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Trachten der mongolischen Nationalität
   2005-10-13 09:53:15    cri
Mit mehr als 4,8 Millionen Menschen ist die mongolische Nationalität eine der bevölkerungsreichsten Minderheiten in China. Die Angehörigen der mongolischen Minderheit leben fast ausschließlich im Autonomen Gebiet der Inneren Mongolei in Nordchina.

Schon seit jeher führen die Mongolen ein Nomadenleben. Traditionell gelten sie als tapfer und kämpferisch. Die militärischen Siege in der Geschichte haben den Mongolen zu Reichtum verholfen, der sich auch heute noch in der Kleidung der mongolischen Minderheit widerspiegelt. Über die Jahrhunderte wurden auch Kleidungselemente anderer Nationalitäten übernommen. So ist zu erklären, warum die Trachten der Mongolen so prächtig und voller Vielfalt sind.

In der Erdos-Steppe in der Inneren Mongolei haben die Angehörigen der mongolischen Minderheit ganz eigene Regeln für Kleidung und Schmuck entwickelt. Unverheiratete Mädchen lassen ihr Haar sehr lang wachsen und flechten es dann zu einem Zopf. Wird eines der Mädchen verheiratet, so findet einen Tag vor der Hochzeit eine besondere Zeremonie statt. Unter Anleitung eines ehrwürdigen Alten wird das Haar der Braut zu zwei Zöpfen geflochten. Dann wird das Haar mit einem wertvollen Kopfband geschmückt. Das Kopfband ist Geschenk des Bräutigams und ist meist sehr, sehr kostbar. Es besteht aus Baumwolle oder Seide und ist verziert mit Gold, Silber und Korallen sowie allerlei wertvollen Edelsteinen. Die Mongolen sagen, dass so ein Kopfband Hunderte von Kamelen wert ist! Auch heute sind bei Hochzeiten in der Erdos-Steppe derartige Kopfbänder zu sehen, jedoch sind sie nicht mehr so prächtig wie in den reichen Tagen der Vergangenheit.

Einige junge Angehörige der mongolischen Minderheit verlassen die Steppe, um in den Städten ihr Glück zu suchen. Dazu gehört auch Hortsa, die derzeit in der chinesischen Hauptstadt Beijing lebt und arbeitet. Trotz des modernen Stadtlebens gefällt ihr die Kleidung ihrer eigenen Nationalität:

"Ich finde die mongolische Kleidung recht schön. Und ich habe mir schon immer gewünscht, solche Kleider zu tragen. Aber erst seit ich in Beijing bin, ziehe ich ab und zu die Kleider meiner Nationalität an."

Wie Hortsa weiter erzählt, ziehen die Mongolen, ob Männer oder Frauen, alt oder jung, gerne lange Gewänder. Ein wichtiges Fest ist dann der passende Anlass, die ?mongolischen Gewänder" unterschiedlichsten Stils zu tragen und zu zeigen.

Die quergeknöpften Gewänder der mongolischen Minderheit reichen meist bis zu den Knien. Sie haben hohe Kragen und zudem lange Ärmel, die im Winter vor Kälte und im Sommer vor Insekten-Stichen schützen. Eine bunt bestickte Schärpe hält das Gewand zusammen.

Im Laufe der Zeit haben sich sichtbare Veränderungen an der Kleidung der mongolischen Minderheit ergeben. In den Weidegebieten tragen die Menschen noch immer die traditionellen langen Gewänder und Stiefel, doch andere, die von der Agrarwirtschaft leben, tragen Jacken und Hosen im mongolischen Stil. In Hohhot, der Hauptstadt der Inneren Mongolei, sowie in anderen Städten des Autonomen Gebietes sind auch Anzüge kein seltener Anblick.

Wuyunbatu ist Angehöriger der mongolischen Minderheit und wissenschaftlicher Experte der mongolischen Kultur. Er vertritt die Ansicht, dass Veränderungen in der traditionellen mongolischen Tracht notwendig seien. Denn die Kleidung soll ja schließlich den Anforderungen bei der Arbeit in der Agrarproduktion oder der modernen Lebensweise der Städter entsprechen. Allerdings besitze die Tracht der mongolischen Nationalität, eine der alten Volksgruppen in Nordchina, eine große Lebenskraft, so der Wissenschaftler weiter:

"Die mongolische Tracht ist Teil der Steppen-Kultur. Und genauso wie sich die Produktions- und Lebensweise verändert, so ändert sich auch die Kleidung. Heute gibt es beispielsweise Damen-Röcke auf Basis mongolischer Gewänder, und Sportschuhe werden nach dem Modell mongolischer Stiefel entwickelt. Wie viele Städter trage auch ich an normalen Tagen kein mongolisches Gewand. An Festtagen und bei wichtigen Veranstaltungen sind traditionelle Trachten aber ein Muss."

Die Tracht und Kunst der mongolischen Minderheit ist seit kurzem auch Teil des staatlichen Projektes zum Schutz der volkstümlichen Kultur der nationalen Minderheiten. Und so werden auch in Zukunft viele Menschen die prachtvollen Trachten und Gewänder der mongolischen Minderheit bestaunen können.

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