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Kunqu in ihrem Ursprungsort Kunshan
   2005-10-10 16:32:27    cri
Die chinesische Kunqu-Oper zählt zusammen mit der antiken griechischen Oper und der indischen Sanskrit-Oper zu den drei ältesten Opernarten der Welt. Die über 600 Jahre alte Kunqu-Oper ist dabei die einzige komplett erhaltene Art der Bühnenkunst. Sie wurde im Mai 2001 von der UNESCO auf die Liste der ersten mündlichen und immateriellen Erben der Menschheit aufgenommen.

Kunshan, am östlichen Teil des wirtschaftlich weit entwickelten Yangtzedeltas gelegen, wird schon immer als "Heimat von Fisch und Reis" bezeichnet. Mao Chunyi, Kulturbeamtin der Stadt Kunshan, ist stolz auf die aus ihrer Heimat stammenden Oper, die wegen der erlesenen Gesangstexte, der wohlklingenden Melodien und der schönen Tanzbewegungen in der Literatur-, Opern-, Musik- und Tanzgeschichte eine wichtige Stellung einnimmt. Da die Kunqu-Oper direkten Einfluss auf die Entwicklung der Peking-Oper und anderer lokaler Opern Chinas ausübte, wird sie als "Ahne aller Opern" gewürdigt.

Wie auch andere volkstümliche Kunstarten ist die jahrhundertealte Kunqu-Oper ebenfalls vom Aussterben bedroht. Zum Schutz dieses wertvollen Kulturerbes teilt Kulturbeamtin Mao Chunyi mit:

"Die Regierung hat den Schutz der Kunqu-Oper verstärkt, indem sie Geldmittel und Personal zur Verfügung stellte. Jedes Jahr werden in einer Arbeitssitzung zu diesem Thema Experten angehört, die Ratschläge zu der notwendigen Schutzarbeit geben."

1992 wurde in Kunshans Stadtzentrum ein Kunqu-Museum gebaut. Das Museum, stilistisch ein Zwischending zwischen einem Pavillon und einer antiken Opernbühne, demonstriert visuell den Anmut und die Sanftheit der Kunqu-Oper. Zu besichtigen sind in den Ausstellungshallen historische Bilder und Aufzeichnungen über die Entwicklung sowie Kostüme, Requisiten und Instrumente der Kunqu-Oper.

Um die Kunqu-Oper der jüngeren Generation schmackhaft zu machen, stehen in Kunshan Ausbildungskurse in Grund- und Mittelschulen auf dem Lehrplan. Überarbeitete Kunqu-Opernstücke gelten auch als Lehrinhalt des ästhetischen Unterrichts in Grund- und Mittelschulen Kunshans. Kinder, die Kunqu-Ausbildungskurse besuchen, nehmen oft an öffentlichen Darbietungen in Parks teil.

Diese alte Kunstform erfreut sich unter Senioren Kunshans natürlich auch großer Beliebtheit. In Kunshan gibt es zwei Amateur-Kunqu-Gruppen, deren Mitglieder ausschließlich ältere Kunshaner sind. Der 84jährige Qian Zhenjia, ein pensionierter Ingenieur, ist das älteste Mitglied der Kunqu-Gruppen. Es sei für ihn bedauerlich gewesen, die Heimatoper nicht singen zu können, erzählte Qian Zhenjia über den Anlass, der Kunqu-Gruppe beizutreten:  

"Ich interessierte mich schon immer sehr für die Kunqu-Oper und nehme aktiv an den Kunqu-Veranstaltungen teil. Die Gesangstexte sind für mich ein Genuß."

Parallel zum Schutz strebt die Stadt Kunshan nach Entwicklungsmöglichkeiten dieser Opernart. Chen Zhaohong, Experte der Kunqu-Studien, teilte mit:

"Wir fahren bei der Entwicklung der Kunqu-Oper zweigleisig. So sieht man in Zukunft bei einem Teil der Kunqu-Oper Ensembles, die originale Kunqu-Oper spielen, bei anderen Ensembeln kann man die reformierte Kunqu-Oper erleben. Die Kunqu-Oper soll Kreativität auch aus anderen Opernarten und sogar aus ausländischen Opern schöpfen. Eine Kunstart, so vornehm wie die Kunqu-Oper, könnte beim Publikumsmangel sonst ihre Vitalität verlieren. Darüber hinaus versuchen Kunshans Komponisten, Pop-Lieder in traditonelle Kunqu-Melodien umzuschreiben, um das Interesse junger Leute zu wecken und auf diese Weise die Kunqu-Oper zu popularisieren."

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