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Eheberater werden immer beliebter in China
  2018-08-17 15:06:20  cri

 

Shu Xin, Firmenchefin der Weiqing Group, eines in Shanghai angesiedelten Eheberatungsdienstes mit Zweigstellen in mehr als 40 Städten, erklärt, pro Tag gehen mehr als 200 Fälle bei ihrer Firma in Shanghai ein. Im Jahr 2001, als der Beratungsdienst gegründet wurde, seien es gerade einmal zehn Fälle gewesen.

In Shanghai arbeiten bislang mindesten 130 derartige Dienste mit 20.000 Beratern, die mit Kenntnissen und Praxiserfahrungen in Justiz, Psychologie und sozialer Arbeit ausgestattet sind.

Shu Xin zufolge suchen die meisten Menschen bei ihrer Firma Hilfe, wenn ihre Ehe im Begriff sei, in die Brüche zu gehen.

Seit 2003 steigt in China die Scheidungsrate kontinuierlich. Angaben des chinesischen Ministeriums für zivile Angelegenheiten zufolge trennten sich allein im vergangenen Jahr landesweit 4,37 Millionen Ehepaare.

Zu den am häufigsten genannten Problemen und Schwierigkeiten in der Ehe zählen vor allem außereheliche Beziehungen, Persönlichkeitsunterschiede und das Verhältnis zu den Schwiegereltern, teilten die Berater mit.

Shen Jiaguan, Vertreter des Büros für zivile Angelegenheiten bei der Stadtregierung Shanghai, schätzt die Arbeit der Eheberatungsdienste hoch ein und sagte, die Berater spielte eine wichtige Rolle bei der Krisenintervention.

Zhang Fengqin, Direktorin eines Eheberatungszentrums in Kunshan in der ostchinesischen Provinz Jiangsu, sagt, etwa 25 Prozent der Ehepaare, die vor einem Jahr eine Scheidung beabsichtigten, würden nach einer Beratung auf das Vorhaben verzichten.

„Es bedeutet aber nicht, dass das Zusammenbleiben immer besser als die Trennung ist. Was wir tun wollen ist, für die Ehepartner die bestmögliche Lösung zu finden", sagte sie.

Lu Yue, Chefberater vom Cure Hope, eines in Beijing ansässigen Familienberatungszentrums, zeigte sich davon überzeugt, dass die Nachfrage nach der Eheberatung auch in der Zukunft kontinuierlich steigen werde.

„Die meisten Chinesen lernen ihre Beziehungsfähigkeiten von ihren Eltern, die aber wahrscheinlich keine guten Vorbilder in ihren eigenen Ehebeziehungen sind. Ihre Behandlungsmethoden funktionieren vielleicht gar nicht in einem neuen sozialen Umfeld", sagte er.

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