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Wohnstätte Lu Xuns
   2005-10-13 10:03:13    cri
Lu Xun (1881-1936) wurde am 25. September 1881 in der Kreisstadt Shaoxing, Provinz Zhejiang, geboren. Sein eigentlicher Name lautete Zhou Shuren, doch er ist bis heute unter dem Pseudonym Lu Xun bekannt, dessen er sich 1918 bei der Veräffentlichung seiner Erzählung "Das Tagebuch eines Verrückten" bediente.

Lu Xun stammte aus einer untergehenden feudalen Familie. Sein Groävater war an der Kaiserlichen Akademie der Qing-Dynastie beschäftigt, sein Vater bestand die kaiserliche Prüfung für den niedrigsten Gelehrtenrang der Qing-Regierung. Mit sieben Jahren besuchte Lu Xun in seiner Heimat eine Privatschule. Auäer den klassischen Büchern als Pflichtlektüre las er auch zahlreiche private Aufzeichnungen, Essays, Erzählungen und Romane und zeigte daneben groäes Interesse an der Volksliteratur, Legenden und Malerei. Als er 13 Jahre alt war, wurde sein Groävater der Beteiligung an einer Affäre bezichtigt und eingekerkert. In dieser Notlage verlieä er mit seiner Mutter Shaoxing und zog zu seiner Groämutter mütterlicherseits in ein Dorf. Auch später kam er noch oft in dieses Dorf und pflegte den Kontakt mit den Bauernkindern und Bauern, von denen er lernte, dass die Bauern "das ganze Leben lang unterdrückt werden und es ihnen schlecht geht." Diese Erfahrung wurde später zu einer wichtigen Quelle für seine Darstellung von Därfern und Bauern.

Im Jahre 1898 fuhr er nach Nanjing, um dort die kostenfreie Jiangnan-Marineakademie zu besuchen. Vom nächsten Jahr an bis zum Studienabschluss Ende 1901 studierte er dann an der der Jiangnan-Infanterieakademie unterstehenden Akademie für Eisenbahn- und Bergbauwesen. Während des vierjährigen Studiums in Nanjing wurde er von den Ideen der kapitalistischen Länder über "Wissenschaft" und "Demokratie", besonders von der Auffassung der Evolutionstheorie beeinflusst.

Im Jahre 1902 wurde Lu Xun zur Fortsetzung seiner Studien nach Japan geschickt. Zunächst studierte er am Kobun-Institut in Tokio Japanisch und andere Fächer, zwei Jahre später gab er seine technischen Studien auf und lieä sich von der nordjapanischen Medizinischen Akademie in Sendai als Medizinstudent aufnehmen. In dieser Zeit kam er zur Erkenntnis, dass das Wichtigste zur Rettung des Vaterlandes darin bestand, den Geist der Menschen, d.h. ihre Vorstellungen, zu verändern und dass die Literatur das beste Mittel dazu sei. Diese Erkenntnis veranlasste ihn im Jahre 1906 zur Aufgabe des Medizinstudiums und zum Umsatteln auf die Literatur.

Nach seiner Heimkehr im Jahre 1909 war Lu Xun als Lehrer in Hangzhou und dann in seiner Heimat Shaoxing tätig. Nach der Gründung der Republik China im Jahre 1912 begab er sich nach Nanjing und arbeitete dort als Beamter des Ministeriums für Bildungswesen. Im selben Jahr übersiedelte er mit der Regierung nach Beijing, wo er bis 1926 lebte. Im Jahre 1927 ging er nach Guangzhou und dann nach Shanghai, wo er am 19. Oktober 1936 an einer Krankheit verstarb.

Lun Xun hat insgesamt 800-900 Schriften in verschiedener Form hinterlassen. In seiner ersten Erzählung in moderner, allgemeinverständlicher chinesischer Sprache "Das Tagebuch eines Verrückten" (1918) hat er die chinesische Feudalgesellschaft als "Menschen fressende" Gesellschaft bloägestellt und verurteilt. Eine andere bekannte Erzählung "Die wahre Geschichte des Ah Q" (1921) wurde schon in Dutzende Fremdsprachen übersetzt. In dieser Erzählung enthüllte und verurteilte Lu Xun die damalige Gesellschaftssituation und die "geistige Siegesmethode" zum Selbstbetrug und Selbsttrost.

In Beijing hatte Lu Xun drei Wohnstätten. Zuerst wohnte er im Shaoxing-Gildehaus an der Nanbanjie-Gasse südlich des Guang'anmen-Tors. Später siedelte er in ein Wohnhaus an der Badaowan-Straäe Nr. 11 in Xinjiekou um, das er gekauft hatte. Seit Mai 1924 wohnte er in einem traditionellen chinesischen Wohnhof an der Fuchengmen Santiao-Straäe. Dieses Wohnhaus hatte er selbst entworfen und es ist den Besuchern seit 1956 als Gedenkhalle für Lu Xun zugänglich. Während seines Aufenthalts in Beijing hat Lu Xun viele Werke geschaffen, darunter "Das Tagebuch eines Verrückten", "Kong Yiji", "Arznei", "Die wahre Geschichte des Ah Q", "Die Heimat", "Därfliche Theateraufführung", "Aufruf zum Kampf" und "Kurze Geschichte der chinesischen Romanliteratur". Darüber hinaus hat er in Beijing viele ausländische Werke ins Chinesische übersetzt. Heute sieht man in seiner Gedenkhalle viele kostbare Materialien über sein Leben und Wirken sowie 13 000 Bücher, die er gesammelt hatte.

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