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Literatur der nationalen Minderheiten in China
   2005-10-13 09:38:01    cri
Die Gewinner des 8. nationalen Literaturpreis für Literaturschaffende der nationalen Minderheiten sind unlängst bekannt gegeben worden. 30 Werke von Schriftstellern aus 15 nationalen Minderheiten wurden ausgezeichnet. Das "Edles Ross" ist ein nationaler Preis, der Literaturschaffende der nationalen Minderheiten ermutigen und die Vielfalt der Minoritätenliteratur fördern soll.

Der Preis "Edles Ross" wurde 1981 eingerichtet. Er gehört zusammen mit dem "Lu Xun"-Literaturpreis, dem "Mao Dun"-Literaturpreis und dem Kinderliteraturpreis zu den vier wichtigsten nationalen Literaturpreisen in China.

Die Einreicher stammen alle aus den nationalen Minderheiten. Ihre Werke können sowohl in der Sprache ihrer eigenen Nationalität, als auch in Hochchinesisch geschrieben sein. Diesmal wurden aus den 343 eingereichten Werken 30 ausgezeichnet. Darunter sind fünf Romane, fünf Sammlungen von Novellen und Erzählungen, fünf Prosasammlungen, sowie Sammlungen von Gedichten, Reportagen und literarischen Kommentaren.

Weltweit gibt es nur wenige staatliche Preise, die an Literaturschaffende nationaler Minderheiten vergeben werden. In China werden Schriftsteller der nationalen Minderheiten dazu angespornt, in der Sprache ihrer eigenen Nationalitäten zu schreiben. Neben der Han-Nationalität, der größten Nationalität, gibt es in China noch 55 Minoritäten. 21 davon besitzen ihre eigene Schrift. Zehn der ausgezeichneten Werke, also ein Drittel, sind in einer Sprache der nationalen Minderheiten verfasst. Der Vorsitzende der Jury und Dichter der Yi-Nationalität Jidimajia hat betont, dass der Preis "Edles Ross" Minoritätenschriftsteller dazu ermutigen soll, in ihrer eigenen Muttersprache zu schreiben.

"Mit dem Preis "Edles Ross" werden auch literarische Werke, die in der jeweiligen Muttersprache der Minoritätenautoren geschaffen worden sind, ausgezeichnet. Dies zeigt, dass die chinesische Regierung großen Wert auf die Pflege der Sprachen und Kulturen der Minoritäten legt."

In den letzten 20 Jahren ist in China ein Pool an Schriftstellern der nationalen Minderheiten entstanden. Sie halten in ihren Werken die einzigartige Lebensweise in den Minoritätengebieten, die Sitten und Gebräuche sowie Kultur und Tradition auf Papier fest. Ihre Werke sind Ausdruck der Wertvorstellungen ihrer eigenen Nationalität.

Die literarische und kulturelle Vielfalt der Werke der Nationalitäten in China ist den gemeinsamen Bemühungen der Schriftsteller der nationalen Minderheiten zu verdanken. Diesmal wurden insgesamt 32 Schriftsteller der nationalen Minderheiten mit dem Preis "Edles Ross" ausgezeichnet. Die prämierten Schriftsteller kümmern sich bewusst um die Entwicklung und die Verbesserung der Lebensumstände ihrer eigenen Nationalität. Dazu meinte Juryleiter Jidimajia:

"Viele Autoren der nationalen Minderheiten, insbesondere Autoren der jüngeren Generation, sind engagiert und literarisch begabt. Ihre Werke sind durch Elementen ihrer eigenen Kultur geprägt und deshalb von unermesslichem Wert. Ich halte die harmonische Koexistenz der Literaturen nationaler Minderheiten in China für erfreulich. Die Schriftsteller der nationalen Minderheiten lernen von einander und profitieren viel aus dieser Zusammenarbeit."

Ebenfalls erfreulich ist das Aufblühen der Forschung über die Literatur der Minoritäten in China. Dabei wird die Volksliteratur nicht mehr wie früher separat, sondern unter dem Blickwinkel der Ethnologie, Historiografie, Linguistik, Religionswissenschaft, Psychologie oder Volkskunde erforscht.

Bao Mingde, ein mongolischer Dichter und Chefredakteur der Zeitschrift "Literaturkritik" vertritt die Ansicht, dass das literarische Schaffen und die Forschung über die Literatur der nationalen Minderheiten gerade eine Blütephase erleben. Immer mehr Schriftsteller der nationalen Minderheiten, die entweder in ihren Muttersprachen oder in Chinesisch schreiben, werden einem breiteren Publikum bekannt. Gemeinsam ist ihnen, dass ihre Werke eindeutige Merkmale ihrer eigenen Nationalität tragen. Bao Mingde meint, dass das Aufblühen des literarischen Schaffens und der Forschung über die Literatur der nationalen Minderheiten die chinesischen Literatur insgesamt positiv beeinflusst hat. Er sagt dazu:

"Wir sollten uns Gedanken darüber machen, wie die literarischen Ressourcen besser genutzt und wie die Literatur und Kunst der verschiedenen Nationalitäten Chinas besser integriert werden können. Das ist ein Thema von großer politischer und gesellschaftlicher Bedeutung."

Bao Deming zeigt sich außerdem davon überzeugt, dass angesichts der wachsenden Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit gegenüber der kulturellen Vielfalt das literarische Schaffen und die Forschung über die Literatur der nationalen Minderheiten eine große Zukunft haben wird.

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