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Schweißer Li Wanjun – Lötmeister der chinesischen Hoch-geschwindigkeitszüge
  2019-07-26 10:10:45  cri


Der von China selbständig entwickelte Highspeed-Zug „Fuxing" hat ein Tempo von 350 Kilometern pro Stunde. Damit ist China das Land mit dem schnellsten Betriebstempo von Highspeed-Zügen auf der ganzen Welt. Wie der Chefingenieur für Lötarbeit und Schweißen der China Railway Corporation, Li Wanjun, mitteilte, sei das Drehgestell die wichtigste Komponente, da es die Räder mit dem Zugkörper verbindet. Es trägt nicht nur das Gewicht des ganzen Zuges, sondern ist auch notwendig für die Geschwindigkeit und Sicherheit des Zuges bei der Fahrt. Seine Arbeit ist das verschweißen und löten der Drehgestelle.

„Im Jahr 2017 haben wir angefangen, die chinesischen Fuxing-Züge unter Schutz unseres geistigen Eigentums herzustellen. Bei der Herstellung von Drehgestellen trafen wir auf ein unerwartetes Problem. Es hat einen halben Monat gedauert, bis wir die Schweißreihenfolge neu gestaltet haben. Damit konnten wir dann aber die Serienfertigung der Züge garantieren. Die von China hergestellten Produkte drängen immer mehr auf den internationalen Markt. Auch die chinesischen Normierungen in der Branche werden allmählich zu international geltenden Normen."

Als China 2007 erstmals mit der Produktion von Hochgeschwindigkeitszügen begann, hatte Li Wanjun auch damals schon die Serienproduktion von Drehgestellen sichergestellt und damit die sechste Tempoerhöhung chinesischer Züge ermöglicht. 2017 erreichten die Fuxing-Hochgeschwindigkeitszüge eine Geschwindigkeit von 350 Kilometern pro Stunde. Dies waren die ersten kommerziell genutzten Hochgeschwindigkeitszüge der Welt mit einer solchen Geschwindigkeit. In seinen 32 Jahren als Schweißer hat er viele Auszeichnungen erhalten. Li wurde in den 1960er Jahren geboren und erlebte den Beginn der Reform und Öffnung mit. Seit damals, so erzählte er, hätten sich die Anforderungen an seine Arbeit sehr verändert.

„Als ich mit dieser Arbeit anfing, hatten wir noch die grün lackierten alten Züge produziert. Damals waren die Anforderungen ganz gering. Man musste nur die einzelnen Teile zusammenlöten. Die Umstrukturierung der Industrie führte später zu Bullet-Trains und Hochgeschwindigkeitszügen. Heute werden die Dinge nicht einfach mehr miteinander verlötet. Das Produkt muss heute als Gesamtkunstwerk betrachtet werden. Fehler sind nicht erlaubt. Technik und Produkte werden stetig modernisiert und erneuert."

Für die Herstellung der Hochgeschwindigkeitszüge neue Fachkräfte auszubilden, gehört auch zu den Aufgaben von Li Wanjun. 2010 hat er ein Studio der Lötmeister und Schweißer der China Railway Corporation gegründet. In den vergangenen neun Jahren hat das Studio insgesamt mehr als 400 Ausbildungskurse veranstaltet, die von über 20.000 Schweißern absolviert worden sind. Dazu sagte Li,

„Früher hatten wir uns immer darauf gefreut, irgendwann an internationalen Fertigkeitswettbewerben teilzunehmen. Nun haben zwei meiner Schüler im vergangenen Jahr Goldmedaillen in zwei Einzeldisziplinen gewonnen. Als wir mit der Herstellung der Hochgeschwindigkeitszüge anfingen, verfügten wir nur über geringe Technologie. Viele ausländische Experten mussten uns anfangs helfen und uns anleiten. Damals habe ich mich gefragt, wann endlich chinesische Technologien und Hochgeschwindigkeitszüge im Ausland verbreitet werden können. Der Traum von damals ist nur wahr geworden."

Übersetzt und Gesprochen von Xi Jing

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