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Lößplateau: Ökologischer Wandel dank bodenphysikalischer Forschung
  2018-11-16 08:58:24  cri


Wissenschaftler mähen den Rasen an einer Teststation für Erosion und Umwelt im Hinterland des Lößplateaus. Während dort früher ein ödes Landschaftsbild mit gelbem Sandsturm und Erosionsrinnen zu sehen war, sind heute grüne Berge und klares Wasser auf dem Lößplateau Realität geworden. Zu verdanken ist dies Shao Ming'an, Mitglied der Chinesischen Akademie der Wissenschaften.

Geboren wurde der 62-jährige Wissenschaftler in einem kleinen Bergdorf in der zentralchinesischen Provinz Hunan. 1981 bestand Shao die Aufnahmeprüfung des Instituts für Boden- und Wasserschutz der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Nordwestchina, das in einer kleinen Gemeinde in der Provinz Shaanxi liegt. Dort begann er seine Basistheorieforschung über Bodenphysik. Shao Ming'an und sein Team haben in den vergangenen Jahren über 100.000 km hinter sich gebracht, um den Bodenzustand im Lößgebiet zu untersuchen.

Analysiert wurden erstmals die Verteilungsmerkmale des Bodenwassers auf dem Lößplateau. Damit wurde die wissenschaftliche Basis für Wassereinsparung in der Landwirtschaft und für die Schaffung von Vegetation geschaffen. Dazu Liao Xiaohan, Verantwortlicher des Instituts für Geologie und Ressourcenforschung der Chinesischen Akademie der Wissenschaften:

„Eine niedrige Belastbarkeit des Bodens führt zu seinem Ende. Mit dem Forschungsergebnis von Shao Ming'an wurde eine solide Grundlage für die künftige Optimierung unserer Ökologieprojekte geschaffen. Sein Forschungsergebnis hat auch im Ausland positiven Anklang gefunden."

Dank den Bemühungen von Wissenschaftlern lag die Walddeckungsrate allein im Sandgebiet Yulin 2018 bei 43,5 Prozent. Der Sandgehalt am Mittel- und Unterlauf des Gelben Flusses ging von jährlich 1,6 Milliarden Tonnen in den 50er-Jahren auf derzeit 200 Millionen Tonnen drastisch zurück. Der ökologische Zustand auf dem Lößplateau hat sich von Tag zu Tag verbessert. Shao Ming'an erläutert:

„Die Deckungsrate von Pflanzen auf der Lößhochebene hat sich im Vergleich zu 1998 verdoppelt. Damit wurde die Vegetation auf dem Lößplateau landesweit am schnellsten wiederhergestellt. Mit unserer Arbeit wurden wissenschaftliche Erfahrungen für die Wiederherstellung des ökologischen Systems gesammelt."

Wegen seiner Verdienste im Bereich Bodenphysik wurde Shao Ming'an 2017 zum Mitglied der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (Chinese Academy of Sciences) gewählt. Damit ist er das einzige CAS-Mitglied im Bereich Bodenphysik seit Gründung der VR China. Der über 60-jährige Wissenschaftler will sich nicht auf seinem Ruhm ausruhen und setzt sich für die Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlern ein.

„Man fragte mich, welchen Beitrag ich zum Lößplateau und zur Reduzierung des Sandgehalts im Gelben Fluss geleistet habe. Das ist eine Sache von mehreren Generationen, wie bei einem Staffellauf, wobei der Staffelstab dem nächsten Läufer übergeben wird. Ich erhalte den Stab von meiner Vorgeneration und gebe ihn an die kommende Generation weiter. Das Ziel „grüner Berg und klares Wasser" kann jedoch nicht von heute auf morgen erreicht werden."

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