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Die Pumi-Nationalität in der Provinz Yunnan
   2005-10-13 09:53:15    cri
Die Pumi-Nationalität lebt in der südwestchinesischen Provinz Yunnan. Rund 30000 Menschen zählt diese Nationalität, deren Vorfahren eigentlich aus dem Nordwesten Chinas stammen. Im Laufe der Zeit haben die Pumi lange Strecken der Umsiedlung zurückgelegt. Heute leben sie vorwiegend in den nördlichen Gebirgen der Provinz Yunnan.

Die Pumis haben eine innige Beziehung zu ihrer Vergangenheit. An vielen ihrer Sitten und Bräuche sind die Spuren der Vergangenheit deutlich zu erkennen. So ist beispielsweise auf den Plisseeröcken der Pumi-Frauen eine mit rotem Faden gestickte Linie zu sehen. Diese Linie stellt die lange Umsiedlungsroute der Pumi Vorfahren dar.

Die Pumis glauben, dass sie nach dem Tod in ihre alte Heimat zurückkehren. Bei den Trauerzeremonien ruft der Zeremonienmeister dem Verstorbenen den Namen seines Familienvorfahrens zu und zeigt ihm den Weg nach Norden. Ein weißes Schaf soll dem Verstorbenen helfen, den Weg zu finden.

Wie bei anderen nationalen Minderheiten, so gibt es auch bei den Pumis zahlreiche Rituale. Beispielsweise werden die Kinder der Pumi-Nationaliät mit einem feierlichen Ritual in die Welt der Erwachsenen aufgenommen. Als Nachkommen von Nomaden erleben die Pumi-Kinder dieses Ritual bereits in ihrem 13. Lebensjahr. Dazu Yan Lianjun von der Pumi Nationalität:

"Es ist ein bedeutungsvoller Tag für die Pumi Kinder. Denn von diesem Tag an werden sie als Erwachsene betrachtet.

Nach altüberliefertem Ritual sitzen alle Familienmitglieder um ein Feuer herum. Dabei legt das 13jährige Kind seine Füße auf einen Getreidesack, der Reichtum symbolisiert. Jungen halten in ihrer Hand Messer und silberne Barren, Mädchen dagegen Ohrringe, Armband und ein Tuch aus Gaze und Leinen, all dies sind Symbole für ein wohlhabendes Leben.

Haben die 13jährigen dieses Ritual überstanden, dürfen sie sich von nun an in der Landwirtschaft betätigen sowie auch an den gesellschaftlichen Veranstaltungen beteiligen. Und nicht zuletzt, gelten sie als reif genug für die Liebe." 

Im Laufe der Zeit sind einige alte Sitten und Bräuche aus dem Alltagsleben der Pumi-Nationaität verloren gegangen. Wie Yan Lianjun erzählt, haben die Pumis früher vor dem Essen ihre Schale über den Kopf gehalten, um die Götter zu verehren. Heute pflegen nur noch ältere Leute der Pumi dieses Ritual.

Die Pumis sind Anhänger der "Dingba"-Religion. Diese prähistorische Religion spielt bei den Pumis eine extrem wichtige Rolle. Sie verehren Dingba als eine schöne und ehrgeizige Göttin. Überlieferungen erzählen, dass Dingba weiß gekleidet ist und auf einem weißen Maultier reitet. Dabei trinkt Dingba nur Quellwasser und Kuhmilch, sonst nimmt sie keine Nahrung zu sich. In den Augen der Pumi ist Dingba eine Göttin der Errettung und des Friedens, die auch Krankheiten und Unheil austreiben kann.

Yang Zhuhui ist Wissenschaftlerin an der zentralen Nationalitäten-Universität und weiß mehr über diese Religion zu erzählen:

"Nach der Dingba Religion haben alle natürliche Lebewesen ihre eigene Seele. Der Name der Religion stammt von ihrem Begründer, der Dingba hieß. Die Pumis glauben auch, dass Gebirge, Flüsse, Bäume und Gräser genau wie die Menschen eine Seele haben. Bei Krankheiten und Unheil werden Zeremonie abgehalten, um den Schutz der Seele zu erbitten."

Die Pumis sind von Natur aus temperamentvoll und gastfreundlich. Sind Verwandte oder Freunde bei der Pumi zu Besuch, so werden Buttertee, geröstetes Mehl und Obst serviert. Den Gästen wird zudem mehrmals Wein nachgeschenkt. Und zum Abschied bekommen die Gäste ein vierfarbiges Geschenk mit auf den Weg. Dieses Geschenk besteht in der Regel aus einer Hühnerkeule, einem Stück gesalzenes Fleisch, einer Dose Teeblätter und eine Flasche Süßwein.

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