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Das traditionelle chinesische Zupfinstrument Guqin
   2005-10-11 15:57:41    cri
Für die Intellektuellen des chinesischen Altertums gab es vier unabdingbare Beschäftigungen: das Brettspiel, die Kalligraphie, die Malerei und das Spiel auf der Guqin. Die chinesischen Kaiser, Dichter, Schriftsteller und Beamten in der chinesischen Antike waren in der Kalligraphie, Malerei sowie im Brettspiel Go und in der Musik gut ausgebildet. Als älteste Kunstform wurde die Kunst des Guqin-Spiels über Jahrtausende gepflegt.

Die ältesten Aufzeichnungen über das traditionelle Zupfinstrument Guqin stammen aus der Gedichtsammlung "Shijing" aus dem fünften Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung. Mehr noch, in einer Grabanlage in der zentralchinesischen Provinz Hubei wurde eine mehr als 2400 Jahre alte Guqin ausgegraben. Historischen Aufzeichnungen zufolge hatte die Guqin zunächst fünf Saiten. Im dritten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung entstand dann eine Guqin mit sieben Saiten. Diese Art der Guqin hat sich bis heute erhalten.

Die Guqin hat eine ganz besondere Klangfarbe. Sie klingt zurückhaltend, dunkel und nachklingend. Am Anfang war die Guqin ausschließlich bei Opferzeremonien und kaiserlichen Audienzen im Einsatz. Später fand das Instrument in der ganzen vornehmen Gesellschaft Verbreitung, vor allem in den Kreisen der Intellektuellen. Bis heute sind rund 3000 Musikwerke mit der Guqin erhalten geblieben.

Die Guqin-Spielkunst tritt hauptsächlich in zweierlei Form auf: Zum einen wird die Guqin im Solo-Spiel zur Geltung gebracht, zum anderen wird die Guqin in Begleitung von Gesang gespielt. Beim Gesang werden zumeist vertonte Gedichte verwendet. Deshalb ist die Guqin-Kunst mit der Lyrik eng verbunden.

Aus dem chinesischen Altertum sind viele Geschichten um die Guqin überliefert. Die bekannteste davon ist die Geschichte von Yu Boya und Zhong Ziqi.

Der Überlieferung nach lebte im sechsten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung ein großer Musiker namens Yu Boya. Dieser begab sich auf eine Reise an die Küste, wo er eines Abends verweilte. Dort begann er auf seiner Guqin das Stück "Gaoshan Liushui" zu spielen, um seinen Empfindungen von den Bergen und Flüssen Ausdruck zu verleihen. Die Musik zog den Holzfäller Zhong Ziqi an. Dieser war begeistert von der Musik. Deshalb sagte er zu Yu Boya, die Musik sei so gut gespielt, dass man sich vorstellen könnte, vor dem Taishan Berg und vor fließendem Wasser zu stehen. Yu Boya war gerührt von Zhong Ziqis Worten, und zwischen beiden bildete sich eine enge Freundschaft. Beide verabredeten, sich im nächsten Jahr wieder an dieser Stelle zu treffen. Unglücklicherweise wurde Zhong Ziqi schwer krank und verstarb kurz darauf.

Yu Boya war sehr traurig über die Nachricht von Zhong Ziqis Tod. Er begab sich zum Grab und spielte dort das alte Musikstück "Gaoshan Liushui", das Zhong Ziqi so sehr mochte und das vielleicht niemand so gut verstehen konnte wie er. Yu Boya warf sein Instrument auf den Boden hin und spielte nie mehr.

Diese Geschichte ist in China von Generation zu Generation überliefert worden. Seitdem gilt "Gaoshan Liushui" als ein Symbol für tiefe Freundschaft und "Zhiyin" ist der Inbegriff für enge Freunde.

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