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zwei volkstümliche Künstler
   2005-10-11 15:55:28    cri
Die Insel Yangzhong, die zweitgrößte im Unterlauf des Yangtze, gehört zur Stadt Zhenjiang in der Provinz Jiangsu. Traditionell hat Yangzhong drei Schätze: Bambus, Schilfrohr und Weidenruten. Heutzutage haben die geschickten Yangzhonger vor allem dem Bambus eine kulturelle Bedeutung verliehen.

Geng Yuexin 54 Jahre alt, ist Meister des Bambusflechtens. Er wuchs in einer Familie von Bambusflechtern auf, und schon als ein kleines Kind lernte er bei seinem Vater. Bambusflechten ist eine harte Arbeit, das war früher so und ist heute nicht anders. Während der Arbeit hat sich Geng Yuexin öfter von den scharfen Bambusstücken an der Hand verletzt. Doch für Geng Yuexin ist das eine fast normale Sache:

"Wenn der Schnitt tief genug ist, wird dem Gott des Bambusflechtens zufolge die Hand nicht anschwellen. Am nächsten Tag und manchmal sogar schon nach ein paar Stunden ist alles wieder in Ordnung. "

Geng Yuexin lernte ab dem 8. Lebensjahr bei seinem Vater das Bambusflechten. Als 15Jähriger war er nicht nur ein Fachmann auf diesem Gebiet, sondern bildete selbst einen Lehrling aus. Damals wurden aus Bambus vor allem alltägliche Gebrauchsartikel hergestellt, wie Bambusbetten und Bambusstühle. In seinen Jugendjahren strebte Geng Yuexin nach Vielfältigkeit der Produkte und nach künstlerischer Gestaltung. Die Figuren auf den von ihm geschaffenen Bambusvorhangbildern sind lebensecht dargestellt. Dabei verwendet er sowohl traditionelle Motive wie Orchideen, Bambus und Chrysanthemen, als auch neue wie etwa Pferde oder Kiefern. Ebenso exzellent ist die Bambusvorhangkalligraphie von Geng Yuexin. Die geflochtenen Schriftzeichen, selbst wenn sie so klein sind wie ein Stecknadelkopf, sehen so deutlich aus wie auf Papier geschrieben. Man könnte sie für einen Computerausdruck halten. Jeder, der mit seinen eigenen Augen Geng Yuexin bei der Arbeit beobachtet hat, bewundert seine außergewöhnliche Kunstfertigkeit. Noch bewundernswerter ist das von Geng Yuexin entwickelte Werkzeug, mit dem ein dünnes Stück Bambus in 80 haarfeine Bambusfasern zerlegt wird. Diese Technik beherrscht bislang niemand außer ihm. Über die Zukunft des Bambusflechtens sagte Geng Yuexin:  

"Ich habe diesen Beruf seit meinem 15. Lebensjahr, und jetzt bin ich 55. Wenn ich meine Fähigkeiten nicht weitergebe, werden sie verloren gehen. Das könnte ich mir nie verzeihen. Meine Lehrlinge lernen deshalb innerhalb von nur zwei Monaten die Technik des Bambusflechtens. Einige von ihnen sind inzwischen selbst in der Lage, feine Produkte anzufertigen."

Geng Yuexin und seine Bambusvorhangbilder sind nun bekannt im In-und Ausland. Er wurde zu den "10 erfolgreichsten Volkskünstlern" gewählt. 1995 wurde er von der UNESCO als folkloristischer Kunsthandwerker ausgezeichnet.

Die einzigartigen Bambuskalligraphien und -Bilder von Geng Yuexin sind wirklich bewundernswert. Die Yangzhonger haben ein besonderes Verhältnis zum Bambus. Und Chang Dunming hat dem Bambus eine zusätzliche Dimension verliehen. Er ist nämlich auch bekannt als König der Flöten.

Flöten gehören zu den traditionellen chinesischen Instrumenten. Chang Dunming ist Flötenliebhaber und gleichzeitig Flötenmacher.

Chang Dunming ist 66 Jahre alt und geborener Yangzhonger. Als 15 Jähriger ging er in die Lehre nach Shanghai. Seit mehr als 40 Jahren macht er nun Flöten. In seinem Amt als Leiter der Shanghaier Fabrik für traditionelle Instrumente hat Chang Dunming bei der Modernisierung und Weiterentwicklung verschiedenere traditioneller Instrumente mitgewirkt und ein Museum für traditionelle Instrumente gegründet. Chang gehört zu den führenden Flötentechnikern in China. Er fertigt Flöten für bekannte Orchester, darunter das Zentrale Orchester der Nationalitäten, das Shanghaier Orchester der Nationalitäten, das Hongkonger Orchester für traditionelle chinesische Musik und die Orchester für traditionelle chinesische Musik von New York und Washington. Die von ihm angefertigten Flöten haben bei weltbekannten Musikern, darunter dem "Zauberflötenspieler" Lu Chunling, hohe Anerkennung gefunden.

1989 kehrte Chang Dunming als Rentner in sein Heimatdorf auf der Insel zurück. In der Fabrik Changming war er als technischer Berater tätig. 1995 setzte er seinen Plan zur Anfertigung einer riesigen Flöte in die Tat um. Es dauerte knapp vier Monate, dann war die Riesenflöte fertig.

Diese Mammutflöte ist 3,14 Meter lang, die Tonlöcher haben einen Durchmesser von 5 Zentimetern. Sie ist eine perfekte Kombination von Kunsthandwerk und nationaler Folklore. Beim Spielen wird die Flöte entweder auf ein Gestell gelegt oder von zwei Personen gehalten. Zudem sind drei Spieler erforderlich. Während einer bläst, drücken die anderen beiden Spieler die Tonlöcher. Und wegen ihrer Größe produziert diese Bambusflöte die bislang tiefsten Töne, die jemals auf einer Bambusflöte erzeugt wurden.

Die Riesenflöte fand natürlich auch Eingang ins Guinnessbuch der Rekorde. Und 1998 lauschte Staatspräsident Jiang Zemin mit großem Interesse einem Konzert mit der riesigen Flöte. Dazu sagte Chang Dunming: 

"Der Konzertbesuch von Staatspräsident Jiang Zemin hat uns überrascht. Die riesige Flöte habe ich mit auf die Bühne getragen. Jiang Zemin saß mir direkt gegenüber und sah mich aufmerksam an. Nach Abschluss des Konzerts kam er auf die Bühne, um sich die Flöte genauer anzusehen. Deshalb bin ich zu der Schlussfolgerung gekommen, dass Jiang Zemin sich einerseits für die traditionelle Musik und andererseits für unsere riesige Flöte interessierte. Das freute mich sehr."

Chang Dunming ist nicht nur Flötenmacher, sondern auch Instrumentenstimmer. Die große Vorliebe für Musik begann schon in seiner Kindheit. Er war ein kluges Kind und hatte ein scharfes Gehör. Durch langjähriges Training kann Chang Dunming anhand seiner sensiblen Ohren Instrumente stimmen. Die korrekte Tonlage ist das wichtigste Kriterium für die Qualität eines Instruments. Unter traditionellen Musikern geht das Wort um, dass nur die von Chang Dunming angefertigten Flöten für Meisterschaft und Rum der Musiker garantieren, denn sie sind die am besten gestimmten.

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