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Menzius
   2005-10-11 10:38:34    cri
Menzius, in China auch Meng Zi genannt, war der bedeutendste Nachfolger des berühmten Denkers und Philosophen Konfuzius. Wie sein Vorgänger hat auch Menzius mit seiner Lehre die Nachwelt tiefgehend beeinflusst. Heute wird er als zweitgrößter chinesischer Weiser nach Konfuzius gewürdigt.

In China sind zahlreiche Geschichten über Menzius bekannt. Die wohl bekannteste ist die Geschichte über den zweifachen Umzug der Mutter von Menzius. Als Menzius noch ein Kind war, starb sein Vater. Und so hatte seine Mutter die alleinige Verantwortung für ihren Sohn Menzius. Beide lebten in der Nähe eines Friedhofes. Dadurch erwarb sich der kleine Menzius, ohne es zu merken, einige Bestattungskenntnisse. Die Mutter von Menzius war besorgt, dass die Umgebung die Entwicklung ihres Sohnes ungünstig beeinflusste. Deshalb bezogen sie eine neue Wohnung in der Nachbarschaft eines Schlachthofes. Dadurch lernte Menzius etwas über den Handel und das Schlachten von Tieren kennen. Dies aber machte die Mutter von Menzius ebenfalls unruhig. Deshalb suchte sie erneut eine andere Wohnung. Die fand sie dann auch in der Nähe einer Schule. Dort kam Manzius zum ersten Mal mit der Lehre des Konfuzius in Berührung.

Zu Lebzeiten von Menzius, im 4. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung, wetteiferte der Konfuzianismus mit zahlreichen anderen Schulen. Menzius profilierte sich dabei, den Konfuzianismus zu reformieren und zu erneuern. Auf diese Weise entwickelte er die Lehre weiter und wurde der zweitwichtigste Denker innerhalb der konfuzianistischen Schule. Wie sein Lehrer Konfuzius achtete Menzius sehr auf die Tugenden. Nach seiner Ansicht wäre die Ordnung und Stabilität der Gesellschaft gesichert, wenn sich jedes Mitglied der Gesellschaft mitfühlend und gerecht verhalten würde. Menzius betonte auf der einen Seite den sozialen Rangsunterschied zwischen Herrscher und Untertanen, auf der anderen Seite befürwortete er eine engere Fürsorge zwischen den beiden Klassen. Nach ihm sollte sich die herrschende Klasse um das Leiden der Bevölkerung kümmern, wie Eltern zu ihren Kindern. Das Volk sollte dem Herrscher dienen und liebevoll mit ihm umgehen, wie Kinder zu ihren Eltern.

Für Menzius sind die Menschen von Natur aus gut, egal, aus welcher Klasse sie stammen und welche gesellschaftliche Position sie bekleiden.

Menzius betonte dabei, dass dem Menschen bestimmte Eigenschaften angeboren sind, beispielsweise Mitleid und Sympathie. Aus diesen Eigenschaften könnten sie Tugenden ableiten.

In seiner Theorie über die Führung des Staates stellte Menzius das Volk über den Herrscher. Menzius hielt die Haltung des Herrschers zum Volk für extrem wichtig für das Schicksal des Staates.

Menzius plädierte für einen engen Zusammenhang zwischen Ethik und Politik. Er bezeichnete die moralische Bildung als eine grundlegende Voraussetzung für die Stabiltiät und Entwicklung des Landes. Wenn sich jedes Mitglied der Gesellschaft nach moralischen Prinzipien verhalten würde, dann wäre die Ordnung der Gesellschaft garantiert.

Die Ideen von Menzius haben Politik, Ideologie, Kultur und Ethik der feudalen Dynastien tiefgreifend beeinflußt. Allerdings hatte Menzius wie sein Lehrer Konfuzius, zu Lebzeit nur wenig Einfluss.

Wie Konfuzius reiste auch Menzius viele Jahre in China herum und bot verschiedenen Herrschern seinen Rat an. Die Herrscher legten jedoch größeren Wert auf den Aufbau der Wirtschaft und der Armee. Sie wollten die Einigung des Staates mit Gewalt verwirklichen. Viele Herrscher lehnten deshalb die Philosophie von Menzius als veraltet ab.

Schließlich folgte Menzius dem Beispiel seines Lehrers Konfuzius und zog sich aus dem öffentlichen Leben zurück. Fortan widmete er sich der Lehrtätigkeit. Gemeinsam mit seinen Schülern verfasste er das Buch "Meng Zi", in dem Reden von Menzius sowie Debatten mit Vertretern anderer ideologischer Schulen aufgezeichnet wurden. Das Werk "Meng Zi" gilt seit Jahrtausenden als Klassiker der konfuzianischen Schule.

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