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Fan Jinshi, Schutzheilige von Dunhuang
   2005-10-11 10:33:14    cri

Fan Jinshi ist Direktorin des Denkmal-Forschungsinstituts bei Dunhuang. 41 Jahre lang hat sie die Rolle der Schutzheiligen von Dunhuang gespielt. Ihr Leben sei richtig verschmolzen mit Dunhuang, meinte die 66jährige Wissenschaftlerin.

Fan Jinshi hatte die Fakultät für Archäologie an der Peking-Unversität 1963 absolviert und kam im Alter von 25 Jahren nach Dunhuang, einer öden Ortschaft. Zwar war sie begeistert von den wunderschönen Skulpturen und Wandmalereien, doch am Anfang aber auch zutiefst enttäuscht von den harten Forschungs- und Lebensbedingungen in Dunhuang. Die mangelnde Stromversorgung, der hohe Alkali-Gehalt im Trinkwasser und die unerträgliche Hitze im Sommer machten ihr zu schaffen, alle diese Schwierigkeiten haben die junge Wissenschaftlerein damals aber nicht abschrecken können. Aus großer Liebe zu ihrem Beruf ist Fan Jinshi 41 Jahre lang Dunhuang treugeblieben. Die Studien und der Schutz der Grotten bei Dunhuang sind Kern ihres Lebens geworden. Sie kennt jede Grotte wie ihre Westentasche und hat natürlich alles im Kopf, was bisher an Schutzmaßnahmen und Studien in jeder einzelnen Grotte geschah. Fan Jinshi zeigte sich vor unserem Reporter besorgt über die Zukunft von Dunhuang:

"Die physischen, chemischen und technischen Schutzverfahren, die zur Zeit verwendet werden, können den Zerfallsprozess von Dunhuang nicht aufhalten, sondern nur verlangsamen. Der Zerfallsprozess ist unaufhaltsam. Die Natur spielt dabei die Rolle. Der Mensch kann Naturkatastrophen nicht verhindern, keine Sandstürme, Erdbeben und auch kein Eindringen von Wasser".

Wie Fan Jinshi mitteilte, ist das Anlegen eines Archivs eine wichtige Aufgabe des Denkmalschutzes von Dunhuang. Das älteste Archiv war nichts anderes als schriftliche Dokumentation, die abstrakt sind. Später beteiligten sich auch Fachleute der Topographie und Kartographie an den Arbeiten. Das bereicherte das Dunhuang-Archiv gewaltig. Hinzu kamen in den folgenden Jahren das Foto-, Video- und Filmarchiv. Damit ist Fan Jinshi aber immer noch nicht zufrieden. Sie suchte nach einer besseren Methode, die das Archiv und die Dokumentation von Dunhuang für immer aufbewahren kann. Der große Zustrom von Touristen stellte den Denkmalschutz von Dunhuang unter größten Druck. So kam Fan Jinshi im Jahr 2003 auf die Idee eines "digitales Dunhuang".

Im Programm 'Digitales Dunhuang' geht es vor allem um den Altertumsschutz, weil der Zerfall der Wandmalereien nur zu verschieben ist, auch wenn man sie mit allen Kräften bewahren will. Mit der Entwicklung der Computertechnik kann man jetzt bildliche Gegenstände zuerst digitalisieren, und sie dann wieder in die bildliche Form zurückverwandeln.

Die Verwendung der Computertechnik war zunächst ein effektives Mittel zur Konservierung der Grotten. Nun sehen die Wissenschaftler des Dunhuang-Forschungsinstituts ganz erfreut, dass die Digitaltechnik noch zur weiteren Geltung gebracht werden kann.

Schon seit langem bilden die wachsenden Touristenströme einen negativen Faktor für die Erhaltung von den Kulturgegenständen der Grotten. Insbesondere in den vergangenen Jahren hat das Weltkulturerbe viele in- und ausländische Touristen angezogen. Jährlich kommen rund 300.000 Besucher hierher, der größte Besucherandrang konzentriert sich in der Zeit von Juli bis September. Die Bedrohung der Wandmalereien durch die übermäßige Konzentration von Touristen ist sehr groß.

Anhand von Digitaltechnik hat man dazu eine Lösung gefunden.

Die Touristen sollen in einem Besucherzentrum mittels moderner Digitaltechnik virtuelle in die Grotten geführt werden. Sie haben dabei wirklich das Gefühl, persönlich am Schauplatz des Geschehens zu sein. Gleichzeitig werden den Besuchern weitere Informationen im Zusammenhang mit dem Weltkulturerbe geboten. Nach dem Aufenthalt im Besucherzentrum werden die Touristen die Grotten mit einem größeren Verständnis und Wissensstand besichtigen können. Auf diese Weise wird die Zeit des Aufenthalts von Touristen in den Grotten massiv verkürzt. Das Projet der Digitalisierung fordert knapp 300 Miollionen Yuan RMB und eine lange Zeit der Vorbereitung. Dazu meite Fan Jinshi:

"Wir halten Computer- und Informationstechnik für die beste Lösung des Denkmalschutzes von Dunhuang. Es wird lange dauern, bis wir es mit der Digitalisierung komplett schaffen. Als ein wertvolles Kulturerbe sind die Grotten bei Dunhuang einzigartig in der Welt. So halte ich es für gerechtfertigt, dass wir sie mit derartigen Mitteln schützen.

Fan Jinshi hat sich ihrer Position einen Namen gemacht, sowohl als Gelehrte als auch als Institutsleiterin.

Sie hat bislang mehrere Fachbücher über Dunhuang geschrieben. Unter ihrer Leitung hat das Dunhuang Forschungsinstitut eine Reihe von Theorien und Verfahren zum Grottenschutz entwickelt und praktiziert. Zu ihren Verdiensten äußerte die Wissenschaftlerin bescheiden:

"Ich bin nur ein normaler Mensch. Jeder muß in seinem Leben sinnvolle Arbeit leisten. Ich fühle mich verantwortlich in meiner jetzigen Position, Dunhuang besser zu schützen. Ich lebe 41 Jahre lang in Dunhuang und kenne mich hier gut aus. Dunhuang ist einmalig und großartig und deshalb von extrem großem Schutzwert."

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