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Chinesische Gärten
   2005-10-11 15:56:41    cri

Gärten in China haben eine lange Geschichte. Die Archäologen berichten, dass bereits in der Shang-Dynastie vor mehr als 3000 Jahren der erste Hofgarten erbaut wurde. Im Laufe der Zeit kam auch bei den einfachen Bürgerinnen und Bürgern ein eigener Privatgarten in Mode, vor allem natürlich bei den reichen Leuten. So bildeten sich zwei verschiedene Arten von chinesischen Gärten heraus, nämlich Hofgärten und private Gärten.

Egal, ob in China oder den westlichen Ländern, ein Garten ist der Traum aller Menschen, die es mit zunehmender wirtschaftlichen Entwicklung zu mehr Wohlstand gebracht haben und sich nach idyllischer Ruhe sehnen. Garten ist auch ein Ausdruck der menschlichen Liebe zur Natur. Aber wie soll die Natur in begrenztem Raum wiedergegeben werden? Das haben chinesische Gartenkünstler anders als ihre westlichen Kollegen verstanden, so Baukunstexperte Yang Hongxun:

"Der grösste Unterschied zwischen chinesischen und westlichen Gärten liegt in der Beachtung des Grundprinzips chinesischer Gartenarchitektur, bei dem die harmonische Verbindung zwischen den Menschen und der Natur hervorgehoben wird. In chinesischen Gärten werden natürliche Landschaften möglichst wirklichkeitsgetreu wiedergegeben, sie drücken die Freude der Menschen über die Natur aus und spiegeln die Gleichberechtigung zwischen Menschen und Natur wider. Dagegen betonen westliche Gärten vor allem die Macht des Menschen über die Natur."

Aber wie sieht eigentlich ein chinesischer Garten aus?

Ein kleiner Pavillon, fließendes Wasser, ein ruhiger See, mystische Wandelgänge, eine schmale Brücke und nicht zuletzt vielfältige Bauten: für viele Leute ist dies das typische Bild eines chinesischen Gartens. Eigentlich stimmt das auch, wenn auch nicht ganz. Die wichtigsten Elemente in einem chinesischen Garten weiss Yang Hongxun aufzuzählen:

"Bei der Gestaltung eines Chinesischen Gartens sollten vor allem vielfältige geographische Formen integriert werden, dazu gehören Wasserbecken, Hügel oder Berge usw. Dann dürfen Pflanzen im chinesischen Garten auf keinen Fall fehlen: Bambus, Obstbäume, Wasserpflanzen, Blumen usw. Zu einem chinesischen Garten gehören auch Tiere, vor allem die schönen und braven Glücksbringer wie Fische, Hirsche, Pfauen, Kraniche und Mandarinenten. Diese verkörpern die Verbindung zwischen Mensch und Natur. Nicht zuletzt sind in einem chinesischen Garten die verschiedenen architektonischen Bauten unentbehrlich: Pavillons, Terrassen, Hallen, Pagoden und Brücken... Diese haben nicht nur praktische Bedeutung, sondern schaffen auch eine angenehme menschliche Stimmung. Da chinesische Gärten, insbesondere die Privatgärten der Zivilbevölkerung, häufig auch als Wohnsitz der Besitzer dienen, werden die Wohnräume im Garten mit verschiedenen Möbeln ausgestattet und durch bemalte oder mit Kalligraphien versehene Spruchbänder, horizontale Tafeln oder andere Handwerksarbeiten dekoriert."

Wie Experte Yang weiter erzählt, ist es das höchste Ziel eines chinesischen Gartens, durch künstliche Anordnung von Architekturen, natürlichen Lebewesen und nachgestalteten Landschaften eine naturgetreue Umgebung zu schaffen, wo Menschen vielfältige Assoziationen mit der wirklichen Natur haben können.

Laut Experte Yang ist der chinesische Garten nicht nur ein Meisterwerk der chinesischen Architektur, sondern auch eine Mischung von Gartenbau und Tierpflege. Ein chinesischer Garten ist verschiedenartig ausgestattet und mit allerlei Malereien und Bildhauerarbeiten versehen, also ein Kunstwerk in vielerlei Hinsicht. Deshalb hat der chinesische Garten sowohl architektonisch als auch kulturell eine große Bedeutung.

Eigentlich hat der chinesische Garten schon längst auch die westliche Gartenbaukunst beeinflusst, vor allem im 16. bzw. 17. Jahrhundert, als chinesische Kunst in Europa besonders gefragt war. Ein guter Beweis dafür ist der naturalistisch orientierte englische Garten.

Auch heute finden chinesische Gärten außerhalb Chinas guten Zuspruch. Beispielsweise die Gartenbaukunst der Stadt Suzhou, die bereits eine lange Tradition hat. In den vergangenen Jahren wurden auch in den USA, in Kanada und Europa sowie in Singapur und Japan Gärten im Suzhou-Stil konstruiert und angelegt. Diese exotischen Gärten sind nicht nur bei einheimischen Besuchern beliebt, sondern wurden auch mit vielen architektonischen Preisen gerühmt. Xu Wentao, Leiter des Verwaltungsbüros für Gartenbau und Aufforstung der Stadt Suzhou, sieht dafür folgende Gründe:

"Der chinesische Garten ist nämlich ein Symbol der chinesischen Kultur. Da die Kultur eigentlich keine Landesgrenzen kennt, ist dieser Kulturschatz Chinas auch bei den Völkern anderer Nationen beliebt."

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