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Chinesische Pavillons 1
   2005-10-11 15:56:41    cri
In nahezu allen chinesischen Gartenanlagen stehen Pavillons. Als abwechselungsreiches und graziöses Gestaltungselement ragen sie von Berghängen auf, stehen sie neben Hallen und Tempeln oder laden sie am Ufer von Flüssen und Seen zur Rast ein.

Ein historischer Überblick

Schon im Altertum Chinas wurden Pavillons gebaut. An Verkehrswegen und städtischen Straßen standen Pavillons zum Ausruhen. Über dem Stadttor stand meist ein Pavillon, in dem der Flaggenmast aufgerichtet wurde. Die Wachen an der Staatsgrenze schützten sich in Pavillons vor den Unbilden der Witterung. Brunnen wurden oft mit Pavillons überdacht. Ansonsten dienten sie meist dazu, mit Inschriften versehene Steinstelen aufzubewahren, außerdem auch als Glocken- und Trommeltürme.

Nach den Überlieferungen sind Pavillons als Gebäudeform auf die Sui-Zeit zurückzuführen, in der man sie zum ersten Mal in die Gartenbauarchitektur einführte, und damit schon 1500 Jahre alt. In Xiyuan (dem heutigen Luoyang in Henan) z. B. hatte Yang Guang, der zweite Kaiser der Sui-Zeit, beim Stadtbau einen prächtigen "Lustpavillon" anlegen lassen. Während der Tang-Zeit (618?907) befanden sich allein in den kaiserlichen Gärten nördlich der Hauptstadt Chang'an (dem heutigen Xi'an in Shaanxi) insgesamt vierundzwanzig Pavillons. Weiteren Aufzeichnungen zufolge gab es zur gleichen Zeit einen Pavillontyp namens Ziyuting. Über sein Dach wurde permanent Wasser geleitet, so dass es darunter immer schön kühl war. Überhaupt fanden Pavillons in der Zeit vom 14. bis zum 19. Jahrhundert überall in großem Ausmaß Verwendung im Gartenbau. Manche davon sind noch heute erhalten.

Merkmale

Pavillons, ob groß, ob klein, lassen sich vielfältig und zu jeder Umgebung passend gestalten. Ihre Formgebung hängt von der vorhandenen Fläche, der gewünschten Konstruktion und der Dachart ab.

Wegen seiner guten Verarbeitungs- und Transportfähigkeit wurde im Altertum immer Holz als Baumaterial für Pavillons und andere Gebäude verwendet. Dies ermöglichte günstige Formgebungen, die der damaligen und auch der heutigen Ästhetik entsprachen. Zusammen mit ihrem vielfach gegliederten Dach, den lackierten Säulen und dem steinernen Sockel fügen sich die Pavillons so stimmig in die Umgebung ein, dass sie als Bauwerke aus den anderen Zweckbauten weit herausragen.

Chinesische Pavillons zeichnen sich durch ihre kunstvollen Dachkonstruktionen aus. Beim Spitzdach laufen alle Dachfirste von der Mitte der sie tragenden Säulen in einem eleganten Kurvenverlauf spitz in der Mitte zusammen, wo sie von einem Dachornament abgeschlossen werden.

Die Ecken der Dachtraufen sind im Allgemeinen hochgezogen. In Nordchina werden sie leicht, in Südchina stark nach oben gebogen. Die nordchinesischen Dächer wirken so eher sicher und ruhig, die südchinesischen elegant.

Die Pavillons in den kaiserlichen Gärten Nordchinas sind normalerweise mit farbig glasierten Ziegeln, roten Säulen und buntbemalten Balken sowie mit schneeweißen Marmorgeländern und Sockeln versehen. In südchinesischen Gärten pflegt man die Pavillons mit grauen Ziegeln zu decken; die Balken sind meist dunkelbraun gehalten, was die Eleganz ihrer Dächer durch die Schlichtheit des Pavillonkörpers noch verstärkt.

Chinesische Pavillons waren ursprünglich alle viereckig und klein. Ihr Holzdach war gewöhnlich nur mit Stroh oder Ziegeln gedeckt. Mit der Zeit bildeten sich vieleckige, kreis- und kreuzförmige und andere Typen heraus, darunter auch Pavillonkomplexe und zweistöckige Pavillons.

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