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Chinesischer Taoismus
   2005-10-13 09:53:40    cri
Unter dem Begriff "Taoismus" versteht man einmal die von Laodse begründete taoistische Schule der alten chinesischen Philosophie und zum anderen die einige hundert Jahre später auf Grundlage dieser Schule entstandene Religion. Der Taoismus als Religion hat also ausschließlich einen chinesischen Ursprung, er entstand vor knapp 2.000 Jahren. Seine Lehren und Doktrinen verkörpern eine antike Weisheit, enthalten tiefschürfende Gedanken und bilden einen wichtigen Bestandteil der traditionellen chinesischen Kultur.

Der Taoismus als Religion wurzelt in der traditionellen chinesischen Kultur und basiert auf der philosophischen Lehre der taoistischen Schule, die von dem großen Denker Laodse aus der Frühlings- und Herbstperiode (770 - 476 vor unserer Zeitrechnung) begründet und später von Zhuangzi, einem berühmten Philosophen in der Zeit der Streitenden Reiche (369 - 286 vor unserer Zeitrechnung) weiterentwickelt wurde. Im Jahr 142 der östlichen Han-Dynastie begründete Zhang Daoling, ein namhafter Vertreter der taoistischen Schule, eine Religion, indem er auch wichtige Elemente der Hexerei im chinesischen Altertum übernahm. Und er nannte seine Religion ebenfalls Taoismus. Der Taoismus fordert, dass man sich den Naturgesetzen anpassen und den natürlichen Lauf der Dinge nicht beeinflussen soll. Die taoistische religiöse Überzeugung ist der Glaube an ein übernatürliches Wesen. Man kann sagen, dass der Taoismus die Gedanken der taoistischen Schule geerbt und entwickelt hat.

Die traditionelle chinesische Kultur ist eine pluralistische Kultur. In der langen Geschichte des chinesischen Feudalismus dienten der Konfuzianismus, der Taoismus und der Buddhismus als die drei Stützen der traditionellen chinesischen Kultur. Als eine landesweit verbreitete einheimische Religion hatte der Taoismus also einen großen Einfluss auf die chinesische Kultur. Sich dem Taoismus zu verschreiben und völlig nach dessen Doktrinen zu leben und endlich unsterblich werden, das ist Kern der taoistischen Lehre. Der Taoismus ist auf die Realität orientiert und nicht auf das nächste Leben. Er plädiert dafür, dass die Gegenwart eine Zeit des Friedens und der Prosperität sein soll. In einer solchen Gesellschaft kann die Bevölkerung ein ruhiges und ausgefülltes Leben führen und eines natürlichen Todes sterben. Der Taoismus lehrt, dass man opferbereit sein soll und nicht nach persönlichem Ruhm und privatem Reichtum streben darf. So hat der Taoismus auch in der Gegenwart seine positiven Wirkungen.

Die Zahl der Gläubigen des Taoismus in China ist nicht genau bekannt. Viele berühmte Berge und Klöster in China gelten als taoistische Heiligtümer. Besonders zu erwähnen sind die bekannten "Fünf Berge". Sie sind der Taishan-Berg in der ostchinesischen Provinz Shandong, der Hengshan-Berg in der zentralchinesischen Provinz Hunan, der Huashan-Berg in der nordwestchinesischen Provinz Shaanxi, der Hengshan-Berg in der nordchinesischen Provinz Shanxi und der Songshan-Berg in der zentralchinesischen Provinz Henan. Viele taoistische Klöster sind öffentlich zugänglich, manche davon stehen unter staatlichem Denkmalschutz.

Seit Beginn der Reform und Öffnung Chinas pflegen die chinesischen Taoisten gute Beziehungen mit Taoisten in aller Welt, insbesondere mit denen in Südostasien, Kanada, den USA, Großbritannien und Frankreich. Die Kontakte mit den Taoisten in den Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macao und mit Taoisten in der chinesischen Inselprovinz Taiwan sind sehr eng. Viele Überseechinesen kommen nach China zurück, um nach ihren Wurzeln zu suchen.

Das Chinesische Taoistische Institut ist eine Elitehochschule des chinesischen Taoismus. Es wurde 1982 gegründet. Die Studenten kommen aus verschiedenen taoistischen Klöstern des Landes und müssen zunächst eine Aufnahmeprüfung bestehen. Das Studium dauert zwei bis vier Jahre. Nach Abschluss ihres Studiums kehren sie wieder in ihre Klöster zurück.

Als taoistischer Priester muss man vier Bedingungen erfüllen: Erstens muss man über 18 sein, zweitens einen Mittelschulabschluss vorweisen, drittens freiwillig und ohne Druck in die Klöster kommen und viertens müssen die Eltern zustimmen. Im Baiyun-Kloster in Beijing zum Beispiel leben auch viele Priester. Ihr Leben sieht so aus: Jeden Tag haben sie die sogenannte Früh- und Spätstunde, in denen Gebetsvorlesungen stattfinden. Ansonsten führen sie ein ganz normales Haushaltsleben, führen Reinigungsarbeiten aus, leisten Dienst in verschiedenen Klosterhallen und beantworten Fragen der Besucher.

Die taoistische Musik ist in einem schlichten und vornehmen Stil und hat enge Beziehungen mit der lokalen Musik in verschiedenen Orten Chinas und mit der traditionellen chinesischen Musik.

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