China wird in der zweiten Hälfte des Jahres Voruntersuchungen für die eventuellen bemannten Missionen in seiner künftigen Raumstation einleiten, hieß es in einer Mitteilung der Behörde für bemannte Raumfahrt (CMSA).

In ihrer am Montag veröffentlichten Mitteilung kündigte die Raumfahrtbehörde an, dass das Kernmodul, eine Trägerrakete vom Typ Langer Marsch 5B sowie die Nutzlasten, die beim Jungfernflug dieser Rakete mitgetragen würden, in der zweiten Jahreshälfte zum Weltraumbahnhof Wenchang in der südchinesischen Inselprovinz Hainan transportiert werden sollen. Dort würden gemeinsame Tests und Übungen stattfinden.

Im Anschluss an die Tests und Übungen werde die Trägerrakete Langer Marsch 5B der Mitteilung zufolge zu gegebener Zeit starten. Der genaue Termin für den Jungfernflug der Rakete wurde jedoch nicht bekannt gegeben.

Einige Quellen, die Chinas bemanntem Raumfahrtprogramm nahe stehen, bestätigten, dass die Rakete Langer Marsch 5B Bauteile der ersten bemannten Raumstation Chinas ins All schicken werde, wo sie von Astronauten vor Ort montiert werden sollten.

Momentan seien das Kernmodul der Raumstation und die Trägerrakete noch im Bau, teilte die Raumfahrtbehörde mit. Die Auswahl und Ausbildung der Astronauten für die geplante Mission liefen derzeit auf Hochtouren.

Laut den Plänen der Behörden, die zuvor der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden, werde China im Jahr 2020 mit der Montage seiner ersten Raumstation beginnen. Als erster Schritt solle die Trägerrakete das Kernmodul in die Umlaufbahn schicken. Dann sollten weitere Komponenten und Astronauten zum Kernmodul geschickt werden. Dort solle die Raumstation vor Ort montiert werden.

Die Raumstation werde voraussichtlich im Jahr 2022 vollständig in Betrieb genommen werden. Ihre Laufzeit betrage nach Angaben der Chinesischen Akademie für Raumfahrttechnologie etwa fünfzehn Jahre.