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chinesische Neujahrsbilder
   2005-10-11 15:58:17    cri
Die chinesischen Neujahrsbilder haben eine mehr als 2000 Jahre alte Tradition. Einer Legende zufolge gab es vor langer Zeit zwei Brüder, Shentu und Yulei. Sie waren für die Überwachung der bösen Geister zuständig. Sie fesselten Unwesen treibende Geister und verfütterten diese an Tiger. Bildnisse der Brüder wurden später außen an die Türen und Pforten gehängt, um solche Dämonen zu vertreiben. Eine andere Legende berichtet vom Tang-Kaiser Li Shimin, der im 7. Jahrhundert regierte. Dieser habe einmal an Schlafstörungen gelitten, hervorgerufen durch das Geschrei böser Geister, wie er sich beschwerte. So ließ er seine Lieblingsgeneräle namens Qin Shubao und Weichi Gong vor seiner Tür Wache stehen. Seitdem konnte er wieder friedlich und ruhig schlafen. Später ließ Li Shimin Bildnisse seiner beiden von Kraft protzenden Generäle an die Tür hängen. Sie wurden dann als Türgötter verehrt, die böse Geister fernhalten sollten. Da traditionelle chinesische Häuser ein großes Eingangstor mit zwei Flügeln haben, kommen die Türgötter immer in Paaren. Ihre Abbildungen sind Vorläufer der Neujahrsbilder.

Während der Song-Dynastie (960 - 1279) fand die Holzdrucktechnik Anwendung bei der Herstellung von Neujahrsbildern. Die Bilder konnten somit in großen Mengen gedruckt und verkauft werden. Damit nahm auch die Vielfältigkeit der Motive zu. Zu den verehrten Gottheiten und Natursymbolen kamen fröhliche Motive hinzu. Aber auch ganze Geschichten, wie Märchen, Legenden oder Opernszenen wurden mit den Neujahrsbildern thematisiert. Diese Bilder stellen die volkstümliche Kunst im wahrsten Sinne des Wortes dar. Die Holzschnittkunst der Neujahrsbilder erreichte zwischen dem 14. und dem 19. Jahrhundert ihren Höhepunkt.

Die Druck- und Auflagemenge von Neujahrsbildern ist auch heute noch eine der höchsten bei chinesischen Bilderpublikationen. Aber nicht nur in China, auch weltweit erfreuen sich chinesische Neujahrsbilder wegen ihrer intensiven volkstümlich geprägten Farben großer Beliebtheit.

Als ein wichtiges Kulturerbe werden Neujahrsbilder in China mittlerweile geschützt und gefördert. Dafür sind spezielle Kunsthandwerkszentren eingerichtet worden. Die wichtigsten befinden sich u.a. in Yangliuqing nahe der nordchinesischen Stadt Tianjin, in Yangjiabu in der Stadt Weifang in der ostchinesischen Provinz Shandong, in Taohuawu in der ostchinesischen Stadt Suzhou und in Zhuxianzhen in der zentralchinesischen Provinz Henan.

Im Rückblick auf eine Entwicklung von mehr als 2000 Jahren spiegeln die Neujahrsbilder nicht nur die ästhetischen Standards und Gedanken großer Bevölkerungskreise in China, sondern auch die Lebensweise der Chinesen wider. Sie sind heutzutage vor allem in den ländlichen Regionen populär. Aus kunsthistorischer und kultureller Sicht bilden die chinesischen Neujahrsbilder eine ausgeprägte eigenständige Kunstform.

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