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Tibetische Tangkha-Bilder
   2005-10-11 15:56:11    cri

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Tangkha ist eine phonetische Übersetzung und bedeutet in der tibetischen Sprache so etwas wie gestickte oder gemalte Farbbildrolle aus Tuch, Seide oder Papier. Dabei gelten Tangkhas als Malkunstwerke mit den Besonderheiten der tibetischen Kultur. Heute sind sie auch beliebte Objekte von Sammlern in China und dem Ausland.

Für Tangkhas wird Leinen oder grobes Tuch als Basisstoff verwendet. Bei wertvollen Werken wurde auch mal Seide verwendet. Überlieferungen berichten, dass die Tang-Prinzessin Wencheng bei ihrer Heirat mit dem tibetischen König Songtzan Ghanbu moderne Produktionstechniken für die Herstellung von Textilien nach Tibet mitgebracht hatte. Tangkhas aus dieser Zeit zeugen davon, dass diese Produktionstechniken sehr schnell Verbreitung fanden.

Als Farbstoffe bei der Herstellung von Tangkhas wurden Metall- und Pflanzenpigmente unter Zugabe von Tierschleim und Rindergalle verwendet. Wegen der optimalen Zusammensetzung der Farben sowie des trockenen Klimas im tibetischen Hochland zeigen sich Tangkha-Werke auch nach mehreren hundert Jahren noch immer farbenprächtig, als ob sie gerade gemalt wurden.

In der Geschichte Tibets haben sich zahlreiche ranghohe Mönche oder lebende Buddhas künstlerisch betätigt und Tangkhas angefertigt. Dabei spielten sie bei der Förderung der Tangkha-Kunst eine wichtige Rolle. Tangkha-Werke gelten allgemein hin als Sittengemälde der gesellschaftlichen Entwicklung. Als Motive wurden vor allem Szenen aus religiösen Geschichten ausgewählt. Zu sehen sind dabei beispielsweise Buddha und Bodhisattwa, ranghohe Mönche und lebende Buddhas verschiedener Zeitepochen, monumentale Baukomplexe und Klöster sowie die feierliche Einweihungsszene von Klöstern.

Andere Tangkhas wiederum widmen sich geschichtlichen Themen. Sie stellen epochale historische Ereignisse dar, manchmal auch Ereignisse verschiedener historischer Epochen in entsprechender zeitlicher Abfolge. Es gibt auch biographische Tangkhas, die wichtige historische Momente im Leben einer einflussreichen historischen oder religiösen Persönlichkeit für die Ewigkeit festhalten.

Als Motive für Tangkhas wurden auch wissenschaftliche Themen ausgewählt. Auf einem Tangkha für Medizin und Pharmazie wurden auf 79 Bildern Autopsien, Heilkräuter, medizinische Instrumente und Diagnosemethoden dargestellt. Auf einem im berühmten Potala-Palast aufbewahrten Tangkha sind die Bewegungen von Sonne, Mond und anderen Himmelskörpern zu sehen. Dabei wurden 12 Tiere dargestellt, die jeweils einen Himmelskörper repräsentieren, darunter Rind, Schaf, Pferd und Fisch.

Tangkhas spiegeln außerdem das Leben der Tibeter wieder, so stellen sie Szenen der Produktion, der Folklore und der Unterhaltung der Tibeter dar. Alles in allem gelten sie als eine Enzyklopädie der tibetischen Nationalität. Beim Betrachten der Tangkhas bekommt man einen Einblick in die Geschichte, Politik, Religion, Kultur und die einzigartige Malkunst der Tibeter.

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