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Das chinesische Mondfest und seine Legende
   2005-10-13 09:53:15    cri
"Zhong-Qiu-Jie"?das heißt auf deutsch "Mitte-Herbst-Fest" Bekannter ist freilich die Bezeichnung "Mondfest".

Seit alters her pflegten die chinesischen Kaiser, im Frühling der Sonne und im Herbst dem Mond Opfer darzubringen. Dabei gilt der 15. August des chinesischen Mondkalenders als das ideale Datum für die Mond-Feierlichkeiten, weil der Mond an diesem Tag am vollsten ist.

Bereits seit dem Anfang der Tang-Dynastie, also um das Jahr 618 herum, wird dieser Tag in China gefeiert, - damals natürlich vor allem im kaiserlichen Hof. In der Ming- und Qingzeit, also vom 14. bis Anfang des 20.Jh., verbreitete sich dieses Fest immer mehr und gehört seither in China neben dem Frühlingsfest zu den wichtigsten volkstümlichen Festen.

Bis heute hat sich dabei der Brauch erhalten, dem Mond Opfer darzubringen. Deshalb wird das Fest auf Chinesisch auch als "Yue-Liang-Jie", also Mondfest, genannt. Und das ist nicht der einzige Name! Da der Vollmond in China auch das Zusammensein der Familie symbolisiert, heißt der Festtag ebenfalls "Tuan-Yuan-Jie", also Fest des Familientreffens.

Im Volksmund wird die Herkunft des chinesischen Mondfestes sehr phantastisch dargestellt. Viele Legenden sind dazu entstanden. Die berühmteste ist die Geschichte der Mondgöttin Chang'er.

Der Überlieferung zufolge war Chang'er ursprünglich die Nichte des Himmelsgottes und mit einem Unsterblichen namens Houyi verheiratet.

Beide führten ein glückliches Leben. In dieser Zeit standen zehn Sonnen am Himmel. Und es war so heiß, dass die Feldfrüchte auf der Erde welkten. Wildtiere und giftige Schlangen trieben überall ihr Unwesen. So beschloss der Himmelsgott, Houyi hinunter zur irdischen Welt zu entsenden. Er sollte neun der zehn Sonnen beseitigen, und Chang'er sollte ihm folgen.

Da Houyi für seine Mission lange Zeit auf den Feldern kämpfen mußte, fühlte sich Chang'er zu Hause sehr einsam. Sie vermisste ihr gewohntes Himmelsleben. Houyi dagegen wollte auf der irdischen Welt bleiben und dem Volk dienen. Um seine Frau zu überzeugen, bat Houyi bei der Göttin der Westlichen Wangmu um zwei Unsterblichkeitspillen, damit sie beide ewig auf der Erde zu bleiben könnten.

Aber für Chang'er war es eine große Verführung, das Leben weiterhin im Himmel zu führen. So schluckte sie an einem Vollmondabend am 15. Tag des achten Monats nach dem Mondkalender heimlich allein die beiden Pillen. Danach fühlte sie, wie ihr Körper federleicht wurde und sich in die Lüfte erhob.

Der Himmelsgott aber war böse über die heimliche Rückkehr Chang'ers in den Himmelspalast und verbannte sie zur Strafe für immer in einen Palast auf dem Mond, wo Chang'er seither ein trostloses Dasein fristete, begleitet nur von einem weißen Hasen, einer Kröte und einem hohen Osmanthus-Baum.

Soweit die Legende ...

Gefeiert wird das Mondfest in China auf unterschiedliche Weise. Neben dem Familientreffen gibt es in vielen Regionen auch öffentliche Feierlichkeiten wie z.B. Laternenausstellungen, Drachentanz und Akrobatikvorführungen.

Eines darf beim Mondfest aber auf keinen Fall fehlen: Ein festliches Esssen Essen mit den traditionellen Mondkuchen.

Der Mondkuchen?das ist ein vollmondförmiges, gebackenes Mehlprodukt mit Füllung. Ursprünglich diente dieser Kuchen als Opfergabe - inzwischen ist er der unentbehrliche Leckerbissen und zugleich Geschenk zum Fest.

Die chinesischen Mondkuchen unterscheiden sich sehr stark nach Form, Füllung und Geschmack. Am bekanntesten und zugleich besonders markant sind die Mondkuchen aus den Städten Beijing und Tianjing, aus der Region Chaozhou sowie aus den Provinzen Guangdong und Jiangsu.

Die Mondkuchen aus Beijing und Tianjing sind normalerweise knusprig und mit Pflanzenöl bzw. vegetarischen Füllungen hergestellt. Der Mondkuchen aus Jiangsu dagegen ist weich und schmeckt süß und leicht fettig.

Der Guangdong-Mondkuchen wiederum ist für eine Vielzahl unterschiedlicher Füllungen bekannt?angefangen von Dattelpasten und Bohnenbrei bis zu Eigelb und Schweinefleisch. Der Chaozhou-Mondkuchen dagegen besticht durch ein zuckersüßes Inneres.

Mondkuchen sind inzwischen so beliebt, dass sie gern auch außerhalb der Festzeit verschlungen werden. Zumal die Qualität immer mehr verfeinert worden ist. Kurzum: Auch wenn's gerade einmal nichts Besonderes zu feiern gibt: Traditionelle chinesische Mondkuchen sind ein kulinarischer Hit, den sich auch China-Besucher nicht entgehen lassen sollten!

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