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Restaurator antiker chinesischer Bücher
   2005-10-13 10:03:20    cri
Der 49jährige Du Weisheng beschäftigt sich seit 27 Jahren in der Staatlichen Bibliothek mit der Restauration alter Bücher. Er hat inzwischen über 10 000 kostbare Bücher bzw. Kalligraphien und Gemälde restauriert. Vor kurzem sind in Frankreich Werke über Dunhuang erschienen. Die Bilder in diesen Büchern sind sehr fein. Es ist kaum vorstellbar, dass das Original in Stücke zerrissen war und heute ihr urprüngliches Aussehen von Du Weisheng wiedergutgemacht wurde. Du Weisheng bezeichnet seinen Beruf als "Arzt für kranke Bücher".Ein guter "Bücherarzt" muss nicht nur über Kenntnisse der antiken chinesischen Kultur wie z.B. Auflage oder Papierherstellung verfügen, sondern auch Kenntnisse über den Schutz von Kulturgegenständen sowie naturwissenschaftliche Kenntnisse besitzen. Du Weisheng hat keine Hochschule besucht, alle seine Kenntnisse hat er sich autodidaktisch angeeignet. Als 17 Jähriger meldete sich Du Weisheng zum Militärdienst und war 5 Jahre lang Soldat. Danach wurde er der staatlichen Bibliothek zur Restauration von Büchern zugeteilt. Trotz mangelnder Hochschulbildung ist Du Weisheng aufgrund der großen Liebe zu seiner Arbeit und dem Fleiß ein Experte in seinem Fach geworden. Du Weishengs erstes berufliches Erlebnis war die Rekonstruktuierung eines Rechnungsbuches. 1976 haben Archäologen im nordwestchinesischen autonomen Gebiet Xinjiang einen Papiersarg gefunden, der aus einem Rechnungsbuch hergestellt worden war. Ersten Schätzungen zufolge ist der Inhalt dieses Rechnungsbuches von hohem historischem Wert. Deshalb hielt man es für notwendig, den Papiersarg wieder in ein Rechnungsbuch zu verwandeln. Du Weisheng lernte dabei vieles von seinen erfahrenen Kollegen. Sein Interesse für den Beruf war auch dadurch enorm geweckt worden. Seit 1991 beschäftigt sich Du Weisheng mit der Restauration der Schriften aus Dunhuang, die in der staatlichen Bibliothek aufbewahrt werden.Du erzählt: "Die Restauration der Schriften aus Dunhuang verlief zu meiner besten Zufriedenheit. Die Arbeit wurde nicht allein von mir getan, das Konzept war jedoch von mir. Sehr zufrieden war ich mit einem beschädigten Schriftstück, das in Form als Papierknäuel gefunden wurde. Wir fanden es äußerst wertvoll. Das Schriftstück war über 2 Meter lang. Selbst die Dunhuang-Experten waren sehr zufrieden mit unserer Arbeit." Du Weisheng betrachtet die Restauration antiker Bücher als eine Arbeit, die Sorgfahrt und Geduld benötigt. Ohne Maschinen und chemische Mittel muss man, lediglich mit den Händen und den einfachsten Werkzeugen, die beschädigten Bücher sorgfältig reinigen und reparieren. Die Restauration eines Gemäldes aus der Qing-Zeit hatte ihn ein voller Monat gekostet. Du war stolz auf seine Arbeit: "Die Gegenstände, die repariert werden müssen, könnten zerfetzt oder schmutzig sein oder einen seltsamen Geruch haben. Nachdem sie durch meine Arbeit wieder sauber, ordentlich und lesbar wurden, stieg in mir ein Gefühl, etwas besonderes geleistet zu haben. Das freute mich sehr." Du Weisheng hatte dem britischen Museum und der französischen staatlichen Bibliothek bei der Restauration antiker chinesischer Bücher geholfen. Jetzt lernt bei ihm ein Lehrling aus Frankreich. Du meinte, dass die Reparatur von antiken chinesischen Büchern nicht in der Macht der modernen Wissenschaft und Technik steht. Genau aus diesem Grund bedauert es Du Weisheng sehr, dass die Reparatur antiker chinesischer Bücher bis jetzt noch nicht als Studienfach an der Uni existiert. Bis jetzt wird die Technik vom Meister an seinem Schüler weitergegeben, eine einheitliche Theorie gibt es nicht. Das reicht bei weitem nicht aus, meinte Du. "Es gibt landesweit nicht viele Menschen, die sich mit der Restaurierung von Büchern beschäftigen. Dieser Beruf ist aber von großer Bedeutung. Denn es handelt sich dabei um die Weitergabe einer Kultur. Ausländer haben schon zur Kenntnis genommen, dass chinesische Antiquitäten nur nach chinesischen Methoden und mit Materialien aus China repariert werden können. Wir Chinesen sollen ebenfalls diesen Beruf schätzen und dessen Fortbestehen gewährleisten.
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