Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Chinesischer Feuertopf
   2005-10-13 09:53:31    cri
Der Feuertopf ist in China ein volkstümliches Gericht und hat eine lange Tradition. So sieht ein chinesischer Feuertopf aus: In einem Topf aus Bronze, die mit Holzkohle betrieben wird, siedet Brühe. Dünne Scheiben Hammel-, Rind- Schweine-, Hühner-oder Fischfleisch werden kurz eingetaucht, in Soße getunkt und dann verzehrt.

Der Ursprung von Feuertopf ist auf die Opferzeremonie in antiker Zeit zurückzuführen. Da wurden Rind, Hammel und andere Opfertiere in einem großen Topf gegart und von den Zeremonienteilnehmern gegessen.

Vor mehr als 1400 Jahren, also in der Zeit der südlichen und nördlichen Dynastien, wurde der Feuertopf in den nördlichen Regionen Chinas verbreitet. Insbesondere im Winter genießt man den Feuertopf. In der Ming-und Qing-Dynastie erlebte der Feuertopf seine Blütezeit. Er galt nicht nur als ein beliebtes Gericht im Volk, sondern auch als winterliche Delikatesse am Kaiserhof.

Heutzutage ist der Feuertopf ein Lieblingsgericht der Bewohner in ganz China.

Auf dem Tisch, in einer Feuerschale, glüht Holzkohle und darüber hängt voll brodelnden Wassers ein großer Kessel - eben der Feuertopf. Um den Tisch herum sitzen Bekannte, Freunde oder Familienmitglieder. Auf dem Tisch werden Hammel-, Rind-, Schweine-, Hühner-, oder auch Fisch in dünne Scheiben geschnitten, und Gemüse aller Art, Pilze und der Bohnenkäse Toufu in kleine Würfel zerhackt und auf Platten serviert. Jeder erhält einen Teller mit einer speziellen Soße. Man rührt sich die Soße nach eigenem Geschmack auf seinem Teller an.

Mit seinen Stäbchen hält man abwechselnd Fleisch und Gemüse in das wallende Wasser des Feuertopfes. In den Saucen kühlt man das gegarte Fleisch oder das Gemüse auf Esstemperatur herab. Ab und an fällt ein Stückchen Fleisch oder etwas Gemüse in das inzwischen zur Brühe gewordene Wasser, und je mehr Menschen mitessen, desto mehr Fleisch oder Gemüse wird ins Wasser gehalten oder fällt hinein. Sind die Fleisch- und Gemüseportionen aufgebraucht, kommt dann der Höhepunkt: Der Sud, der inzwischen zur herzhaften Suppe wurde.

In China isst man den Feuertopf in Essbuden, Gaststätten und natürlich auch zu Hause in der Familie. Da wird besonders Wert auf die lockere und harmonische Atmosphäre gelegt. Feuertopf-Essen dauert normalerweise eine lange Zeit, oft mehrere Stunden. Denn das Essen wird nie kalt, und man kann so lange essen und plaudern, wie man will. Man sitzt am runden Tisch, isst aus dem gemeinsamen Topf und unterhält sich. So warm das Essen, so lebhaft die Atmosphäre am Tisch.

So ist der Feuertopf ziemlich ideal für Treffen guter Freunde und für Familienbanketts an Festtagen. Zum Frühlingsfest, dem traditionellen chinesischen Neujahr, sind Plätze in Feuertopf-Restaurants stets ausgebucht.

Zwar hat der Feuertopf seinen Ursprung im Norden, allerdings erfreut sich dieses Gericht mittlerweile in allen Landesteilen Chinas großer Beliebtheit. Der Feuertopf aus der südwestchinesischen Provinz Sichuan zum Beispiel ist wegen seiner Schärfe bekannt. Und interessant ist, dass die Bewohner der Provinz Sichuan selbst im Hochsommer auch den Feuertopf favorisieren. Da das Klima dort feucht und das Wetter im Sommer heiß und schwül ist, ist man nach dem Feuertopfessen regelrecht vom Schweiß gebadet.

In Nordchina isst man beim Feuertopfessen mehr Fleisch und weniger Gemüse. Insbesondere wird im Norden Hammelfleisch gegessen. In China sieht man einen direkten Zusammenhang zwischen der Konstitution eines Menschen und dem Essen. Die Nahrungsaufnahme wirkt wie Medizin und erhält das Gleichgewicht des Körpers oder stellt es wieder her. Bestimmten Nahrungsmittel werden dem Charakter des Yin (kalt) zugeordnet, anderen des Yang (warm). Gesunde nehmen eine ausgewogene Mischung zu sich, Kranke je nach Krankheit mehr von dem einen oder anderen. Im Winter ist beispielsweise Hammelfleisch empfehlenswert, denn nach der chinesischen Medizin hat das Hammelfleisch einen warmen Charakter und hilft, Auskühlungen des Körpers nicht aufkommen zu lassen.

Das Restaurant Donglaishun in der chinesischen Hauptstadt Beijing ist bekannt für seinen Hammeltopf. Eröffnet wurde das Restaurant im Jahr 1903. Man verwendet dort für das Gericht ausschließlich etwa 25kg schwere Hammel aus der Inneren Mongolei. Das Fleisch dieser Hammel ist zart und schmackhaft und ohne den typischen Hammelgeruch. Von jedem Hammel nimmt man nur vier Teile, und zwar den Rücken, die beiden Keulen und das Lendenstück. Sehnen und Knorpel werden entfernt. Dann wird das Fleisch in 20 Zentimeter lange und vier Zentimeter breite äußerst dünne Streifen geschnitten und den Gästen serviert. Das Restaurant Donglaishun hat für sein Qualitätshammelfleisch seine spezielle Soße entwickelt. Für die Soße verwendet man folgende Zutaten: Sesampaste, Reiswein, fermentierten Bohnenkäse, eingelegte Schnittlauchblüten, Sojasoße, rotes Pfefferöl, Krabbenöl, Essig, gehackten Porree, gehackte Petersilie usw.

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)