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Das Qixi-Fest: Der chinesische Valentinstag
   2005-10-13 09:53:31    cri
Am 14. Februar, dem Valentinstag, beehren die Europäer ihre Liebste oder ihren Liebsten, aber auch die Chinesen haben einen Valentinstag, nämlich am 7. Tag des 7. Monats im chinesischen Mondkalender, am Tag des Qixi-Festes.

Das Qixi-Fest entstammt ursprünglich aus einer schönen Liebeslegende zwischen einer Weberin und einem Kuhhirten.

Die Weberin war der Sage nach die jüngste Tochter des Himmelsgottes. Sie war schön, fleißig und sehr geschickt. Als sie eines Tages einen Blick hinunter auf die Erde warf, erregte ein junger Bursche ihre Aufmerksamkeit. Sie sah, dass der junge Mann immer allein arbeitete und sein einziger Gesprächspartner ein Zugochse neben ihm war. Die Weberin empfand großes Mitleid mit ihm.

Eines Tages sagte der Zugochse dem Burschen, dass am nächsten Tag, dem 7. Tag des 7. Mondkalendermonats die 7 Töchter des Himmelsgottes zum Baden in die menschliche Welt hinunterkommen würden. "Wenn du die Kleider der Weberin versteckst, kann sie deine Frau werden." Der junge Bursche war von den Worten des Ochsen sehr bewegt. Er beschloss, einen Versuch zu wagen.

Am kommenden Tag versteckte sich der junge Bursche im Schilf am Flussufer und wartete. Bald sah er am Himmel 7 bunte Wolken, und jede Wolke trug eine Fee. Über dem Fluss angekommen, zogen die Feen ihre Kleider aus und sprangen ins klare Flußwasser. Da sprang der junge Bursche aus dem Schilf, nahm die Kleider der Weberin und lief davon. Das Geräusch der Schilfrohre scheuchte die Feen auf, sie schwammen hastig ans Ufer. 6 der Feen zogen ihre Kleider wieder an und flogen zum Himmel zurück. Die jüngste Fee, die Weberin also, konnte ihre Wäsche jedoch nicht finden und geriet in Panik. Der junge Mann sprach zu ihr, er würde ihr die Kleider zurückgeben, wenn sie ihn heiraten würde. Die Weberin erkannte, daß der Mann vor ihr genau der junge Mann war, der immer mit dem Ochsen sprach. Da sie seit langem eine Zuneigung für ihn hegte, nickte sie veschämt und nahm seinen Heiratsantrag an. Noch am gleichen Abend fand die Hochzeitsfeier statt, und der Ochse war Trauzeuge.

In den folgenden zwei Jahren brachte die Weberin einen Sohn und eine Tochter zur Welt. Das Ehepaar führte ein sehr glückliches Leben. So vergingen 7 Jahre. 7 Jahre auf der Erde entsprechen aber nur 7 Tagen im Himmel. Da der Himmelsgott alle 7 Tage seine 7 Töchter zu sich ruft, wurde das Geheimnis der Weberin bald gelüftet. Der Himmelsgott befahl den Himmelsgenerälen, die Weberin zurück in den Himmel zu bringen. Als die Weberin in den Himmel zurückflog, eilte der traurige Ehemann seiner Frau nach, mit einer Tragestange über der Schulter, an deren beiden Enden Bambuskörbe hingen, in denen die beiden Kinder saßen. Der Ochse nahm eins seiner Hörner ab und verwandelte es in ein fliegendes Schiff, das den Ehemann und die Kinder in den Himmel beförderte.

Der Himmelsgott jedoch spaltete zu dieser Zeit mit seiner riesigen Hand die Luft, sofort entstand ein reißender silberner Fluss zwischen der Weberin und ihrem Mann. Da flogen eine Menge Elstern herbei und bildeten mit ihren Körpern eine Brücke über den Fluss, um ein Treffen des Ehepaares zu ermöglichen. Der Himmelsgott sah sich gezwungen, dem Ehepaar zu erlauben, sich am 7. Tag des 7. Monats jedes Mondkalenderjahres auf der Brücke der Elstern zu treffen.

Was für eine tragische Geschichte! Der 7. Tag des 7. Monats des chinesischen Mondkalenders, das Qixi-Fest, ist also die Zeit, in der sich die Weberin mit ihrem Mann, dem Kuhhirten, trifft.

Der Volksmund besagt, dass man am Abend des Qixi-Festes unter den Traubengerüsten ein liebevolles Flüstern hören kann. In diesem Moment denken nämlich viele Verliebte an die Weberin und ihren Mann und beten dafür, dass sich eine solche Tragödie bei ihnen nicht wiederholt und ihnen eine ewige und glückliche Liebe beschert ist.

Da die Weberin nach der Legende besonders geschickt gewesen sein soll, hat das Qixi-Fest vor allem für Mädchen eine besondere Bedeutung: In früheren Zeit galten Mädchen als besonders tugendhaft, wenn sie eine hohe Näh- und Webfertigkeit beherrschten. Deshalb beten die Mädchen am Abend des Qixi-Festes zur Weberin für Schönheit, Geschicklichkeit und Tugend , damit ihnen eine glückliche Ehe beschieden sein werde. Deshalb wird das Qixi-Fest von den Menschen auch das "Qiqiao-Fest" genannt, was soviel heißt wie "Gebetstag für die Geschicklichkeit. "Früher stellten die Mädchen und Frauen am Abend des Qixi-Festes selbstgebackene Kuchen sowie ihre selbst genähten oder gewebten Werke im Garten aus, um die Weberin um eine Bewertung zu bitten. Bei den südchinesischen Familien war es auch Tradition, am Tag des Qixi-Festes die Volljährigkeit der Mädchen zu feiern.

Natürlich setzen die chinesischen Mädchen von heute ihre Hoffnung auf eine glückliche Liebe nicht mehr auf die Weberin. Deshalb wird am

Qixi-Fest in China auch nicht mehr so groß gefeiert. Aber das Qixi-Fest ist wegen seiner schönen Ursprungsgeschichte ein romantischer Tag im Herzen der Chinesen geblieben.

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