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Kunstsammler Wang Shixiang
   2005-10-13 10:03:20    cri
In der vorletzten Ausgabe unseres ?Kulturmagazins" hatten wir in den Kurznachrichten berichtet, dass der chinesische Kunstsammler Wang Shixiang den höchsten Ehrenpreis von Prinz Claus der Niederlande erhalten hat. Diesen renommierten Gelehrten und Kunstsammler wollen wir Ihnen nun genauer vorstellen: 

Geboren wurde Wang Shixiang im Jahre 1914 als Sohn einer Diplomatenfamilie. Seine Mutter war eine bekannte Malerin.

In seiner Kindheit war Wang Shixiang sehr spielbegierig. Später interessierte er sich sehr für die Züchtung von Tieren und war ein begeisterter Sammler. Ob Grillen, Tauben und Adler, ob Lackwaren und Bambusschnitzereien oder auch alte Möbel aus der Ming-Dynastie, die verschiedensten Dinge weckten seine Sammelleidenschaft. Um seine Lieblingsobjekte zu bekommen, scheute er weder Geld noch Mühe. Dabei pflegte er Kontakte mit Leuten der verschiedensten Branchen, um mehr über seine Sammelobjekte zu erfahren. Dazu Wang Shixiang selbst:

?Ich habe mich von der Schulzeit bis zu meinem Studium mit vielen unnützen Dingen beschäftigt. Ich hatte einfach so viele Hobbys. Beispielsweise züchtete ich große Hunde oder fing Dachse auf dem Friedhof. Um einen Adler zu fangen, lief ich ihm meilenweit hinterher. Als meine Mutter im Jahre 1939 starb, war dies ein Wendepunkt in meinem Leben. Zu dieser Zeit hatte ich gerade mein Studium absolviert. Da kam ich zu der Erkenntnis, dass es so nicht mehr weiter gehen konnte. Und von da an änderte sich mein Leben total. Ich begann fleißig und gewissenhaft zu arbeiten wie andere Menschen auch."

Seine Familie hatte dafür gesorgt, dass Wang Shixiang eine gute Ausbildung erhielt. Dabei lernte er viel über Literatur, Geschichte, Musik, Kalligraphie und Malerei. Nach Abschluss seines Studiums an der Yanjing-Universität begab sich Wang Shixiang in die akademische Forschung. Jahrzehnte lang war Wang Shixiang in verschiedenen Institutionen tätig, so im chinesischen Musikforschungsinstitut, im staatlichen Amt für Kulturgegenstände und im zentralen Forschungsinstitut für Literatur und Geschichte. Dabei schuf er zahlreiche bahnbrechende Werke.

Nach Beginn der Reform und Öffnung Chinas strebte Wang Shixiang neuen Höhepunkten seiner beruflichen Laufbahn entgegen. Im Jahre 1981 wurde sein Buch ?Studien von Möbeln aus der Ming-Dynastie" veröffentlicht, mit den Studien hatte er sich über 40 Jahre lang beschäftigt. Das Buch war mit Hunderten von Bildern angereichert. Bis 1988 wurde das Buch von mehreren Verlagen Großbritanniens, der USA und Thailands ins Englische, Französische und Deutsche übersetzt und veröffentlicht. Das Buch galt in China lange Zeit als einflussreichster Bilderband über Kulturgegenstände und löste zudem ein Sammelfieber für Möbel aus der Ming-Dynastie aus.

Bislang erschienen über 30 Werke des hoch qualifizierten Gelehrten Wang Shixiang. Darunter Bücher über die ?Kunst der Bambusschnitzerei", ?antike chinesische Lackwaren", die ?Lehre über Flaschenkürbis" sowie ein ?Grillenregister" und ein ?Katalog antiker Musikbücher". Diese Werke füllten Lücken in der Forschung auf dem Gebiet der traditionellen chinesischen Kultur.

Wang Shixiang betrieb viele seiner Studien in den 60er bzw. 70er Jahren, als die politische Atmosphäre in China gespannt war. Dazu sagte Wang Shixiang:

?Damals wurden meine Studien kritisiert, da sie sich mit alten kulturellen Ideen, Sitten und Gebräuchen beschäftigten, was während der Kulturrevolution verpönt war. Ich hielt sie aber für nützlich. Mittlerweile wird der Wert meiner Werke hochgeschätzt. Ich war schon damals davon überzeugt, dass meine Leistungen in 10 bis 30 Jahren anerkannt sein würden. Kurz nach der Reform und Öffnung wurde ich Mitglied des Landeskomitees der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes."

Neben seiner akademischen Forschung arbeitete Wang Shixiang weiter an seiner Kunstsammlung und kaufte Kunstartikel, so viele er sich leisten konnte. Im Jahre 2002 wurden bei einer Auktion 143 Kunstartikel aus der Sammlung von Wang Shixiang für insgesamt 63 Millionen Yuan verkauft. Einen historischen Höchstwert erzielte eine alte Guqin aus der Sammlung von Wang Shixiang. Das 7-saitiges chinesische Zupfinstrument aus dem 10. Jahrhundert wurde für knapp 9 Millionen Yuan ersteigert. Wang Shixiang sieht seine Sammelerfolge eher bescheiden:

?Ich dürfte eigentlich nicht als Sammler bezeichnet werden. Denn als Sammler muss man ziemlich reich sein. Mir fehlt diese wichtige Voraussetzung. Ich sammle kein Porzellan, keine Kalligraphien und auch keine Gemälde und Bronzewaren, weil die ziemlich teuer sind."

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