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Von Kindheit an erfolgreich: Der junge chinesische Pianist Lang Lang
   2005-10-13 10:03:20    cri
Lang Lang ist ein 20jähriger Pianist und für sein Alter sehr erfolgreich. Um seinen Tourneeplan zum Beispiel muss er sich nicht sorgen ? er ist für die kommenden drei Jahre bereits komplett ausgebucht. Lang Lang war im Januar dieses Jahres zu Gastspielen in Deutschland, im Februar dann in Kanada und in der Schweiz, und im März in Frankreich und den USA.

Lang Lang war 3 Jahre alt, als er zum ersten Mal mit dem Klavierspiel in Berührung kam. Das war Anfang der 80er Jahre, also zu Beginn der Reform und Öffnung in China. Damals führten die meisten Chinesen noch ein eher bescheidenes Leben. Ein Klavier galt damals als Luxusobjekt.

Lang Langs Eltern kauften ihm trotzdem ein Klavier. Dafür hatten sie zuvor über Jahre hinweg sparsam leben müssen. Der kleine Lang Lang liebte das Klavierspielen und zeigte schon damals starke Begabung. Glücklicherweise wurde er dann auch von Zhu Yafang am Musikkonservatorium Shengyang als Schüler aufgenommen ?die Professorin galt damals als eine der besten Klavierlehrerinnen. Lang Lang erwarb in dieser Zeit eine solide Grundlage für sein heutiges, brillantes Klavierspiel. Bereits mit fünf Jahren erspielte er sich beim Klavierwettbewerb der Stadt Shenyang den ersten Preis und gab sein erstes Solokonzert.

Lang Langs Erfolg basiert natürlich auf seinem Talent ? mehr aber vielleicht noch auf seinem Fleiß. Lang Lang zeigte schon als junger Klaviervirtuose große Selbstdisziplin. Er saß damals fast täglich über 10 Stunden am Klavier. Auch sein Vater Lang Guoren ist musikalisch begabt. Er war früher Knie-Geige-Spieler. Als er das Klavier-Talent seines Sohns entdeckte, kündigte er seine Arbeit und brachte seinen Sohn zur Fortbildung in das zentrale Musikkonservatorium nach Beijing.

Lang Guoren ist ein strenger Vater im chinesischen Sinne. Er lobte Lang Lang niemals und unterdrückte selbst dann jegliche Gefühlsäußerungen, wenn sein Sohn mal wieder vom Erfolg gekrönt wurde. Der Vater engagierte den besten Lehrer für seinen Sohn und kontrollierte ihn auch sehr streng bei den Übungen. Mit Erfolg: Bereits mit elf Jahren nahm Lang Lang auf eigene Kosten am 4. internationalen Klavierwettbewerb im deutschen Ettlingen teil und errang den ersten Platz. Zudem wurde ihm ein Sonderpreis für hervorragende künstlerische Leistungen verliehen.

Bei dem Wettbewerb spielte Lang Lang eine Etüde und ein Rondo von Chopin. Lang Lang zeigte beim Spielen großes Selbstvertrauen und sein bestes Niveau. Die Jury war überrascht, dass Lang Lang in so jungem Alter derartige musikalische Darstellungskraft besitzt. Es war das ersteMal, dass Lang Lang bei einem internationalen Wettbewerb einen Preis gewann ? und es sollte keineswegs das letzte Mal bleiben.

In Japan nahm Lang Lang später am 2. internationalen Tschaikovsky- Klavierspielwettbewerb für junge Pianisten teil. Damals war er erst 13 Jahre alt. Der Wettbewerb gilt als weltweit ranghöchste und wichtigste Veranstaltung dieser Art und hat schon zahlreichen Nachwuchs-Pianisten dazu verholfen, sich international einen Namen zu machen. Beim Finale spielte Lang Lang das 2. Konzert von Chopin - ein Klavierstück mit dem Motiv Liebe. Viele Beobachter fragten sich vorher besorgt, ob ein 13jähriger ohne jede große Liebeserfahrung die anrührende und romantische Stimmung angemessen zum Ausdruck bringen kann. Und man sorgte sich auch, ob Lang Lang professionell mit dem Moskauer Sinfonie-Orchester zusammenspielen würde. Denn er hatte bis dahin keinerlei Orchester-Erfahrung vorzuweisen. Doch all die Sorgen waren umsonst: Lang Lang setzte sich gegen mehr als 70 Konkurrenten durch und erreichte auch bei diesem Wettbewerb den ersten Platz. Die Jury-Direktorin meinte anerkennend, Lang Lang sei der beste Wettbewerb-Teilnehmer, den sie je in ihrem Leben gesehen habe. Die Musik sei komplett mit seiner Seele verschmolzen, sein Verständnis für Musik tief - und seine Spieltechnik ausgezeichnet. Daher habe er den Meistertitel mehr als verdient. Das russische Jury-Mitglied Cherdak schloß nach dem Wettbewerb sogar Verträge mit Lang Lang ab. Die Folge: Der junge chinesische Pianist wurde bereits im darauffolgenden Jahr zu einer Tournee nach Russland, Japan, Südkorea, Israel und Italien eingeladen.

Zwei Jahre später begann Lang Lang eine Welttournee. Im Mai 1996 gab er ein Solo-Konzert in Tokio, im Juli und August Gastspiele in den USA, und im November das Abschiedkonzert im zentralen Musikkonservatorium Beijing, wo er zuvor studiert hatte.

1997, mit 16 Jahren, wurde Lang Lang mit hervorragenden Studienleistungen von der bekannten amerikanischen Curtis-Musikhochschule aufgenommen. Sein Lehrer war der Rektor dieser Hochschule, der bekannte Musiker Gary Graffman. Während seines Studiums gab Lang Lang weltweit mehr als 200 Gastspiele. Und er hat inzwischen mit zahlreichen weltbekannten Sinfornie-Orchestern zusammengearbeitet. Viele Musikgiganten der Welt haben Lang Langs virtuoses Klavierspiel gewürdigt. Der junge chinesische Pianist sagt, für ihn sei es natürlich ein Glück, mit weltbekannten Orchestern und Musikern zusammenarbeiten zu können:

"Großartige Dirigenten und Sinfornie-Orchester haben eine starke Anziehungskraft. Als Solist erhält man von ihnen große Anregungen. Und umgekehrt kann auch ein guter Solist gute Orchester und Dirigenten mitreißen. Erst durch diese gegenseitigen Inspirationen kann eine bessere Musik entstehen."

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