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Das tibetische Heldenepos "König Gesar"
   2005-10-11 15:55:28    cri
Das Epos "König Gesar" entstand ungefähr im Zeitraum zwischen dem 2. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung und dem 6. Jahrhundert. In knapp 1000 Jahren war es während der mündlichen Überlieferung unter volkstümlichen Künstlern sowohl inhaltlich als auch sprachlich bereichert worden.

Anfang des 12. Jahrhunderts war dieses Epos in den von Tibetern bewohnten Gebieten weit verbreitet.

Erzählt wurde in dem Epos folgende Geschichte: Vor langer Zeit wurden die von Tibetern bewohnten Gebiete allgemein von Naturkatastrophen und Verwüstungen von Menschenhand heimgesucht. Der barmherzige Bodhisattwa Guanyin bat deswegen dem Buddha, den Sohn des Buddhas zur Bezwingung von Dämonen und Monstren auf die Erde herumzusteigen. So wurde Buddhas Sohn König der schwarzhaarigen Tibeter, der König Gesar nämlich. Um seine Mission zu erfüllen, wurde er von den Autoren zu einem Held gestaltet, der über besondere charakterische Eigenschaften und außerordentliche Fähigkeiten verfügt. König Gesar fiel mehrmals Intrige zum Opfer, nachdem er auf die Erde heruntergestiegen hatte. Dank seiner ungewöhnlichen Fähigkeit und dem Schutz vom Himmelsgott war er nicht nur immer wieder verschont geblieben, sondern tötete erfolgreich Dämonen und Gespenster einer nach dem anderen. Nach dem Epos vollbrachte König Gesar schon vom Tag seiner Geburt an Heldentaten. Als er 12 Jahre alt war, war er Sieger des Stammspferderennens und trat die Thronfolge an. Nachdem er alle Dämonen und Gespenster bezwungen hatte, kehrte er mit Mutter und Gemahlin zurück in den Himmel. So sieht das Ende des monumentalen Heldenepos aus.

Das Epos mit über eine Million Zeilen und mehr als 20 Millionen Schriftzeichen gilt als das längste Epos in der Welt. Es ist sogar länger als die Gesamtlänge von den fünf bekanntesten Epen aus Babylon, Griechenland und Indien.

Das Epos König Gesar nimmt Stoff aus zahlreichen Volksliedern, Märchen und volkstümlichen Geschichten. Gestaltet wurden in dem Epos Hunderte von Figuren, die von klaren charakterischen Eigenschaften geprägt sind, egal ob Helden und Tyrannen, Männer und Frauen, Alt und Jung. Zahlreiche Redewendungen und umgangsprachliche Elemente wie z.B. die Methaper machen das Epos sprachlich lebhaft und reizvoll. Nehmen wir eine Beschreibung von einem Mädchen als Beispiel: Schönes Mädchen wohnt im Reich des Gebirges. Ein Schritt nach vorn ist sie hundert edle Rosse Wrt, ein Schritt nach hinten ist sie Wert von hundert üppigen Scharfen. Bei ihr ist im Winter wärmer als in der Sonne und im Sommer kühler als im Mondschein. Ihr ganzer Körper duftet nach Blüte.

Als ein kostbares Kulturerbe erregt die Bearbeitung, Übersetzung und Herausgabe des Epos "König Gesar" große Aufmerksamkeit der chinesischen Regierung. Die Millenniumsgedenkfeier dieses Epos fand 2002 in China feierlich satt. Zur Zeit beschäftigen sich zahlreiche Gelehrte an mehreren chinesischen Universitäten und in akademischen Institutionen mit der Studie dieses Epos.

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