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Maler Tang Chuanjie
   2005-10-13 10:03:20    cri
Unlängst fand im Kulturhaus des Bezirks Chaoyang in Beijing eine Ausstellung des Malers Tang Chuanjie statt. Ausgestellt wurden rund 40 Werke, die der Künstler in den letzten drei Jahren geschaffen hat. Die Werke sind sowohl von realistischem Stil, wie z.B. Landschaft, Blumen und Porträts wie auch von traditionellem chinesischen Malstil, repräsentiert sind z.B. "Lotosblumen" und "Farbenpracht im Herbst". Zu bewundern waren außerdem Bilder aus abstrakten han-chinesischen Schriftzeichen. Gekennzeichnet sind die Bilder von Tang Chuanjie von Farbenprächtigkeit und Prägnanz. "Die goldene Symphonie" zum Beispiel besteht aus zahlreichen goldenen Farbenstrichen, die Striche sind teils hell, teils dunkel und unterschiedlich groß. Und die Farbe Blau symbolisiert das Seewasser. Somit wurde die goldene Herbstszene aufs Papier gebracht. "Der helle Mond scheint auf dem Kieferwald" ist ein neues Werk des Malers von diesem Jahr. Aus der Froschperspektive beschreibt Tang in malerischer Sprache abstrakt und gleichzeitig detailliert den Eindruck des Mondscheins durch die Kieferzweige. Es handelt sich um einen Versuch des Malers, Gedanken aus traditionellen chinesischen Gedichten mit modernen westlichen Malverfahren zu kombinieren. Der 58jährige Maler ist mittelgroß, gesund, stark und temperamentvoll. Er ist der Sohn eines Bauern in der ostchinesischen Provinz Shandong. Er malte schon als kleines Kind gern. Anfang der 50er Jahre bestand er nach Abschluss der Mittelschule die Aufnahmeprüfung des Instituts für bildende Künste in Beijing und studierte die Öl-Malerei. Seitdem hat er sich der Malerei verschrieben. In den 50er Jahren übernahmen chinesische Künstler das Malsystem der ehemaligen Sowjetunion und zahlreiche Werke sowjetischer Maler wurden deshalb in Beijing ausgestellt. Einige dieser Werke hinterließen bei Tang einen unvergesslich tiefen Eindruck. Tang erinnert sich noch heute an den hochgradig realistischen Stil mit der großen Ausdruckskraft. Vieles in diesen Bildern war ähnlich zu dem Streben Tangs. Seitdem hegt er eine Vorliebe für die Öl-Malerei. "Detailliert, abstrakt, realistisch und sinnbildlich, ich male und strebe hart. Als sich die Farben auf meiner Palette zu farbenfrohen Bildern auf der Leinwand verwandelten, fühlte ich mich seelisch gelassen und unsterblich", so Tang Chuanjie wörtlich. Tang Chuanjie hat bei seinem künstlerischen Schaffen zahlreiche Schwierigkeiten überwunden. Da er an den Nebenerscheinungen der Kinderlähmung leidet, musste er sich oft größere Mühe als andere geben. An einem Wintertag fuhr er allein mit dem Fahrrad hinaus, um Schneelandschaften zu malen. Als er Stunden später zu seinem abgestellten Fahrrad zurückkehrte, war das Rad wegen der Eiseskälte am Boden festgefroren. Mit einem Stein hämmerte er auf sein Fahrrad ein und schließlich gelang es ihm, es wieder frei zu bekommen. Manchmal malte er auch in Bergregionen. Um eine günstige Stelle zu finden, stieg er trotz seiner Behinderung auf unwegsamen Pfaden in gefährliche Höhen. Nachdem er seine Skizzen aufs Papier gebracht hatte, vergaß er die körperlichen Anstrengungen und verfiel in große Freude. Tang hat seine eigene Ansicht zu Schmerz und Freude. Schmerz ist für ihn, ein angestrebtes Ziel nicht erreichen zu können. Es sei, so Tang, nicht mit dem körperlichen Schmerz vergleichbar. Freude dagegen ist ein Ziel nach allen Mühen und Entbehrungen erreicht zu haben. Zum Beispiel, wenn er ein Gemälde zu seiner vollsten Zufriedenheit geschaffen hat. Dann sei es ein freudiges Gefühl, das mit Worten nicht zu beschreiben sei. Die Motive von Tangs Bildern sind vielfältig. Er hat z.B. Figuren, Landschaften und Stillleben gemalt. Seine Vorlieben sind jedoch Jahreszeiten und Tempel. Er sei nicht gläubig, interessiere sich für Tempel nur deswegen, weil sie einen tiefen kulturellen Hintergrund hätten. Bei seinem zweiten Lieblingsmotiv Jahreszeiten repräsentiert er Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Manchmal sogar alle vier auf einem Gemälde. Tang zufolge ist seine Repräsentation eine Art künstlerische Wahrheit, nicht die wirkliche Wahrheit. Es handelt sich um einen Versuch, Schönheitssinn und Assoziationsvermögen zu erwecken. Tang Chuanjie hat seit über 30 Jahren zahlreiche Werke geschaffen. Viele seiner Bilder wurden in Beijing und landesweit ausgestellt bzw. von Kunstliebhabern gesammelt. 1990 wurde seine private Gemäldeausstellung von dem chinesischen Kunstforschungsinstitut organisiert und fand ein großes Echo in der Öffentlichkeit. Im vergangenen Jahr wurden seine Werke auf Taiwan ausgestellt und dieses Jahr ist eine Ausstellung in Japan geplant. Das Dasein eines Künstlers ist zwar mühsam und hart, doch Tang Chuanjie ist stets optimistisch. Seine Werke sind ebenso wie seine Person charakteristisch. Wörtlich sagte der Maler: "Meine Bilder sind meistens von starken Farben geprägt. Bei Betrachtung bekommt man einen starken Eindruck. Zudem ist meine Maltechnik grob und nicht auf Details bedacht". Tang Chuanjie war zu Besuch in Kanada und Malaysia. Beeinflusst von östlicher und westlicher Kultur mischt er diese beiden beim Malen oft in einander. Nehmen wir als Beispiel sein Bild "Lotosblumenteich". Er malte die Kronblätter und Wasserpflanzen in realistischem Stil. Die großen Blätter der Lotosblumen malte er in dem traditionellen chinesischen Malstil. Anders als westliche Gemälde, die die Leihenwand mit vollen Farben ausfüllen, hinterlässt Tang nach den traditionellen chinesischen Methoden leere Stellen, um die Phantasie des Betrachters anzuregen. Zu der nächsten Ausstellung seiner Werke in Japan sagte Tang Chuanjie, er hoffe, dass die Ausstellung den Besuchern seine Aufrichtigkeit, seine Gefühle und den ästhetischen Genuss übermitteln könne, so der Maler.
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