Ein 22 Monate altes Mädchen hat auf wundersamer Weise 88 Stunden in der Wildnis überlebt. Ohne Essen und Wasser verbrachte das Kind namens Xiao Jiao vier Tage in einer Bergregion in Yulin im autonomen Gebiet Guangxi der Zhuang-Nationalität, bis es am vergangenen Freitag gerettet wurde.

Zusammen mit ihrem sechsjährigen Bruder und ihrer vierjährigen Schwester hatte Xiao Jiao im Freien gespielt, während sich ihr Vater Chen Qingran beruflich auf dem Weg in ein Bergdorf befand. Der Vater hatte wohl kaum damit gerechnet, dass das jüngste seiner insgesamt sechs Kinder nicht zum Abendessen zurück sein würde.

Nach einer langen vergeblichen Suche meldete der Vater seine Tochter am nächsten Tag als vermisst.

Die Polizei startete umgehend eine Suchaktion mit dem Einsatz von mehreren Polizeihunden und sogar einer Drohne.

„Wir haben jede Ecke des Dorfes durchsucht, sogar die Kloake", sagte ein Polizeibeamter. Der starke Regen hatte die Suchaktion zusätzlich erschwert.

Am vierten Tag der Suche erhielt die Polizei den entscheidenden Hinweis. Huang Guanglin, ein Dorfbewohner, sagte, er habe am Hang eines nahliegenden Berges ein leises Geräusch gehört.

Der Vater Chen Qingran und die Polizisten eilten sofort zu dem Ort und fanden Xiao Jiao im Gras liegend, blass und schwach mit Insektenstichen an ihren Füßen. Glücklicherweise war sie noch am Leben, ohne jegliche gravierende Verletzungen.

Das Mädchen wurde umgehend ins Krankenhaus eingeliefert. Ärztlichen Angaben zufolge konnte Xiao Jiao deshalb überleben, weil sie still lag und dadurch ihre Energie sparte. Außerdem trank sie ausreichend Regenwasser.

Yulin ist eine bergige Region an der Grenze zur Nachbarprovinz Guangdong mit einem subtropischen, monsunischen Klima. Die jährliche Niederschlagsmenge liegt bei 1.475 Millimetern.