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Duanjie-Fest der Shui-Nationalität
   2005-10-13 09:53:07    cri
In der südwestchinesischen Provinz Guizhou hat die nationale Minderheit der Shui ihren eigenen autonomen Landkreis, und zwar den Sandu-Landkreis. Shui bedeutet auf deutsch Wasser. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass die Angehörigen der Shui-Nationalität von August bis Oktober das Wasserfest "Duanjie" feiern.

Laut, Pan Zhaolin, Professor an der Nationalitätenhochschule von Guizhou und Experte der Shui-Nationalität, ist das 49-tägige Duanjie-Fest das längste Fest der Welt. Nach dem Mondkalender der Shui-Nationalität ist der September der erste Monat des Jahres. Und so kommt das Wasserfest einem Neujahrsfest gleich. Zur Entstehung des Festes gibt es eine Legende. Nach der lebten einmal vor langer langer Zeit 3 Brüder, die ihre Eltern verloren hatten. Nach der Beerdigung ihrer Eltern zogen sie jeder für sich in ein eigenes Haus. Zwischen ihren Häusern lagen hohe Berge, so dass ein tägliches Treffen zwischen den Brüdern unmöglich war. Deshalb vereinbarten sie, einander in jedem Jahr nach der Reisernte zu besuchen. Bei dem alljährlichen Treffen wurde kräftig gefeiert. So entstand der Legende nach das Wasserfest, bei dem Menschen mit den gleichen Namen und denselben Vorfahren zusammen feiern.

Das Duanjie-Fest ist für 400.000 Menschen im Sandu-Landkreis das größte und wichtigste traditionelle Fest im Jahr. Dazu ziehen die Shui ihre traditionellen Kleider an, und später wird gesungen und getanzt. Am ersten Tag des Neuen Jahres schlägt der Stammesälteste bereits am frühen Morgen auf eine Bronzetrommel, um die Leute zusammenzurufen. Dann wird jeder Familienhaushalt besucht, und man trinkt und isst am selben Tisch. Dabei darf keine Familie vergessen werden, will man nicht deren Unmut hervorrufen. Zum Essen und Trinken sind die Kinder besonders willkommen. Die Shui glauben nämlich fest daran, dass das Lachen der Kinder Glück bringt.

Im Mittelpunkt des Duanjie-Festes stehen aber Gedenkfeiern und Reitwettbewerbe. Die Feiern zum Gedenken an die Vorfahren finden in der Regel am Vorabend des Neuen Jahres und am Morgen des ersten Neujahrstages statt. Dabei werden auch Opfer dargeboten. Die Opfergaben dürfen jedoch keine tierischen Produkte enthalten, Fisch ist jedoch erlaubt. Dabei wird der Fisch mit Schnittlauch und weichen Kastaniekernen gefüllt, dann wird er gekocht und als Opfergabe dargebracht. Nach der Opferzeremonie wird der Fisch gegessen. Man sagt, dass sich die Vorfahren der Shui-Nationalität bei der Einwanderung von Nord- nach Südchina von diesem gekochten Fisch ernährt haben. Später wurde er zu einer der beliebtesten Spezialitäten der Shui-Minderheit.

Die Reitwettbewerbe finden am ersten Tag des Neujahrs nach dem Mittagessen auf dem Berghang statt und sind der Höhepunkt des Festes. Ziel des Wettbewerbs ist es, auf einen Berggipfel Opfergaben zu bringen. Mit den Opfergaben soll die Sicherheit bei den Wettbewerben gewährleistet und um günstiges Wetter für den Reisanbau im kommenden Jahr gebeten werden. Wer zuerst mit seinem Pferd vom Fuße des Berges aus den Berggipfel erreicht, ist der Sieger.

Im Kalender der chinesischen Shui-Nationalität klärt sich auch die Bedeutung des chinesischen Schriftzeichens für das Jahr, also das "Nian", es deutet nämlich auf die Reisernte hin. Die chinesischen Vorfahren feierten den Jahreswechsel zur Reisernte. Und diese Ernte wird im Schriftzeichen "Nian" durch die Sichel symbolisiert.

Wie ,Pan Zhaolin, weiter erzählte, kann man nicht nur aus den Schriftzeichen, sondern auch aus den Ritualen des Duanjie-Festes der Shui-Nationalität zahlreiche Informationen über ihre alte Kultur ablesen. So zeigt der Reitwettbewerb, dass die Shui-Minderheit ursprünglich aus Nordchina stammt. Die Reiter sitzen wie in Nordchina üblich auf einem Sattel. Im Gegensatz dazu werden Pferde in Südchina ohne Sattel geritten.

Am Abend des Wasserfestes treffen sich junge Männer und Frauen am Berghang, um einander ihre Liebe zu bekunden. Der Klang der Trommeln, die grünen Wälder und der silberne Mondschein schaffen um sie herum eine romantische Atmosphäre.

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