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Der Süd-Bahnhof in Beijing steht in Chaos
  2018-08-03 16:43:22  CRI



Der alte Süd-Bahnhof in Beijing ist im Jahr 1897 erbaut worden. Wegen der Olympischen Spiele in Beijing hat die Stadtregierung entschieden, den Bahnhof umzubauen. Zwischen Mai 2006 und August 2008 wurde daraus ein moderner Bahnhof. Er wurde zum Symbol für die neuen Schnellzüge. Nun, zehn Jahre später, merkt man plötzlich, dass niemand in Beijing so richtig stolz auf ihn ist. Wieso? – Dieser Frage geht nun unser Kollege Kong Jie nach.

Es war 23 Uhr. Im Süd-Bahnhof gab es keine Möglichkeit mehr, eine U-Bahn zu bekommen. Es würde noch fünf Stunden dauern, bis die erste U-Bahn wieder fährt. Hu Qing ist Student und lebt von dem Taschengeld seiner Eltern. Er musste natürlich auf ein Taxi zurückgreifen.

„Außer dem Taxi blieb mir gar keine Möglichkeit, wieder in die Uni zurück zu kommen. Eigentlich wollte ich mit anderen gemeinsam per App ein privates Share-Taxi bestellen und dann die Rechnung teilen. Aber wegen Angst vor der Polizei scheuten sich die Fahrer, die man samt Auto online bestellt, davor den Bahnhof zu betreten. Denn das kostet 20.000 Yuan Strafe. Aber mit dem regulären Taxi war es auch nicht so teuer, das ging schon. Aber wissen Sie, viele Fahrer weigern sich, das Taxameter anzuschalten und fordern das drei- oder vierfache des regulären Preises. Diese Taxis sind für mich die wirklichen Verbrecher."

Hu Qing ist nicht das einzige Opfer. Fast täglich passiert ähnliches am Beijinger Süd-Bahnhof. Auf Weibo haben viele Internetnutzer Fragen dazu gehabt.

„Warum bestraft die Polizei solche Taxifahrer nicht? Warum kann die U-Bahn nicht eine Stunde länger, bis 24 Uhr, oder noch später in Betrieb sein? Warum gibt es so etwas nur am Beijinger Süd-Bahnhof?"

Man nimmt den Hongqiao-Bahnhof in Shanghai als ein Beispiel. Der Shanghaier Hongqiao-Bahnhof ist 240.000 Quadratmeter groß, der Beijinger Süd-Bahnhof ist 320.000 Quadratmeter groß. Dennoch passieren mehr Menschen den Bahnhof in Shanghai als in Beijing. Dort klagt niemand über ein solches Verhalten. Wenn der Platz also kleiner aber die Zahl der Passagiere größer ist, kann es also nur ein Problem der Verwaltung sein. Beijing muss mehr von Shanghai lernen.

Der Meinung vieler Internetnutzer nach soll die Stadtverwaltung auch die privaten Sharing-Taxis akzeptieren. Diese müssen natürlich auch überwacht und registriert werden. Andererseits muss die Regierung auch wissen, dass solche Autos den Bedürfnissen der Menschen gerecht werden. Die Gesellschaft entwickelt sich immer weiter nach vorne, man darf nicht nur an Beschränkungen denken. Wenn die Taxifahrer diese produktive und positive Konkurrenz durch Privatunternehmen bemerken, machen sie so etwas Blödes bestimmt nicht mehr. Sonst werden sie bald arbeitslos sein.

Die Beijinger Regierung hat bereits erklärt, notwendige Maßnahmen zu ergreifen, um diese Situation zu ändern. Wir werden sehen, was daraus wird.

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