kk

In jeder chinesischen Stadt ist der sogenannte „Guangchangwu" zu sehen. Chinesen treffen sich dabei morgens oder abends an einem öffentlichen Ort, wie einem Park oder an großen Plätzen in Wohngebieten, und tanzen gemeinsam. Es ist ihre Art des Sporttreibens. Allerdings ist ihre Musik häufig sehr laut und stört die Einwohner, die in der Nähe der Plätze wohnen. Dieses Problem wird nun aber nach und nach gelöst.

„An Werktagen habe ich viel zu tun, nur am Wochenende habe ich die Möglichkeit, einmal auszuschlafen. Aber draußen tanzen sie immer jeden Tag pünktlich um sieben Uhr. Die laute Musik nervt mich total. Ich habe auch schon einmal mit ihnen darüber geredet, ob sie am Wochenende später anfangen können, aber sie machen einfach, was sie wollen. Wie kann ich solche Menschen respektieren?"

Dieser Text von Xiaoxin auf Weibo, spiegelt die Meinung vieler junger Leute in China wider. Deshalb gibt es öfter Berichte über Konflikte zwischen den Tänzern und Personen, die in der Nähe wohnen.

Die westchinesische Stadt Chongqing hat nun eine Methode gefunden, um dieses Problem zu lösen. Jeder Tänzer trägt Bluetooth-Kopfhörer. So können sie die Musik hören, zu der sie tanzen, sie stellt aber keine Lärmbelästigung für Menschen in der Umgebung dar. Und es gibt bereits erste positive Rückmeldungen der Anwohner.

„Ehrlich gesagt, verstehe ich Guangchangwu nicht wirklich. Wenn ich mich selbst frage, ob ich so etwas in 30 Jahren machen werde, ist die Antwort immer nein. Aber wenn ich jetzt die Tänzerinnen mit ihren Kopfhörern sehe, bin ich sehr gerührt. In einer Gesellschaft muss man immer an die anderen Menschen denken. Man darf nicht egoistisch sein. Jetzt ermutige ich auch meine Mutter, daran teilzunehmen. Vorher fand ich das wirklich sehr peinlich."

Es ist keine perfekte Lösung, aber ein Kompromiss. Das sehen auch die Teilnehmer des Guangchangwu so. Sie erklären, mit Kopfhörern sei es nicht so schön wie vorher mit dem Laufsprecher. Bluetooth-Kopfhörer seien außerdem nicht billig. Aber da die Regierung die Kopfhörer bereitstelle, wollten sie sich darum bemühen, den Widerspruch mit den Anwohnern zu lösen.