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Teigfigurenherstellung in China
   2005-10-11 15:56:11    cri
Die Kunst der Herstellung von Teigfiguren steht wie andere Volkskünste auch in enger Beziehung zum Leben der einfachen Menschen. Die Besonderheit der Teigfiguren ist, dass sie sich als Sammlerobjekte und als essbare Teigprodukte gleichermaßen eignen.

Der Ursprung der Teigfiguren-Herstellung liegt in den ländlichen Gebieten Nordchinas. Dort ist diese Volkskunst am meisten verbreitet. Teigfiguren sind eng verknüpft mit den Sitten und Bräuchen der Chinesen.

In den ländlichen Gebieten Nordchinas werden Teigprodukte häufig als Geschenk für Hochzeits- oder Geburtstagsfeiern gefertigt, so beispielsweise für die Feierlichkeiten zum ersten Geburtstag eines Kindes oder die Vollendung des ersten Lebensmonats eines Babys. Unter allen Geschenken waren früher die Geschenke des Onkels und der Großmutter mütterlicherseits die wichtigsten. Normalerweise verschenkten die beiden Verwandten einen aus Teig gefertigten und künstlerisch gestalteten Tiger. Die Augen des Tigers wurden in Form der Sonne gestaltet, die Ohren hatten die Form eines Vogels und die Nase die Form eines Fisches. Dem Glauben nach schützt ein solcher Tiger aus Teig den Besitzer vor bösen Geistern, zudem bringt er Frieden und Freude bei der Arbeit.

Die Motive für Teigfiguren sind breitgefächert und reichen von Blumen, Menschen, Früchten bis hin zu Vögeln, Fischen, Insekten und anderen Tieren. Heute findet man Teigprodukte in allen Teilen Chinas in den verschiedensten Formen, und zwischen ihnen allen lassen sich Ähnlichkeiten feststellen.

In den nordchinesischen Provinzen Shaanxi und Hebei gelten die Teigprodukte als Lieblingsgeschenke zum Frühlingsfest, dem Neujahr nach dem traditionellen chinesischen Mondkalender, außerdem zum Mondfest und zum Drachenboot-Fest. Die Teigfiguren haben alle ihre symbolische Bedeutung. Zum Beispiel symbolisieren Teigfiguren in Form eines Rindes oder Schafes das Gedeihen von sechs Haustieren (also Schwein, Rind, Schaf, Pferd, Huhn und Hund). Und Teiggeschenke in Form von Weizenhalmen symbolisieren eine gute Ernte. Üblich ist auch das Motiv "rundliches Kind", das für einen reichen Kindersegen steht.

Die wichtigsten Werkzeuge zur Teigfiguren-Herstellung sind Messer, Scheren und Kämme. Nach ihrer Ausformung werden die Teigfiguren oft mit chinesischen Datteln sowie kleinen grünen oder roten Bohnen verziert.

Im Laufe der Zeit haben sich regional verschiedene Fertigungstechniken und Stile beim Teigmodellieren herausgebildet. In Nordchina werden Teigfiguren vor allem in Form von Menschen und Tieren gefertigt. Sie zeigen einen eher groben und schlichten Stil. In Südchina hingegen werden bei der Herstellung von Teigfiguren vorwiegend Motive von Blumen und Vögeln verwendet. Dabei sind die Figuren sehr fein und anmutig.

Landesweit bekannt sind die aus Teig geformten großen Tigerfiguren aus dem Kreis Hua-xian in der Provinz Shaanxi. Für die Herstellung einer solchen Figur sind mindestens 10 bis 15 Kilo Weizenmehl nötig. In alter Zeit wurde der Tiger in China als glückverheißender Schutzgott der Menschheit betrachtet. Deshalb sind Tigermotive bis heute bei der chinesischen Bevölkerung sehr beliebt.

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