Die Höhe der Investitionen in die Ausbildung des Fußballnachwuchses ist entscheidend. Die deutsche Fußballnationalmannschaft ist eine der erfolgreichsten Nationalmannschaften der Welt. Sie wurde viermal Weltmeister. Beim Training ihres Fußballjugendteams sind sie auch führend in der Welt.

Armin Kraaz ist der Leiter des Eintracht Frankfurt Fußball-Leistungszentrums. Er erzählte uns, wie viel in die deutsche Fußballjugend investiert wird:

„Ich kann das deutschlandweit sagen. Jeder Klub macht das ein bisschen anders. Aber wenn ich jetzt über die Bundesliga sehe – ich hab die Zahl von den Vereinen – im Durchschnitt, average, ist es so, dass die Bundesligavereine ungefähr zehn Prozent ihres Personalbudgets der Profis in die Akademie investieren. Bei manchen Vereinen sind es 12-13 Prozent, bei machen nur 8 Prozent, aber ungefähr 10-11 Prozent ist der Durchschnitt. Bayern München hat 150 Millionen Euro Personalkosten für Neuer, Hummels, Müller und so weiter. Die investieren ungefähr 14 Millionen in den Nachwuchs. – 13-14 Millionen."

Ähnlich sieht es in China aus. Seit 2017 schreibt der chinesische Fußballverband vor, dass Investitionen in den Nachwuchs nicht weniger als 15 Prozent der gesamten Ausgaben betragen dürfen. Zudem wird auch mehr und mehr in die Infrastruktur investiert.

Wir haben dazu mit Wu Jingui, dem berühmten chinesischen Trainer und Manager des Klubs Shanghai Shenhua, gesprochen:

„Statistiken von 2014 zeigen, dass es damals nur 300 Fußballfelder in Shanghai gab. Derzeit beläuft sich die Zahl auf 1000. Wir haben es in den vergangenen 60 Jahren nur geschafft, 300 Fußballfelder zu bauen. Von 2014 bis 2018 wurden dann schlagartig 800 Felder gebaut."

Wu meint, diese neuen Felder werden wenig genutzt, da es an professionellen Spielern mangele. Wie uns Herr Kraaz mitteilte, investiere Eintracht Frankfurt ungefähr vier Millionen Euro in den Nachwuchs. Davon sind allein zwei Drittel für das Trainergehalt angedacht. Deutsche, so Kraaz, legen mehr Wert auf qualifizierte Trainer für den Nachwuchs.

Der Mangel an qualifizierten Jugendteamtrainern ist ein großes Problem für die Ausbildung des chinesischen Fußballnachwuchses. Wu Jingui sagte auf dem Symposium, die Ausbildung qualifizierter Jugendteamtrainer soll in den kommenden Jahren der Schwerpunkt in der Ausbildung des chinesischen Fußballnachwuchses werden.

Jedoch sind viele chinesische Experten der Meinung, dass die Trainerausbildung nur eine Seite des Nachwuchstrainings ist. Auf der anderen Seite sei es in China sehr schwer, die Eltern zu ermutigen, ihre Kinder zum Fußballtraining zu schicken. Im Vergleich zur Schulbildung werde Fußballtraining von vielen Eltern als nebensächlich angesehen.

Der ehemalige Bundesligaspieler und Spieler in der chinesischen Nationalmannschaft, Shao Jiayi, erzählte:

"Das Fußballtraining der Jugend gestaltet sich in China anders als in Deutschland. In Deutschland gibt es keine Fußballschulen. Wenn in Deutschland ein Kind aus dem Nachwuchsteam in der Schule durchfällt, muss es das Training unterbrechen und sich mehr in der Schule anstrengen. Alternativ hilft der Klub aus und kümmert sich um Ergänzungsunterricht für seine Jugend. Ich denke, wir sollten uns diese Methode zum Vorbild nehmen und davon lernen."

Shao betonte, wenn die Probleme im chinesischen Bildungssystem gelöst werden, dann sieht es auch besser für den Fußballnachwuchs aus. Die Zusammenarbeit mit Deutschland ist dabei von großer Bedeutung.

Übersetzt von Gao Mengyu

Gesprochen von Hu Hao