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Der große chinesischer Dichter - Qu Yuan
   2005-10-11 10:38:40    cri
Qu Yuan war ein großer patrotischer Dichter der chinesischen Antike. Er lebte in der Periode der Streitenden Reiche, die von 475 bis 221 vor unserer Zeitrechnung andauerte. Die Heimat von Qu Yuan war das damalige Reich Chu, das einem Lehnsfürsten gehörte. Der König des Reiches Chu erkannte das Talent von Qu Yuan und übertrug ihm ein bedeutendes Amt. In diesem Amt sollte er dem König bei der Verwaltung seines Reiches helfen. Qu Yuan sprach sich für politische Reformen aus, um das Vaterland reich zu machen. Und er befürwortete eine starke Armee. Mit seinen Ansichten gefährdete er jedoch die Interessen einiger Potentaten. Und so wurde er das Opfer von Hofintrigen, in dessen Folge Qu Yuan vom Chu-König in ein abgelegenes Gebiet in die Verbannung geschickt wurde. Dort schrieb Qu Yuan zahlreiche Gedichte, um seine politischen Ideale und seine patriotische Gesinnung auszudrücken. Am Ende war Qu Yuan tief desillusioniert und beging Selbstmord, in dem er sich mit einem großen Stein in den Miluo-Fluß stürzte.

Der Nachwelt hinterließ Qu Yuan jedoch eine Vielzahl großartiger Gedichte. Sein berühmtestes Gedicht heißt "Li Sao" - "Der Trauer verfallen" Dieses Gedicht besteht aus 373 Sätzen und ist ein markantes Beispiel politischer Lyrik. Darin brachte Qu Yuan seine fortschrittlichen Gedanken und seinen Kampf für die Verwirklichung seines Ideals sowie gegen geistige Unterdrückung zum Ausdruck. Qu Yuan verarbeitete dabei viele historische und astronomische Kenntnisse sowie Legenden aus vorgeschichtlicher Zeit. Im letzten Teil seines langen Gedichtes griff Qu Yuan gar zu mystischen Elementen: Mehrere Götter wie die Götter der Sonne und des Mondes, die Götter des Windes und des Donners sowie Phönix und fliegende Drachen leben in einem Märchenland auf. Am Ende beschreibt Qu Yuan, wie er auf einem übernatürlichen Vogel reitet und in den Himmel über seinem Reich fliegt.

Neben "Li Sao" hat Qu Yuan auch die Sammlung "Jiuge" - "Neun Lieder" und das lange Gedicht "Tianwen" - "Himmelsfragen" verfasst. Beide Werke sind in China sehr berühmt. Die Sammlung "Jiuge", "Neun Lieder" ist, wie der Name schon verrät, eine Sammlung alter Lieder. Darin sind viele Legenden über die Götter der Wolken, des Berges, des Flusses und der Sonne beschrieben. In dem langen Gedicht "Tianwen", "Himmelsfragen" stellte Qu Yuan 172 Fragen, in denen es um Legenden und historische Kenntnisse geht. Die Gedichte von Qu Yuan haben in der chinesischen Literaturgeschichte große Bedeutung. Das bereits erwähnte Gedicht "Li Sao" - "Der Trauer verfallen" gilt als erstes Gedicht in der Form des "Fu", einer relativ freien Gedichtform, die oft in Form von Fragen und Antworten auftritt.

Seit gut zwei Jahrtausenden wird Qu Yuan wegen seiner Gesinnung von den Chinesen geliebt und verehrt. Aus dieser Verehrung sind viele Gedenkfeierlichkeiten entstanden. Am 5. Tag des 5. Monats nach dem chinesischen Mondkalender feiert man in China seit 2000 Jahren das Drachenbootfest. Das Fest steht in enger Beziehung zum Gedenken an Qu Yuan. Der 5. Tag des 5. Monats war nämlich jener Tag, an dem sich Qu Yuan im Jahr 278 vor unserer Zeitrechnung in den Miluo-Fluß zu Tode stürzte. Die Einwohner der Provinz Hubei, in der sich früher das Reich Chu befand, werfen jedes Jahr zum Drachenbootfest in Bambus oder Schilfblätter eingewickelte Klebreisklößchen, sogenannte Zongzi, in den Fluss. Damit sollen die im Meer lebenden Tiere davon abgehalten werden, den Körper des Dichters zu verspeisen. Das Drachenbootrennen wird den Überlieferungen zufolge veranstaltet, um Qu Yuan zu retten. Die Ruderer sitzen in langen Drachenbooten aus Holz und fahren schnell, sie schwenken bunte Fahnen und schlagen Gongs und Trommeln. Die Szene ist ziemlich eindrucksvoll.

Qu Yuan wird nicht nur in China verehrt, sondern hat auch die Dichterszene weltweit beeinflusst. Im Jahre 1953 wurde der große chinesische Dichter vom Weltfriedensrat als eine der vier bedeutendsten Prominenten der Weltkultur anerkannt.

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