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Wer hat die denn rausgelassen? Hunde in feiner Garderobe
  2018-07-03 14:36:56  CRI

 

Quelle:VCG

„Ich habe schon Hunde gesehen mit Schühchen. Ich habe schon Hunde gesehen mit kleinen Deckchen. Ich habe schon Hunde gesehen mit Hut. Ich habe schon Hunde in Kinderwagen gesehen und ich habe Hunde gesehen mit Windeln."

Heute geht es um den Hund. Passend zum Jahr des Hundes.

Solche Beobachtungen, wie Sie eben hörten, sind keine Seltenheit in Beijing. Vielen Beijinger Expats, also Ausländer, die in der Stadt leben und arbeiten, geht es sehr ähnlich. Auch in lokalen Expatforen ist dieses Thema schon häufig diskutiert worden.

Jetzt im Sommer, wo die Kleidung knapper wird, wundert man sich gar über so viele nacktes Hundefell auf den Straßen.

Die Beijinger und ihre Hunde sind bekanntlich ein Thema für sich. Wir haben bereits früher über die Ein-Hund-Politik der Stadt berichtet. Die Ein-Hund-Politik findet mittlerweile in einigen der größten Städten Chinas Einzug. Haushalten im Stadtzentrum von Beijing, also innerhalb der inneren Ringe, dürfen nur einen Hund halten. Dieser darf die maximale Größe von 35,5 Zentimetern nicht überragen. Darum sind die Straßen voll von niedlichen kleinen Hunden oder verrückten Züchtungen eigentlich größerer Hundearten mit kurios kurzen Beinen. Sehr häufig sieht man Chihuahuas und Pudel im Stadtbild. Besonders der Pudel wird mit faszinierenden Frisuren verwöhnt. Aggressive Kampfhunde müssen draußen bleiben, darum findet man in der Stadt nur Hunde, die anschmiegsam wie Katzen sind.

Ein Wandel von Quantität – an Hundegröße – hin zur Qualität – an Hundeverwöhnung – hat definitiv stattgefunden. Wie ein Chinese mir versicherte, sind Hundebesitzer in Beijing nicht bloß Hundebesitzer, sondern sehen sich häufig als Hundeeltern. Der Hund ist also nicht nur der beste Freund des Menschen, sondern auch gleich noch sein Kind. Hunde als bloße Nutztiere sind auf den Straßen der Hauptstadt passé.

Quelle. Radio China International

Die neue chinesische Mittelschicht hat also nicht bloß einen Hund, sondern auch gleich noch Geld zum Ausgeben. Darum wird in den Hund investiert, was das Zeug hält. Es gibt hier sogar Hunde-SPAs und allerhand Hundefriseure.

Doch am offensichtlichsten sind die bunten Jäckchen, Mützchen und Kleider der Hunde. Es gibt keinen Winter ohne sie und das ist auch vernünftig, da es im Januar, dem kältesten Monat, im Durchschnitt -9,6 Grad Celsius werden können. Die Welt des chinesischen E-Commerce ist voll mit Produkten für das Wohlbefinden von Hunden und natürlich auch verrückten Klamotten, um den eigenen Vierbeiner zum Star auf dem Hutong-Laufsteg der chinesischen Hauptstadt zu machen.

„Das ist vielleicht gar keine schlechte Idee, weil der Winter in Beijing wirklich, wirklich kalt ist aber jetzt wo es Sommer ist, wird es hier richtig, richtig warm und deswegen ist es vielleicht auch gut, dass die Hunde keine Jäckchen mehr anhaben."

Denn schließlich will man nicht mit einem heißen Hund im Schlafrock an der Leine spazieren gehen. Im wärmsten Monat, dem Juli, wird es im jährlichen Durchschnitt 30,8 Grad Celsius. Die letzten Tage, noch im Juni, waren dieses Jahr sogar von Temperaturen weit jenseits der 30 Grad Celsius gezeichnet.

„Jetzt im Sommer sieht man nicht mehr so viele Hunde in Anziehsachen, dafür mehr Hunde mit lustigen Haarschnitten."

Die bunte Welt der Hundefrisuren ist jedoch ein Thema für ein andermal.

Text: Maik Rudolph

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