Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Der mongolische Sängerkönig Haazav
   2005-10-13 10:03:34    cri
Die mongolische Nationalität ist für ihre Liebe zu Gesang und Tanz bekannt. Dafür steht auch der mongolische Künstler Haazav, der in der Inneren Mongolei als "Sängerkönig" bekannt ist. Haazav wurde in der Steppe in der Inneren Mongolei in Nordchina geboren. Seine Vorfahren waren Stammesmitglieder des berühmten mongolischen Herrschers Dschinghis Khan. Der Name Haazav ist eigentlich tibetischer Herkunft und bedeutet soviel wie "barmherzige Spende des Himmelsgottes". Dieser Name ist Ausdruck der großen Liebe und Dankbarkeit von Haazavs Eltern.

Trotz seines hohen Alters von 83 Jahren zeigt Hazaav einen sehr klaren Verstand. Auf seine Musik befragt erklärte der Sänger, er sei in der Welt der Musik aufgewachsen und liebe deshalb den Gesang mit Leib und Seele:

"Meine Eltern waren Sänger von Volksliedern. Ich als einziges Kind in der Familie habe schon gern gesungen, als ich noch klein war. Mit 17, 18 Jahren wurde ich zu einem Gesangsstar."

Haazav ist bekannt für seine Lieder der sogenannten "langen Melodien", einer typischen Stilrichtung bei den mongolischen Volksliedern. Die langen Melodien sind insbesondere in den Weidengebieten der Inneren Mongolei weit verbreitet. Charakteristische Besonderheiten dieser Lieder sind ausgedehnte Melodienzüge, ein freier Rhythmus und die stürmische Leidenschaft. Lieder der "langen Melodien" sind variationsreich. Sie klingen mal wie galoppierende Pferde, ein andermal wie weiße Wolken, die langsam am blauen Himmel dahin schweben.

Hazaav ist vor allem für seine hinreißenden Lieder berühmt geworden. Auf dem Nadam-Fest, einem feierlichen Treffen der Hirten in der Steppe der Inneren Mongolei, wurde ihm dreimal zur Auszeichnung ein edles Ross geschenkt. Das wird in der Steppe als höchste Auszeichnung angesehen.

Lieder bedeuteten Haazav in seinem Leben sehr viel. Einmal haben sie ihm sogar das Leben gerettet. Im Alter von 24 Jahren wurde Haazav entführt und mit Hinrichtung bedroht. Vor der Hinrichtung wurde er von seinen Entführern um seinen letzten Wunsch gebeten. Da äußerte der Sängerkönig den Wunsch, zu seinem Lebensende noch ein Lied singen zu dürfen.

Hazaav sang ein altes Volkslied, das von seiner Heimat in der Steppe erzählte. Die Entführer waren von dem Gesang so sehr hingerissen, dass sie selbst reglos blieben, als Haazav zu Ende gesungen hatte. Dann forderten sie ihn auf, ein zweites und drittes Lied zu singen. Die Entführer waren gerührt. Die Lieder von Haazav haben ihre Seele getroffen. So konnte Haazav der Tötung entkommen.

Im Jahre 1953 wurde Haazav Mitglied des Gesangs- und Tanzensembles der Inneren Mongolei. Damit begann seine Laufbahn als professioneller Sänger. Der mongolische Sängerkönig hat landes- und weltweit großen Zuspruch gefunden. Bei Vorstellungen in der mongolischen Volksrepublik gab er bis zu elf Zugaben. In Schweden und Dänemark erhielt er nach seinem Auftritt zahlreiche Geschenke vom begeisterten Publikum. So wurde ihm klar, dass nur eine Sprache auf der Welt nicht übersetzungsbedürftig ist, nämlich die Musik. An seine Aufführungen im Ausland erinnert sich Haazav sehr gern:

"Ich war bei jedem Auftritt voll im Einsatz. Danach umarmten mich begeisterte Zuschauer jedes Mal auf der Bühne. Ich war auf Tournee in zahlreichen Ländern gewesen, darunter in Japan, der ehemaligen Sowjetunion und Schweden. Dem Publikum dort gefielen die Lieder der "langen Melodien" sehr."

Haazav hat in seiner jahrzehntelangen Praxis die Gesangstechnik von Liedern der "langen Melodie" schöpferisch weiterentwickelt. Im Jahre 1989 wurde ihm von der Regierung des Autonomen Gebiets der Inneren Mongolei der Titel "Sängerkönig" verliehen. Er war der erste volkstümliche Künstler, der zu so hohem Ruhm gelangte.

Nach seiner Pensionierung im Jahre 1987 kehrte Haazav in seine Heimat in der Steppe zurück. Er spürte, dass die Steppe die Lebensquelle für seine Lieder ist. In seinem Ruhrstand setzte er sich dafür ein, Sänger jüngerer Generationen in der Gesangstechnik der "langen Melodien" auszubilden. Dazu sagte der Sängerkönig:

"Als bekannter Sänger und Sängerkönig der "langen Melodie" habe ich großen Ruhm erhalten. Ich fühle mich dazu verpflichtet, meine Gesangstechnik an die folgenden Generationen weiter zu geben, damit die Lieder der langen Melodien fortbestehen. Ich liebe das Singen und hoffe, dass die Gesangskunst der langen Melodien nicht verloren geht."

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)