Pingtan ist eine Art Sprechgesang, der von professionellen Künstlern oder Amateuren aufgeführt wird, die sich zum Teil selbst auf einem Instrument begleiten. Dabei ist der Gesang der wichtigere Teil. Die Heimatstadt des Pingtan- Sprechgesangs ist Suzhou, das zugleich für seine Kunqu- und Su- Oper berühmt ist.

Der Ursprung des Pingtan- Gesanges ist die Stadt Suzhou, von wo aus sich diese Kunstform auch in der Umgebung verbreitet hat. Dabei wird im lokalen Suzhou- Dialekt sprechgesungen. Die von zahlreichen Wasserkanälen geprägte Naturlandschaft in Suzhou hat im Charakter der Einheimischen und im lokalen Dialekt viele Spuren hinterlassen. Der Suzhouer Dialekt ist landesweit als die sanfteste Sprache bekannt. Wenn ein Fremder in Suzhou zwei Frauen beim Streiten hört, könnte er meinen, dass sich die beiden ganz normal unterhalten. Der Pingtan-Sprechgesang hat eine 400jährige Geschichte und war bereits in der Regierungszeit des Qing-Kaisers Qianlong sehr populär.

Bei einer Pingtan- Aufführung treten zwischen einer und drei Personen auf. Die Melodie ist sanft, die Sprache anmutig. Die volkstümlichen Pingtan- Texte handeln traditionell von Liebesgeschichten.

Nach der traditionellen chinesischen Rollenverteilung waren Pingtan- Darsteller früher ausschließlich Männer. Heutzutage sind auch viele Frauen in diesem Genre aktiv.