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Bemalte Schnupftabakfläschchen aus China
   2005-10-11 15:56:49    cri
Schon die Menschen in der Tang-Dynastie vor mehr als 1000 Jahren wussten natürliche Heilkräuter als Arzneimittel zu nutzen. Dabei wurden nicht nur heilende Getränke gebraut. Mittels eines speziellen Verfahrens wurden die Kräuter auch zu Pulver verarbeitet und dann wie Schnupftabak durch die Nase eingesogen. In der Ming-Dynastie waren diese natürlichen Schnupfmittel alltägliche Mittel zur Erfrischung und Vorbeugung der Krankheiten und fanden weite Verbreitung. Um die kostbaren Pulver vor dem Verlust ihres Aromas zu schützen, bewahrte man sie in kleinen Fläschchen auf. In der Ming-Dynastie wurden dafür Porzellanfläschchen verwendet. Später in der Qing-Dynastie kamen Schnupftabakfläschchen aus anderen Materialien und in unterschiedlicher Form auf den Markt. Bald jedoch gab es Fläschchen, die in ihrem Design bewundernswert und einzigartig waren. Die chinesische Schnupfmedizin verlor im Laufe der Geschichte ihren Wert und starb vor etwa 100 Jahren aus. Geblieben aber sind die kleinen Schnupftabakfläschchen, die als Kunstwerke von Generation zu Generation überliefert wurden. Heute finden sie das Interesse vieler Touristen und Sammler aus aller Welt.

Das besondere an den kleinen Schnupftabakfläschchen ist, dass sie von innen bemalt sind. Die einzigartige Technologie entstand in der Regierungszeit des Qing-Kaisers Daoguang. Damals benutzte der Künstler einen ganz speziellen Pinsel mit einem Häkchen an der Spitze. Diesen Pinsel führte er durch die bohnengroße Flaschenöffnung in die Flasche ein. Dann bemalte er die innere Wand des Glas- bzw. Kristallfläschchens mit exzellenten Bildern. Für diese spezielle Malkunst sind eine außerordentliche Fingerfertigkeit und ein kräftiges Handgelenk des Künstlers erforderlich.

Die Schnupftabakfläschchen wurden so in einer Kombination von Kalligraphie, Malerei und Gravur von innen gestaltet. Kalligraphie und Malerei sind wichtige Bestandteile der traditionellen chinesischen Kultur. Sie üben seit ihrer Entstehung einen tiefen Einfluss auf den chinesischen Kaiserhof und auf den Literatenkreis in China aus. Künstler, die das Schnupftabakfläschchen bemalten, mussten in den Bereichen Kalligraphie, Malerei, Geschichte und Literatur hochgebildet sein.

Die Kunst der Bemalung von Schnupftabakfläschchen in China lässt sich in drei wichtige Schulen unterteilen:

Die Künstler, die der Schule der Hauptstadt Beijing angehören, sind literarisch und künstlerisch sehr gut ausgebildet. Ihre Werke sind vom Stil der Literatenmalerei geprägt, haben einen tiefen Sinn und hohen künstlerischen Gehalt.

In der Schule der Provinz Shandong werden die 108 Figuren des bekannten chinesischen klassischen Romans "Die Räuber des Liangshan Moors" sehr gern als Motive genutzt. Die Bilder der Schandong-Schule haben einen klaren regionalen Charakter.

Die Schule der Provinz Hebei ist von der Porträtmalerei geprägt. Typische Beispiele dieser Schule sind beispielsweise ein Bild von spielenden Babys und ein Bild mit Hunderten von Kindern.

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