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Volkskunst: chinesische Jahresbilder
   2005-10-11 15:54:36    cri
Ein wichtiger Brauch zum Frühlingsfest sind in China die Jahresbilder, oder genau gesagt die Frühlingsfestbilder, die überall in den Häusern an Türen und Wänden angeklebt oder aufgehängt werden. Die Jahresbilder sind nicht nur eine festliche Dekoration. Sie sind auch ein Stück traditioneller volkstümlicher Handwerkskunst in China, die bereits seit Jahrhunderten hierzulande verbreitet ist.

Die Frühlingsfestbilder wurden ursprünglich mittels Druckvorlagen aus Holz gefertigt. Und das ging ungefähr so. Zuerst wurde eine Bildvorlage gezeichnet. Dann wurde das Bild in eine Holzplatte hineingeschnitzt. Anschließend wurde die Holzvorlage mit Farbe versehen und schon konnte das Drucken losgehen.

Die Entwicklung dieser Volkskunst erfolgte zeitgleich mit der Entwicklung der Holzbrettdruckerei und nicht zuletzt auch mit der Malerei in China. Die ersten Jahresbilder entstanden in der Ming-Dynastie (14.-17.Jh.), in dieser Zeit war das Druckverfahren mit Holzplatten schon weit entwickelt. In der Qing-Dynastie(17.-20.Jh.) erreichte die Herstellung von Frühlingsfestbildern seinen Höhepunkt.

In der Geschichte der Frühlingsfestbilder galten 4 Orte als Zentren dieser Volkskunst, nämlich die Ortschaft Taohuawu nahe Suzhou in der ostchinesischen Provinz Jiangsu und der Marktflecken Yangliuqing in der Nähe der nordchinesischen regierungsunmittelbaren Stadt Tianjin, außerdem die Stadt Mianzhu in der südwestchinesischen Provinz Sichuan sowie die Stadt Weifang in der ostchinesischen Provinz Shandong.

Die Frühlingsfestbilder verstärken nicht nur die feierliche Stimmung, sondern bringen auch den Wunsch der Bevölkerung nach einem guten Leben im neuen Jahr zum Ausdruck. Die Bilder sind häufig an Haustüren und Wänden der Wohnungen zu finden.

Die Hauptmotive auf den Frühlingsfestbildern sind vielfältig. Die Verheißung von Glück und Reichtum, Verehrung von Gottheiten, die Austreibung böser Geister und das Erreichen eines hohen Alters.

In Frühlingsfestbildern werden häufig auch geschichtliche Erzählungen dargestellt. Sie sind inhaltlich leicht verständlich und dienen auch als Lehrmaterial.

Beliebte Motive der Frühlingsfestbilder waren stets auch schöne Frauen. Dabei wurden sowohl klassische als auch volkstümliche Schönheiten dargestellt. Die Art und Weise ihrer Darstellung ist meist traditionell. Die Schönheiten tragen prachtvolle Kleider und nehmen zurückhaltende Posen ein.

In manchen Frühlingsfestbildern sind auch Sitten und Bräuche dargestellt. So zeigt das Bild Zehn Schönheiten spielen Ball eine typische Szene aus der Zeit der Qing-Dynastie. In diesem Bild lässt sich zudem eine Besonderheit der Frühlingsfestbilder erkennen: Auf einer begrenzten Bildfläche sollte möglichst viel abgebildet werden, damit die Betrachter sich ein ganzes Jahr an der Darstellung erfreuen. So lange nämlich blieben die Frühlingsfestbilder gewöhnlich an den Wänden hängen.

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