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Zhuang Zi
   2005-10-11 10:38:37    cri
Zhuang Zi, auch Zhuang Zhou genannt, lebte im vierten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung während der Zeit der Streitenden Reiche. Zu dieser Zeit rangen die verschiedenen Fürstentümer heftig um Ausweitung ihrer Machtsphäre. Literaten wurde in dieser Zeit ein großer Spielraum geboten. Sie reisten durch die Fürstentümer, um den Herrschern ihre Theorien zur Verwaltug des Landes anzubieten. Zhuang Zi war sehr belesen und talentiert. Aufgrund seiner großen Fähigkeiten hätte er mühelos Karriere machen können, doch er wählte einen anderen Weg. Zhuang Zi verachtete Ruhm und Reichtum und lebte in seiner eigenen geistigen Welt.

Zhuang Zi war ein Verfechter der taoistischen Philosophie von Laotze und entwickelte sie gemäß seiner eigenen philosophischen Überlegungen weiter. Er verstand wie Laotze das "Tao" als den Ursprung aller Kreaturen und des Universums. Er trat für "Wu Wei", also Passivität ein, das heißt, handeln im Einklang mit der Natur, einschließlich der menschlichen Natur, und der universellen Ordnung und den Dingen ihren Lauf zu lassen. Die Harmonie des Universums werde sich einstellen, wenn alle Dinge ihren Weg gehen dürfen. Aus Überlieferungen ist folgende Geschichte bekannt: Eines Tages starb die Frau von Zhuang Zi, und so kam ein Freund ihn besuchen, um sein Beileid auszudrücken. Da sah er Zhuang Zi laut singen und auf einem Topf trommeln. Der Freund war empört und warf Zhuang Zi unmenschliches Verhalten vor.

Da erwiderte Zhuang Zi ruhig und gelassen: Der Tod des Menschen erfolgt nach den Naturgesetzen, er ist ebenso natürlich wie der Sommer dem Frühjahr und der Winter dem Herbst folgt. Deshalb singe ich und weine nicht, weil ich das Naturgesetz verstehe und es nicht anfechten könne.

Zhuang Zi war unzufrieden mit den Kriegswirren seiner Zeit und strebte nach der Errichtung einer neuen Gesellschaftsordnung. Er träumte von der Rückkehr in die Urgesellschaft, in der die Menschen sorglos und friedlich mit einander lebten. Doch die Herrscher seiner Zeit waren auf Krieg und Gewalt versessen und hielten die Idee von Zhuang Zi für eine Utopie. Zhuang Zi blieb seiner Idee trotzdem weiter treu und erdachte folgende Fabel:

Einmal begegnete er auf der Straße einem Totenschädel und fragte ihn: "Bist Du erfroren oder verhungert? Oder hast Du wegen eines Verbrechens Selbstmord begangen, weil du aus Scham deine Frau und deine Eltern nicht mehr sehen wagst?" Dann schlief er ein mit dem Totenschädel unter seinem Kopf. Im Traum antwortete der Totenschädel: "Deine Fragen drehen sich alle um die Qualen des irdischen Lebens. In der Welt der Toten gibt es weder Kaiser noch Untertan, man spürt keinen Hunger und keine Kälte mehr. Man existiert auf ewig wie Himmel und Erde zusammen. Ich fühle mich sogar viel glücklicher als der König."

Die Gedanken von Zhuang Zi wurden in dem Buch seines Namens "Zhuang Zi" zusammengefasst. Das Buch enthält 33 Abhandlungen, 90 Prozent davon sind Fabeln von hohem literarischem Wert. In der Wei- und Jin-Dynastie übte das Buch "Zhuang Zi" großen Einfluß aus, weil die Lehre des Philosophen die Menschen in Kriegszeiten und widrigen Umständen in eine fröhliche und glückliche geistige Welt entführte. Genau wie die Namenskombination "Konfuzius und Menzius" für die konfuzianistische Lehre ist "Laotze und Zhuang Zi" in China als eine andere Bezeichnung für die taoistische Philosophie gebräuchlich.

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