Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Laoze
   2005-10-11 10:38:15    cri
Laoze, der mit dem bürgerlichen Namen Li Er hieß, soll zur Zeit der Zhou-Dynastie vor mehr als 2500 Jahren im Staate Chu gelebt haben. Historsichen Aufzeichenungen zufolge war Laoze von großer Statur, hatte große Augen und Ohren sowie eine breite Stirn. Zu seiner Zeit war Laoze verantwortlich für die kaiserliche Bibliothek der Zhou-Dynastie. Schon aus dieser Verantwortung heraus war Laoze sehr belesen. Er war bekannt für sein umfangreiches Wissen und seine hohe Intelligenz. Der andere große Denker und Gelehrte jener Zeit, Konfuzius, respektierte Laoze sehr. Überlieferungen zufolge hat der junge Konfuzius Laoze besucht, um sich bei ihm Ratschläge über Rituale und Zeremonien zu holen. Die von Laoze geführte kaiserliche Bibliothek wurden alsbald wegen des Machtkampfes innerhalb des Kaiserhofs aufgelöst. Dadurch arbeitslos, entschied sich Laoze, ein Eremitenleben zu führen. Als er auf einem schwarzen Ochsen reitend einen Pass überquerte, wurde er von einem Paßkontrolleur erkannt. Der Kontrolleur bewunderte Laoze sehr und nutzte die Gelegenheit, um Laoze inständig zu bitten, ein Buch für ihn zu schreiben. Laoze wollte den Wunsch seines Verehrers nicht abweisen und schrieb für ihn sein Meisterwerk "Daodejing". Nach Vollendung des Buches machte sich Laoze mit seinem Ochen auf den Weg. Von da an lebte Laoze in Stille bis zu seinem Tod.

Das berühmte Meisterwerk "Daodejing" von Laoze stellt den Begriff des "Tao" in den Mittelpunkt. Tao bedeutet soviel wie "Weg", "Methode", "Technik" oder "Lebensregel". Im Sinne des "Daodejing" bedeutet Tao eher die "letzte Wahrheit". Tao ist ein Weg ohne festgelegte Strecke, den man beschreiten muss, um ihn zu verstehen. Das Tao ist der positive Weg. Im "Daodejing" heißt es: "Das Tao existiert in sich und durch sich selbst. Es existierte bereits vor Himmel und Erde bis in alle Ewigkeit. Das Tao verlieh den Göttern ihre Göttlichkeit und der Welt ihr Dasein."

Die dialektischen Ideen im "Daodejing" gelten als die Höhepunkte der Philosophie von Laoze. In diesem Werk formulierte er den Gedanken, dass die Dinge in der Welt nicht isoliert, sondern von einander abhängig und miteinander verbunden sind.

Im "Daodejing" beschreibt Laoze auch das Gesetz der Verwandlung. Danach können sich Glück und Unglück in einander verkehren. Eine Änderung der Quantität könne auch eine Änderung der Qualität bewirken. Beispielsweise könne aus einem kleinen Samenkorn ein großer Baum werden und aus Erde eine Plattform entstehen.

Laoze interessierte sich nur wenig für Politik, doch hatte aber seine eigenen politischen Anschauungen. Er trat öffentlich gegen den Krieg auf und beschrieb alle Regionen, in denen Truppen stationiert waren, als von Disteln und Dornen bedeckt. Laoze kritisierte, dass die Bevölkerung nach einem großen Krieg Hunger leiden müsse. Zudem trat er dagegen auf, daß die Herrscher mit Gewalt Steuern und Abgaben erpressen. Kluge Herrscher sollten weniger herumkommandieren, erst dann würde das Volk gehorchen, ein wohlhabendes Leben führen und die Herrscher unterstützen.

Laoze beschrieb einmal sein Ideal von der Gesellschaft: Der Staat sollte klein sein und nicht sehr viele Bürger haben, damit Verkehrsmittel und Waffen überflüssig seien. Die Länder grenzen aneinander, hätten aber keinen Kontakt zueinander. Die Völker würden ausreichend Kleidung und komfortable Wohnungen besitzen und ein glückliches Leben führen. Das Leben wäre bescheiden, und es bestünde keine Notwendigkeit, Schrift zu benutzen. Die Utopie von Laoze klingt zwar konservativ und wirklichkeitsfremd, aber sie drückt die Abscheu des Denkers gegenüber den andauernden Kriegen und die Sehnsucht nach einem ruhigen Leben aus.

Allgemein haben die philosophischen Werke von Laoze in der Geschichte der chinesischen Philosophie einen hohen Stellenwert. Laozes politische Ideen übten einen großen Einfluss auf die Denker der Nachzeit aus. Laoze gilt in den Augen der nachkommenden Generationen als Vater des Taoismus. Sein Werk "Daodejing" zählt zu den drei wichtigsten taoistischen Werken. Die Ideen von Laoze sind auch in den westlichen Ländern weithin bekannt. Die englische Übersetzung von "Daodejing" ist bislang in mehr als 40 Auflagen erschienen.

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)