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Tibetischer Komponist Mainang Dorje
   2005-10-13 10:03:41    cri
Das chinesische Autonome Gebiet Tibet, auch als das "Dach der Welt" bekannt, wird überwiegend von Angehörigen der tibetischen Nationalität bewohnt. Das tibetische Volk besitzt eine reichhaltige Kultur. Heute sind tibetische Künstler dabei, Kunstwerke mit Besonderheiten ihrer Nationalität und gleichzeitig modernem Geschmack zu schaffen.

Unter Leitung des chinesischen Vereins für Schutz und Entwicklung der tibetischen Kultur sind vier tibetische Künstler vor kurzem in die USA gereist, um Kontakte mit ihren amerikanischen Fachkollegen von den Universitäten Hawaii, Chicago und Los Angeles zu knüpfen. Die vier Künstler beschäftigen sich jeweils mit Tanz, Musik, Schutz antiker Bauwerke und tibetischer Malerei. Als berühmter tibetischer Komponist sieht Mainang Dorje die Aufgabe der USA-Reise darin, den amerikanischen Fachkollegen die Vielseitigkeit der traditionellen tibetischen Musik zu präsentieren. Dazu sagte Mainang Dorje:

"Einige amerikanische Fachkollegen haben zwar die tibetische Musik aus den 50er und 60er Jahren gekannt, die moderne Musik aus Tibet war ihnen aber ganz neu. Die jahrhunderte oder sogar jahrtausende alte tibetische Musik wunderte die Amerikaner sehr. Einige Universitäten haben mich eingeladen, weitere wissenschaftliche Vorträge zu halten, weil sie mehr über die tibetische Musik und Kultur erfahren wollen. Durch diesen Austausch sind die Kenntnisse der amerikaner Fachkollegen über die tibetische Kultur vertieft worden. Austausch ist wichtig, finde ich. Kultur hinter geschlossenen Türen funktioniert nicht. Die großartige Kultur der Tibeter soll auf der ganzen Welt bekannt gemacht werden."

Dass Mainang Dorje als Vertreter der tibetischen Musik an dem künstlerischen Austausch teilnahm, ist auf seine herausragenden musikalischen Leistungen zurückzuführen. Der 43jährige Komponist soll glänzende Zukunftsaussichten haben.

Das Lied im charakteristischen Stil der tibetischen Nationalität heißt "Sonne von Gestern" und wurde im Jahr 1987 von Mainang Dorje geschaffen. In diesem Lied ist sowohl der traditionelle Stil der tibetischen Musik als auch moderner Einfluss zu spüren. Deswegen hat es nicht nur bei den Tibetern, sondern auch landesweit großen Anklang gefunden. Das Lied hat das Selbstvertrauen von Mainang Dorje gestärkt und sein künstlerisches Leben einigermaßen verändert.

Mainang Dorje erinnerte sich, dass er einmal in einem sehr abgelegenen Gebiet unterwegs war, um Volkslieder zu sammeln. Zufällig hörte er einen tibetischen Hirtenjungen das Lied "Sonne von Gestern" singen. Er war tief bewegt und fasste den festen Entschluss, seiner Landsleuten noch mehr schöne Musik zu schenken.

Seitdem setzt sich Mainang Dorje dafür ein, noch mehr Nährstoffe aus der traditionellen tibetischen Musik zu schöpfen. Um die klassische Musik des tibetischen Kaiserhofs auf der ganzen Welt zu verbreiten, hat er zwei Jahre lang mit dem Studium der tibetischen Palastmusik beschäftigt. Im Jahr 1987 ist Mainang Dorje mit dem "Karl-Kaiserhoforchester" nach Großbritannien gereist. Die Aufführung war ein großer Erfolg. Dazu sagte er:

"Wir traten im Namen von Tibet in Großbritannien auf. Die Aufführung war sehr erfolgreich. Die Zuschauer waren beeindruckt, dass Tibet eine wunderbare Musik, großartige Kultur und lange Geschichte hat. Alle Zuschauer haben mit geschlossen Augen die Musik angehört. Die Aufführung war wirklich sensationell."

In den folgenden zehn Jahren bemühten sich Mainang Dorje und andere Orchestermitglieder sehr um die Bereicherung ihrer Programme. Das Orchester hat Deutschland, Frankreich, Österreich, Schweden und andere europäische Länder besucht und immer mehr Leute mit der großartigen Kunst und Kultur der tibetischen Nationalität vertraut gemacht.

Mainang Dorje legt bei seinem musikalischen Schaffen stets großen Wert darauf, Elemente der traditionellen tibetischen Musik anzuwenden. Im Jahr 1995 begann er seine Laufbahn als Berufskomponist. Das Lied "Sehnsucht nach dem heiligen Adler" hat ihm neuerlich großen Erfolg gebracht. Dazu sagte der Komponist:

"Das Lied fand sowohl bei den Tibetern als auch bei den Han-Chinesen großen Zuspruch. Ich denke, es liegt an der erfolgreichen Kombination der tibetischen Melodie mit dem modernen Rhythmus. Einerseits beruht das Lied auf alten tibetischen Quellen und andererseits zeigt das Lied einen modernen Geist."

Bisher hat Mainang Dorje insgesamt über 200 Lieder geschaffen und mehrere große Nationalpreise gewonnen. Im Jahr 2003 kehrte Mainang Dorje in seine ehemalige Universität, das Shanghaier Konservatorium, zurück und bildete sich im Bereich Komposition weiter. Während dieser Zeit studierte er intensiv die chinesische und ausländische Musik und hat die moderne Technik der Komposition erfolgreich erlernt. Trotzdem ist Mainang Dorje der Auffassung, dass Tibet die Quelle seines musikalischen Schaffens darstellt.

"Egal was für ein Werk ich schreibe, meine Lieder werden immer einen volkstümlichen und traditionellen Teil beinhalten. Das ist die schöne Melodie, die aus der tibetischen Tradition stammt. Das ist nämlich die Wurzel von mir. Ich baue bei meinen musikalischen Schöpfungen auf den volkstümlichen und traditionellen Einflüssen auf, sonst schwebe ich völlig im Ungewissen."

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