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KI sagt Genesungs- wahrscheinlichkeit nach Hirntrauma voraus
  2018-09-10 11:14:21  cri

 

Chinesische Wissenschaftler haben eine künstliche Intelligenz entwickelt, die anhand medizinischer Bildgebung Ärzten dabei hilft, festzustellen, ob Patienten, die unter schweren Hirnschäden leiden, ihr Bewusstsein wiedererlangen könnten oder nicht.

Schwere Gehirnverletzungen führen häufig zu Bewusstseinsstörungen (DOC).

Viele Patienten können sich von einer akuten Gehirnverletzung erholen, andere dagegen fallen in chronische Bewusstseinsstörungen, auch als vegetativer Zustand bekannt, wobei die Patienten nicht mehr in der Lage sind, bewusst zu kommunizieren und zu handeln.

In China gibt es aktuell 500.000 Patienten mit chronischen Bewusstseinsstörungen. Jährlich werden 70.000 bis 100.000 neue Fälle diagnostiziert. Die meisten davon sind bettlägerig und benötigen ausgiebige Betreuung.

Dennoch seien die ärztlichen Beurteilungen des Verhaltens der DOC-Patienten häufig subjektiv und ungenau. Mehrere Faktoren könnten zu Fehleinschätzungen führen. Dazu gehören unter anderem subjektive Interpretationen der Ärzte, ihr Mangel an stationären Erfahrungen oder gezielten Schulungen sowie ihr Unwissenheit der Krankheitsgeschichte der Patienten, sagte der Forscher Song Ming, der an dem KI-Projekt beteiligt ist.

Die auf Künstliche Intelligenz gestützte Technologie der medizinischen Bildgebung wird in den Fachkreisen auch als MRI bezeichnet, die bereits vor ein paar Jahren probeweise in etlichen Krankenhäusern zum Einsatz kam.

Beim MRI-Scan stellten Song und seine Kollegen fest, dass in funktionalen Netzwerken im Gehirn der DOC-Patienten typische Merkmale auftauchen, die das Niveau des Bewusstseins der Patienten nachzeichnen könnten und somit die Möglichkeit einer Genesung prognostizieren.

Bei derartigen Diagnosen musste das Forschungsteam zunächst die KI trainieren. Dazu speisten sie die Gehirnaufnahmen von mehreren zehntausenden DOC-Patienten, die mindestens seit einem Monat unter einer Gehirnverletzung leiden, in die KI ein.

Mittlerweile sei das KI-Modell in der Lage, mit einer Genauigkeit von 88 Prozent Patienten zu diagnostizieren und zu bestimmen, ob sie sich von ihren Hirnschäden erholen oder nicht.

Entsprechende Forschungsergebnisse wurden inzwischen bereits im internationalen Fachjournal eLife veröffentlicht.

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