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Chinesische Literatenmalerei
   2005-10-11 15:55:28    cri
Genau wie die chinesischen Schriftzeichen, so dürfte die traditionelle chinesische Malerei als einzigartig in der Weltkunst bezeichnet werden. Neben der Hofmalerei ist auch die Literatenmalerei ein wichtiger Bestandteil der traditionellen chinesischen Malkunst.

Das Malen war für die Literaten, die geistig gebildeten also, eine spielerische Beschäftigung. Zu den Literaten zählten hochgestellte Persönlichkeiten, normalerweise Beamte oder namhafte Dichter.

In der traditionellen chinesischen Malerei wurden Objekte nur selten wirklichkeitsgetreu abgebildet. Stattdessen strebten die Künstler danach, den geistlichen Inhalt dieser Objekte aufzuzeigen. Auf dieser Grundlage wurden spezielle ästhetische Prinzipien entwickelt. Dabei verzichteten chinesische Maler auf Herrlichkeit und Pracht und setzten dagegen auf Schlichtheit und den Ursprungsgedanken. Die Literatenmaler verwendeten für ihr Kunsthandwerk einfachste Werkzeuge wie Pinsel, Tusche und Papier, und sie wählten die schlichten Farben Schwarz, Weiß und Grau, um ihre Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Beispiesweise hatte sich der Maler Zhu Da aus der Qing-Dynastie auf das Malen von Vögeln und Blumen spezialisiert. Die von ihm gemalten Vögel, Tiere, Fische und Enten schauten alle in den Himmel, damit zeigten sie ihre Überheblichkeit und Exzentrizität, die dem seelischen Zustand des Malers selbst entsprach. In der traditionellen chinesischen Malerei sind charakteristische Eigenschaften und der persönliche Geschmack des Malers deutlich spürbar. Dies basierte auf der Philosophie der höchsten Harmonie zwischen Mensch und Himmel, dem höchsten Ideal der chinesischen Künstler der Antike.

Die Harmonie zwischen Mensch und Himmel bedeutete die Harmonie zwischen Mensch und den Gegenständen in seiner Umgebung und die Harmonie zwischen menschlichen Gefühlen und den Landschaften um den Menschen herum. Dabei drücken Blumen, Bäume, Vögel und andere Tiere sowie Berge, Gewässer, Sonne und Mond die Gefühle des Malers aus.

Die Literatenmaler wählten eine beschränkte Auswahl von Themen für ihre Kunstwerke aus. Typische traditionelle Themen sind Berge und Gewässer sowie Blumen und Vögel. Beliebte Motive waren Blüten der chinesischen Essigpflaume, Orchideen sowie Bambus und Chrysanthemen. Diese Motive gelten traditionell als Symbole für hohe Moral und Tugend. Landschaftsdarstellungen sind mehr die emotionale, individuelle Umsetzung einer universalen Idee von der Natur, mehr das Resultat einer geistigen Vorstellung von Szenerien als einer abbildenden Schilderung realer Wirklichkeit. Die Literatenmalerei ist im wesentlichen stark subjektiv geprägt.

Begründer der Literatenmalerei ist der große Dichter Wang Wei aus der Tang-Dynastie im 8. Jahrhundert. Er schuf das Modell einer Kombination von Gedicht und Bild. Viele bekannte Dichter der folgenden Generationen, darunter der große Dichter Su Shi, Huang Tingjian aus dem 10. Jahrhundert sowie Shi Tao und Wu Changshuo aus dem 20. Jahrhundert, folgten diesem Beispiel. Entweder schrieben sie ein Gedicht auf das fertige Bild oder sie ihr Bild nach dem Inhalt des Gedichts. Die Literatenmalerei hat sich bis heute erhalten. Berühmte Literatenmaler der Gegenwart sind der bereits verstorbene Maler Qi Baishi und der 90 Jahre alte Kalligraph Qi Gong.

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