während der Feierlichkeiten zum chinesischen Nationalfeiertag im vergangenen Jahr traten Tenzin und seine Tochter gemeinsam auf der Bühne auf. Die Tochter von Tenzin studierte an der Tanz-Schule des Shenyanger Konservatoriums in der nordostchinesischen Provinz Liaoning. Tanzin war mit der Aufführung seiner Tochter sehr zufrieden.

"Ich bin mehrmals nach Shenyang gereist, um meine Tochter zu besuchen. Das Shenyanger Konservatorium kümmert sich sehr um die tibetischen Studenten und setzt die besten Lehrer und Ausrüstung in der Klasse der Tibeter ein. Die Leistungen meiner Tochter sind auch ein Ergebnis der Fürsorge des Konservatoriums."

Ferner sagte Tenzin, als tibetischer Sänger wolle er den Zuschauern künftig seine beste Gesangstimme präsentieren. Als Gastprofessor der Kunstabteilung der Tibet-Universität wird er mehr Zeit mit den Studenten verbringen, um seine Gesangstechnik, Bühnenerfahrungen und seine Erfahrungen aus dem Kunstleben an die jungen Leute weiterzugeben.

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